Der Judasbrief - Herbstzyklus - Teil 4
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Exkurs zum Propheten Amos
Inhaltsverzeichnis
Wiederholung und Begriffserläuterungen01. Kurze Wiederholung: Herbstzyklus Teile 1-4
Der Prophet Amos
5. Was macht Amos in Tekoa? - Amos 1, 1 - 3
Die Gerichtsurteile mit Beweisgründen
7. Gasa 1, 6 - 8
8. Tyrus 1, 9 - 10
10. Ammon 1, 13 - 15
11. Moab 2, 1- 3
12. Juda 2, 4 - 5
13. Israel 2. 6 - 7
Kommentar zum Judasbrief - Teil 5e
Amos 1, 3-5 - Damaskus
Exkurs über Amos - Teil 2
Der Prophet Amos - Abscnitt 2
1. Damaskus – Thyatira 1,3-5
So spricht der Herr: Wegen drei Freveltaten von Damaskus und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil sie Gilead mit eisernen Dreschschlitten gedroschen haben, so werde ich ein Feuer senden in das Haus Hasaels, und es wird die Paläste Ben-Hadads verzehren; und ich werde den Riegel von Damaskus zerbrechen, und den Bewohner ausrotten aus dem Tale Awen, und den, der das Zepter hält, aus Beth-Eden; und das Volk von Syrien wird nach Kir weggeführt werden, spricht der Herr.
Wegen drei und wegen vier. Noch immer hat jede Sache ihre zwei Seiten, so auch Damaskus. Ihr Name wird übersetzt mit: ein Sack voller Blut. Eine andere Übersetzungsvariante lautet: schweigsam ist der Sacktuchweber. Ob Gott hier anspielt auf die Erzählung in 1.Könige 19? Der Prophet Elia erhielt nach seiner heftigen Depression von Gott den Auftrag, einen Syrer namens Hasael zum König über Syrien zu salben. Wo und wann Elia ihn dann gesalbt hat, schweigt die Bibel. Sehr wohl aber lesen wir in 2.Könige 8, dass Hasael den König von Syrien ermordete und das Königtum an sich riss und in 2.Könige 10,32 erfahren wir, dass „in jenen Tagen der Herr begann abzuhauen unter Israel; und Hasael sie im ganzen Gebiet Israels schlug“.
Die Schuld von Damaskus lag nicht darin, dass sie Israel züchtigten, sondern sie mit eisernen Dreschschlitten droschen. Sehen wir uns an, wie ein gewöhnlicher Dreschschlitten aussieht: Dreschschlitten Man nahm Hartholzbretter, die auf der Oberseite mit mehreren Querbretter verbunden wurden. Auf der Unterseite schlug man dann in Reihen kleine scharfkantige Steine ein. Fertig ist der Dreschschlitten. Nun konnte man auf dem trockenen und harten Erdboden das Korn verteilen, einen Ochsen vor den Dreschschlitten einspannen und ihn dann mit dem Schlitten im Kreis über das Korn laufen lassen. Auf diese Weise wurden die Getreidekörner von der Spreu getrennt. Um sich die Arbeit zudem zu erleichtern, wurden die Dreschplätze auf Erhöhungen angelegt, damit der Wind die Spreu aufnimmt und davonträgt. Zurück blieben die nackten Körner, die in kleinen Portionen mit einer Handmühle gemahlen wurden.
Gott nimmt das Bild des Dreschschlittens auf und wirft Damaskus vor, nicht Steine in das Brett eingeschlagen zu haben, sondern Eisen, das eine verheerende Wirkung hat. Während die Steine die Spreu vom Korn abtrennt, zerschneidet das Eisen die Körner und macht sie damit unbrauchbar oder bildlich ausgedrückt, es tötet die Körner. Der Herr hatte jedoch anderes im Sinn, er wollte sein Volk durch Hasael erziehen, dieser jedoch schlug so kräftig zu, dass er sie mit dem Eisen abschlachtete. Deshalb, weil Damaskus weit über die Absichten Gottes hinaus handelte, kommt das Gericht über die Stadt.
So auch über die Hauptstadt Thyatiras, denn auch sie ging weit über Gottes Anweisungen hinaus, als sie Gericht im Hause Gottes ausführte. Andersdenkende, Irrlehrer und unmoralisch Lebende wurden nicht nur ausgeschlossen, sie wurden verfolgt, gequält und getötet. Thyatira schoss übers Ziel hinaus, auch deshalb, weil sie zu politischer Macht gelangte. „Gott hat es gesehen“, so die Bedeutung des Namens Hasael, und Gott hat es nicht vergessen. Viele Menschen klagen Thyatira zu Recht an und fragen sich: Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Gott wird Damaskus, das ist Thyatira, aus dem Tal Awen, dem Tal ihres Götzendienstes, ausmerzen. Besonders hervorgehoben und das ist doch sehr bezeichnend, wird das Gericht über den, der das Zepter hält und in Beth-Eden wohnt. Aus der Sicht Gottes trägt er die volle Verantwortung für das, was im Hause Gottes geschieht. Weil es aber zu einem Beth-Eden geworden ist, muss Gott richten. Er wird - wer es liest, der beachte es - aus Beth-Eden, dem Haus der Wolllust, den Zeptertragenden ausrotten. Noch zeigt sich der Herr geduldig, ruft zur Umkehr auf. Dies kann gelingen, wenn die Betroffnen sich der Sache stellen und vollständig zum Herrn umkehren. Hilfreich können dazu auch gute Recherchen sein, die respektvoll und trotzdem schonungslos das Ausmaß des Hauses Beth-Eden aufdeckten und darüber informieren. Dazu der Fernsehbeitrag des Schweizer Fernsehens: Doppelmoral der Kirche ... Ursache-allen-Übels
Das Buch dazu: Frederic Martel: Sodom ...
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