Das Buch der Psalmen
Kapitel 78
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150
Ein Maskil; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz!
Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruche, will Rätsel
hervorströmen lassen aus der Vorzeit.
Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen
Geschlecht erzählend den Ruhm Jahwes und seine Stärke, und seine Wunderwerke,
die er getan hat.
Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein
Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren
Söhnen kundzutun;
damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren
werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten;
und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht
vergäßen, und seine Gebote bewahrten;
und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges
Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, und dessen Geist
nicht treu war gegen Gott.
Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am
Tage des Kampfes.
Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in
seinem Gesetz zu wandeln;
und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er
sie hatte schauen lassen.
Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem
Gefilde Zoans.
Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, und ließ
die Wasser stehen wie einen Damm.
Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze
Nacht mit dem Lichte eines Feuers.
Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich
wie aus Tiefen.
Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen
gleich Flüssen.
Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, indem
sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste.
Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise
forderten für ihr Gelüst.
Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott in der
Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen?
Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus,
und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem
Volke Fleisch verschaffen?
Darum, als Jahwe es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete
sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel;
weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine
Rettung.
Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des
Himmels geöffnet
und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen
Himmelsgetreide gegeben.
Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur
Sättigung.
Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine
Stärke trieb er herbei den Südwind;
und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes
Gevögel wie Sand der Meere,
und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen.
Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte
er ihnen zu.
Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch
war ihre Speise in ihrem Munde,
da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf; und er würgte unter
ihren Kräftigen, und die Auserlesenen Israels streckte er nieder.
Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch
seine Wunderwerke.
Da ließ er in Eitelkeit hinschwinden ihre Tage, und ihre
Jahre in Schrecken.
Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten
um und suchten Gott eifrig;
und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels sei, und Gott,
der Höchste, ihr Erlöser.
Und sie heuchelten ihm mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge
logen sie ihm;
denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten
nicht treulich an seinem Bunde.
Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und
verderbte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht
erwachen seinen ganzen Grimm.
Und er gedachte daran, dass sie Fleisch seien, ein Hauch,
der dahinfährt und nicht wiederkehrt.
Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste,
betrübten ihn in der Einöde!
Und sie versuchten Gott wiederum und kränkten den Heiligen
Israels.
Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von
dem Bedränger erlöste,
als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem
Gefilde Zoans:
Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so dass sie ihre fließenden
Wasser nicht trinken konnten.
Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie fraßen, und
Frösche, die sie verderbten.
Und er gab der Grille ihren Ertrag, und ihre Arbeit der
Heuschrecke.
Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre
Maulbeerfeigenbäume mit Blattläuse.
Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den
Blitzen.
Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und
Drangsal, eine Schar von Unglücksengeln.
Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre
Seele und gab ihr Leben der Pest preis.
Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der
Kraft in den Zelten Hams.
Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete
sie gleich einer Herde in der Wüste;
und er führte sie sicher, so dass sie sich nicht fürchteten;
und ihre Feinde bedeckte das Meer.
Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, zu
diesem Berge, den seine Rechte erworben.
Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als
Schnur des Erbteils und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels.
Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig
gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht.
Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter;
sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen.
Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur
Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr.
Und er verließ die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er
unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine
Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein
Erbteil ergrimmte er.
Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden
nicht besungen;
seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen
weinten nicht.
Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem
Helden, der da jauchzt vom Wein;
und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige
Schmach.
Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte
er nicht;
sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt
hat.
Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde,
die er auf ewig gegründet hat.
Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den
Hürden der Schafe;
hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein
Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.
Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und
mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.