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Schneidetechnik in der Bibel

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Schneidetechnik - Wir schnipseln uns die Puzzleteile zurecht, aber nicht willkürlich, anschließend fügen wir die kleinen Teile in das große Bild Simsons ein.




Schneidetechnik - die Texte der Bibel in

Diese Technik beschreibt Paulus seinem echten Kind Timotheus:

Befleißige dich, dich selbst Gott bewährt darzustellen als einen Arbeiter,
der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit recht teilt.


Ein guter Arbeiter weiß, wie das Wort der Wahrheit richtet geteilt wird. Der folgende Abschnitt erklärt es uns.
Das griechische Wort für "recht teilen" lautet: orthotomeo - ορθοτομεω - und lässt sich wie folgt übersetzen:

recht teilen (ορθοτομεω - Strong-Nr. G3718)
  1. einen geraden Schnitt machen;
  2. (bildlich) sezieren, zerlegen, aufgliedern, zerteilen, zerschneiden und auseinandernehmen.

Wortwurzeln:
1. orthos - Strong-Nr. G3717
   1.1 aufrecht (als aufsteigend, wachsend);
   1.2 (senkrecht) aufrichten; in Lot bringen;
   1.3 (bildlich) ehrlich, aufrichtig, ehrenwert, wahrhaftig;
   1.4 (horizontal) waagerecht, gerade.
Wurzel von orthos:
oros - ορος Strong-Nr. 3735
ein Berg - als wenn er sich selbst in einer flachen Ebene erhebt.
Wahrscheinlich von dem nicht mehr gebräuchlichen Wort "oro", mit den Bedeutungen: ansteigen, zunehmen oder aufragen, sich aufbäumen.

2. tomoteros - τομωτερος Strong-Nr. G5114
2.1 begeistert, eifrig, heftig, willig, wach.


Schneidetechnik

Die richtige Vorgehensweise des Schneidens: Timotheus soll bei der Verkündigung die Texte der Bibel in Teile zerschneiden und erklären. Richtig schneiden heißt, den Teil des Textes, der für die Predigt entscheidend ist, an der von Gott vorgesehenen Stelle abtrennen und zum Gegenstand der Rede machen. Die tut Paulus und genau dasselbe auch unser Herr. Sehen wir uns zuerst an wie Jesus einen Vers zitiert, danach werfen wir einen Blick auf das Original und dann vergleichen wir.


Wie Jesus Texte zerschneidet und nur auszugsweise zitiert

1. „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.“

2. „Schwert, erwache wider meinen Hirten und wider den Mann, der mein Genosse ist! Spricht Jahwe der Heerscharen; schlage den Hirten, und die Herde wird sich zerstreuen."




  • Der Herr zitiert den ersten Teil des Verses: gegen den Hirten soll das Schwert erwachen.
  • Den zweiten Teil lässt er aus: und wider den Mann, der mein Genosse ist!
  • Den dritten Teil des Verses zitiert er wieder: und die Herde wird sich zerstreuen.


Jesus selbst schneidet an einer für uns ungewöhnlichen Stelle. Warum lässt er den mittleren Teil weg? Die Antwort lautet: Weil der zweite Teil des Verses von etwas Anderem erzählt. Das Schwert soll nicht nur gegen den Hirten, das ist unser Herr, erwachen, sondern auch gegen den Mann, der sein Genosse ist. Der mittlere Teil des Verses wird ausgeschnitten, weil er geschichtlich noch nicht dran ist. Und wer ist dieser Genosse? Erst der hebräische Text macht es deutlich. Der hebräische Begriff Genosse, wie er hier in Sacharja verwendet wird, lautet: Amit und wird nur noch im 3. Buch Mose verwendet.

Hierzu eine kurze Erklärung: Das dritte Buch Mose wird auch Leviticus genannt und drückt aus, dass es sich um einen Bibelteil handelt, der insbesondere für die Leviten geschrieben wurde. Das dritte Buch Mose regelt die inneren Angelegenheiten der Leviten. Deshalb kann es auch nur auf Leviten angewendet werden. Das Wort Amit findet sich im Leviticus elf Mal. Das zwölfte Mal in Sacharja 13. Das will sagen, dass sich die Prophetie aus Sacharja 13, 7 gegen den Mann, der des Herrn Genosse ist, wendet. Das Schwert soll sowohl gegen den Messias erwachen, als auch gegen den Leviten, der sein Genosse ist. Damit wir klar, dass die Bezeichnung Genosse sich nicht auf den Herrn beziehen kann, weil Jesus nicht aus dem Stamm Levi kam, sondern aus dem Stamm Juda. Der Genosse – Amit - muss ein anderer sein und zwar ein Mann aus dem Stamm Levi.


Der böse Knecht aus Matthäus 24,48 wird zerschnitten

Lesen wir zuerst den Text: Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Trunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tage, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.

Paulus, wie auch der Herr Jesus selbst, beide schneiden den Antichristen weg. Warum? Den wesentlichen Grund haben wir vorhin schon genannt: Die Zeit war noch nicht reif! Erst wenn sich am Horizont das Unheil abzeichnet, wird Gott das Geheimnis der Bosheit zu enthüllen beginnen. Vorher hätte es auch keinen Sinn gemacht. Wie soll ich etwas sehen und erkennen können, wenn es nicht da ist? Erst wenn eine Sache in Sichtweite kommt, lassen sich darüber konkrete Aussagen treffen

In Matthäus 24,48 gewährt uns der Herr Einblick in die Gesinnung des Lo-Jaschar :

  • er wird als „jener“ Knecht bezeichnet;
  • Er ist böse und schlägt seine Mitknechte;
  • isst und trinkt mit den Betrunkenen;
  • der HERR wird ihn zerschneiden, weil er ein Heuchler ist.

Der Sinn des Schneidens, Abschneidens und Zerschneidens findet gemäß Matthäus 24,48 bei der Wiederkunft des Herrn seine wörtliche Erfüllung, denn das Strafmaß für sein bösen  Taten stehen schon lange fest.

Wenn du nicht weiterkommst, den Text immer noch nicht in seiner Tiefe verstehst, dann musst du graben. Sehe dir alle Wurzelwörter deines Textes an. Es stimmt, das ist Schwerstarbeit, aber die Schätze die du dann hebst, entlocken dir ein Lachen, dessen Schall in alle Ewigkeit gehört wird. Zur Wurzeltechnik geht es hier entlang.


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