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Kommentar zum Buch des Propheten Habakuk - Teil 1

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Kommentar zum Propheten Habakuk - Kapitel 1

Kommentar zum Propheten Habakuk

   
- Eine Prophetische Auslegung -

Vorbemerkung: Das erste Wort im Buch des Propheten Habakuk wird oftmals mit Ausspruch oder Last übersetzt. Wir listen für den Leser zu Beginn unseres Kommentars alle weiteren Varianten auf, damit zeigen wir an, dass die hebräischen Wörter eine große Bedeutungsbreite haben können und deshalb ein Übersetzer ständig genötigt wird, aus der Auswahl die nächstliegendste Variante zu wählen, wohlwissend, dass diese nur einen Teilaspekt herausgreifen wird.  

H4853 מַּשָּׂא֙  massa',  Nomen, maskulin
1. eine Last,
2. speziell: Tribut, Ehrung, Huldigung,
3. abstrakt: ein Lastenträger, Trägerlohn,
4. bildlich: eine Äußerung, ein Ausspruch,
5. hauptsächlich: Verhängnis, Unheil, schlimmes Ende, Verderben, Verdammnis,  
6. insbesondere: ein Gesang, Singen,
7. geistig: ein Verlangen, Begehren, Lust, Leidenschaft, Sehnsucht.
       



Übersicht
Das hebräische Wort Massa bildet durchgängig das Motiv des Buches. In Vers 1, gleichsam als Ouvertüre, klingen alle sieben Variationen (s.o.) auf einmal an, um dann im Verlauf mit der ein oder anderen Variante das Zwiegespräch und auch das Geschehen im Hintergrund auszumalen. Nicht der HERR, es ist Habakuk der den Dialog ein einleitet. Mit Fragen bestürmt er Gott, der ihm in verschleierten Reden in den Versen 5 bis 11 die Quelle allen Übels nennt. Im dritten Abschnitt des ersten Kapitels, den Versen 12 bis 17, setzt Habakuk mit weiteren Fragen nach, die eingebettet sind in tiefer Kenntnis über das Wesen Gottes und ein gewisses Verständnis offenbaren von dem dramatischen Geschehen, das sich um ihn herum abspielt. Kapitel 2 bleibt reserviert für die visionäre Schau. Der Richter zeigt die Ursachen auf, verkündigt das Urteil, das er immer auch unter Hinzunahme von Zeugenaussagen begründet und liefert ein Vorschau auf die Wiederherstellung von Recht und Gerechtigkeit. Wenn Gott im zweiten Kapitel noch verschleiert erzählt, enthüllt er die Dinge im Neuen Testament und erklärt sie mit Apostelgeschichte 13 und dem Buch der Offenbarung und weiteren Schriftstellen des Neuen Testaments. Das Buch hat offensichtlich einen ausprägten Bezug zum Neuen Testament. Wie Habakuk bereits in Kapitel 2.1 angekündigt, geht er im dritten Kapitel auf die Vision ein. Noch immer wirkt er verstört, wenn nicht sogar verwirrt. Im diesem aufgewühlten Zustand bricht es aus seinem tiefsten Innersten hervor, formuliert in arhythmischen Worten seine aufgestauten Emotionen. Überwallend quellen Herz und Seel'; er Einfaches vergaß, sein Lied auch Psalm zu nennen?


  

Wer war Habakuk?

Na klar, er war Prophet, aber wer waren seine Eltern, wo wohnte er und vor allem zu welcher Zeit lebte er? Um genau zu sein, wir wissen es nicht. Von Habakuk kennen wir nur seinen Namen und das nach ihm benannte Buch. Alle außerbiblischen Überlieferungen über den Propheten gehören in den Bereich der Spekulationen. Und doch, eines können wir herleiten und zwar wann Habakuk gelebt haben muss, denn er prophezeite über das bevorstehende Exil und das begann 606/605 vor Chr. Wir wissen aber noch etwas über ihn und das scheint ihn als Propheten prädestiniert zu haben: Habakuk hatte eine herzliche Beziehung zu Gott. Ob das immer so war? Wie gelangt man zu solch einer Beziehung und woran kann ich das an mir und anderen erkennen?  


Einteilung des Buches
Habakuk beginnt mit dem Wort HaMassa, dessen zahlreiche Übersetzungsvarianten den Kapiteln die treffende Überschriften geben könnten, denn Massa bedeutet nicht nur Last, Kapitel 1, sondern auch Unheil, Verderben, Kapitel 2 und dann auch noch Gesang, Kapitel 3. Im ersten Kapitel werden Last und Bürde des Propheten betont, im zweiten Kapitel Unheil und Verderben über die Feinde und im dritten Kapitel singt Habakuk ein unruhiges und bewegtes Wanderlied.  

  
Habakuk, Kapitel 1 – Die Last   
Der erste Vers, wie zuvor gesagt, kann als Überschrift des ersten Kapitels betrachtet werden, aber eben auch als Gesamtüberschrift des Buches: „Der Ausspruch, den Habakuk, der Prophet, geschaut hat.“ Das Buch beginnt mit dem Wort „Ausspruch“. An dieser Stelle treffender mit Last oder Bürde übersetzt. Von welcher Last der Prophet redet und wie er von ihr befreit wird, zeigt im Gott in einer Vision in Kapitel 2.  

Der Name Habakuk bedeutet doppelte Umarmung. Eine solche Szene kennen wir, wenn sich Freunde in den Arm nehmen und damit zum Ausdruck bringen, dass sie beide aufs engste miteinander verbunden und vertraut sind. Eine solche Verbundenheit hat im Neuen Testament einen Namen: Philadelphia. In ihr kann gesehen werden, wie lieblich es ist, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen. Der ehrliche und aufrichtige Umgang mit Gott bewirkt zwischen Brüdern einen aufrichtigen und herzlichen Umgang, die einem dann sogar zu Freunden werden.  

Den Wortes des Propheten entnehmen wir: Er fühlt sich in den Armen des Herrn sicher und dass sie auf ewig zusammengehören. In Kapitel 1,12 formuliert er sein festes Vertrauen: „Wir werden nicht sterben.“ Auch dieser Satz hat seine neutestamentliche Entsprechung, die ebenfalls mit nur einem Wort ausgedrückt wird: Seligkeit. Im Neuen Testament wird damit das ewige Leben bezeichnet, wie z.B. in Hebr. 1,14: Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche die Seligkeit ererben sollen? Die Arme des Herrn sind dem Propheten in den gefährlichen Zeiten auch ein Schutzwall gegen die Feinde. Ein wahrhaft glückseliges Wissen, das tief in das Herz Habakuks eingraviert wurde. Dennoch ist er aufs heftigste erregt: „Wie lange, Herr, habe ich gerufen und du hörst nicht. Ich schreie zu dir: Gewalttat! Und du rettest nicht.“ (Vers 2)  Wie lange Habakuk rufen wird? Die Details erfahren wir in Kapitel 2.  

In Vers 3 drängt er gleich mit der nächsten Frage: Warum lässt du mich Unheil sehen? Für einen Menschen wie Habakuk können die, Dinge die er sieht und erlebt, nichts anderes sein als unerträglich. Die zurückliegende Krise lieferte uns eine wage Vorstellung von dem, was noch kommen muss. Welche Dinge es genau sind, erfahren wir ebenfalls in Kapitel 2. Die Fragestunde ist ist noch lange nicht zu Ende: „Und (du Herr) schaust Mühsal an? Gott sieht das Böse, das weiß der Prophet wohl, wundert sich jedoch, warum der Herr sich in Schweigen hüllt. Habakuk lässt nicht locker und so nennt er dem Herrn vier grausame Dinge: Verwüstung, Gewalttat, Streit und Hader. Mit vier Begriffen fasst er mit eigenen Worten die Umstände und das Geschehen zusammen, auf die Gott in Kapitel 1,5-11 eingeht, indem er ihm das Grundübel nennt und in der Vision, Kapitel 2, ausführlich vorführt.   

Vers 4: Darum wird das Gesetz kraftlos, und das Recht kommt nimmermehr hervor; denn der Gesetzlose umzingelt den Gerechten: darum kommt das Recht verdreht hervor. Das Gesetz wird kraftlos. Von welchem Gesetz spricht Habakuk? Das hebräische Wort für Gesetz lautet Torah. In der Regel werden damit die fünf Bücher Moses bezeichnet, aber nicht nur, und das werden viele Leser vielleicht gar nicht wissen. Das erste Mal findet sich das Wort in 1.Mose 26,5, dort spricht Gott zu Isaak und sagt ihm, dass Abraham der Torah des Herrn gehorcht hat. Es ist eine andere Torah, anders als die vom Sinai. Nun bedeutet Torah wörtlich: Weisung, Lehrvorschrift oder Gesetz. Die Wortwurzel erklärt, wie die Torah weitergegeben wird: fließen wie Wasser, regnen, legen oder werfen (besonders mit einem Pfeil) also schießen; im übertragenem Sinn auch: auf etwas hinweisen, wie mit einem Fingen zielen, d.h. lehren. Abraham wurde von Gott belehrt und zwar durch die Torah des Herrn. Wie wir noch sehen werden, muss das auch für die Torah gelten, von der Habakuk spricht. Aus den Texten des Propheten und ihren Parallelen im Neuen Testament wird es noch deutlich werden. Habakuk ist wahrhaftig ein Prophet Gottes, denn sein Buch deutet beständig auf das Neue Testament. Beide Teile der Bibel sind in Übereinstimmung, singen dasselbe Lied.   

Wenn Habakuk das kraftlose Gesetz beklagt, lässt es sich auch auf das Recht in unseren sogenannten freiheitlichen Demokratien anwenden. Während der Zwanzig-Zwanzig-Krise wurden in Deutschland - mir nichts, dir nichts - die Grundrechte suspendiert unter dem Vorwand einer todbringenden Pandemie, von der die WHO in einer Meldung nach bald drei Jahren bekannt gab, dass es sich um eine mittelschwere Grippe handle. Sie wußten es vorher und selbst die Meldung ist eine Lüge, denn was heißt schon mittelschwer, wenn 97% der Bevölkerung von der Pandemie noch nicht einmal etwas merkten. Für das erste Jahr - 2020 - wurde lt. des deutschen statistischen Bundesamtes und der Statistik der europäischen Momo eine signifikante Untersterblichkeit dokumentiert. Gott straft sie lügen, wenn man es sehen will.

Verlassen wir uns nicht auf das geschriebene Recht, denn es wird nicht nur zunehmend kraftlos gemacht, es wird mit allen Mitteln verdreht. Nun, die Verse 5 bis 11 erklären nicht nur das Grundübel und dessen Quelle, sie bilden auch den Vorspann auf die kommenden Ereignisse, die im zweiten Kapitel präzisiert, abgeurteilt und beglaubigt werden. In Vers 6 beginnt der Herr den Verursacher des Ganzen zu beschreiben, das allerdings in verschleierter Rede. Erst im Neuen Testament wird er/es enthüllt.

Vers 5: Sehet unter den Nationen und schauet und erstaunet, staunet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ihr würdet es nicht glauben, wenn es erzählt würde. Was ist das für ein Werk, von dem der Herr spricht und es dann auch noch selbst bewirkt und jene es nicht glauben, selbst wenn er es ihnen erzählt? Aus dem Alten Testament wird es schwer, die Frage zu beantworten. Weil aber der Herr Jesus es im Apostel Paulus geoffenbart hat, zitiert Paulus Hab.1,5 zur passenden Zeit und zwar in Apostelgeschichte 13,41 und wendet es auf jene Juden in Antiochien von Pisidien an, die ihm aufs heftigste widerstanden und dann auch noch eine Verfolgung gegen ihn und Barnabas initiierten. Das Zitat liefert uns einen weiteren Hinweis auf das Werk des Herrn in jenen Tagen. Trotz Bedrohung und Verfolgung bewirkt es Großes. Apg. 13,48: Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren. Hören wir es? Die, welche glauben, sind verordnet zum ewigen Leben. Prophetisch deutet es auf die unzählbare Schar, die in der Offenbarung erwähnt wird. Einer von den Ältesten fragt Johannes: Wer sind diese und woher sind sie gekommen? Johannes antwortet: Mein Herr, du weiß es. Und der Älteste weiß es tatsächlich, denn er antwortet: Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blute des Lammes. Es wird in Apg. 13 die Drangsal angedeutet, die durch Juden ausgelöst wird und sich zuerst gegen Juden richtet, gleichwie gegen Paulus und Barnabas, und danach gegen alle, die im Glauben an Jesus festbleiben. Das sind die, die in weißen Gewänder einhergehen werden. Off. 7,13 Millionen von Menschen gekommen aus der großen Drangsal. Damit wird ein wichtiges Puzzleteil des Rätsels in Habakuk 2 enthüllt, auf das wir dann noch zu sprechen kommen werden. Vergessen wir nicht, Offenbarung bedeutet Enthüllung. Es werden immer Dinge enthüllt, die im Alten Testament verborgen liegen, über die nur verschleiert erzählt wird.     

Vers 6: Denn siehe, ich erwecke die Chaldäer, das grimmige und ungestüme Volk, welches die Breiten der Erde durchzieht, um Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören. Der HERR wird die Chaldäer erwecken, um sie was zu tun zu lassen? Die breiten der Erde zu durchziehen, Wohnungen in Besitz zu nehmen, die ihm nicht gehören und um zu fressen. Die Chaldäer sind Diebe, denn sie machen sich breit und nehmen in Besitz, was ihnen nicht gehört. Auf wie lange? Nur für kurze Zeit. Die Chaldäer sind Räuber, das heißt, mit Gewalt und Morddrohungen reißen sie sich den Besitz anderer an sich. Auf wie lange? Nur für kurze Zeit. Und sie sind Mörder, denn sie fressen wie Adler ihre Beute. Auf wie lange? Bis sie selbst gefressen werden.  

Wer sind die Chaldäer? Dazu sehen wir uns einige Stellen an. Das erste Mal wird das Land in 1.Mose 11,28 genannt: Und Haran (der Bruder Abrahams) starb vor dem Angesicht seines Vaters Tarah, in dem Lande seiner Geburt, zu Ur in Chaldäa. Abraham kam demnach aus Chaldäa, dem heutigen Südirak. Später zog er in den Norden, nach Charan (mit der Bedeutung: Wüst): Und der Herr sprach zu Abram: Gehe aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus, in das Land, das ich dir zeigen werde. Abraham hielt sich demnach, obwohl er jetzt in Charan wohnte, immer noch in seinem Heimatland auf, das bedeutet, wir müssen den Norden ebenfalls dem Land der Chaldäer zuordnen. Damit hätten wir nicht nur die Größe des Landes beschrieben, auch die Chaldäer sind damit identifiziert. Dieses Volk durchzieht bereits seit geraumer Zeit die Erde, um fremden Besitz an sich zu reißen. Im Brief an die Hebräer erinnert der Apostel Paulus daran, dass sie die Enteignung, die schon eine Weile zurückliegen musste, mit Freude erduldet haben. Denn ihr habt sowohl den Gefangenen Teilnahme bewiesen, als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisst, dass ihr für euch selbst eine bessere und bleibende Habe besitzt. Hebr.10,34.

Das Wort Chaldäa hat auch Synonyme, die da lauten Babel oder Babylon. Das lässt sich mit den Titeln des Kores erklären, der sowohl König von Persien, Esra 4,3, als auch König von Babel, Esra 5,13, war. Kores selbst geht noch weiter, denn er sagte: Der Gott des Himmels hat mir alle Königreiche der Erde gegeben. Nun wissen wir, dass es streng genommen nicht alle Königreiche der Erde waren. Aus prophetischer Sicht aber gibt es ein System, dass seit Jahrhunderten über die ganze Erde herrscht und in der Offenbarung Babylon genannt wird, ein geistliches System, das wir namentlich 12 Mal im Neuen Testament finden, so wie auch das Wort Chaldäa 12 Mal genannt wird, nur eben im Alten Testament. Im nächsten Vers lernen wir das System und den dahinter stehenden Geist besser kennen.

Vers 7: Es ist schrecklich und furchtbar; sein Recht und seine Hoheit gehen von ihm aus. Das Wort „furchtbar“ ist ein Tris legomenon, d.h., es kommt dreimal in der Bibel vor, zweimal im Lied der Lieder und einmal hier in Hab.1,7. Wenn die Chaldäer, das ist die Hure Babylon, auch schrecklich sind, die Kriegsscharen der Sulamithin, der wahren Braut, sind furchtbarer und werden die Chaldäer vernichten am Ende der großen Drangsal. Nun sehen wir uns ihr Recht und ihre Hoheit an. Mit dem hebräischen Wort Mishpat (Recht) wird 1. ein gerichtliches Urteil beschrieben und 2. bezieht es sich auf ein menschliches oder göttliches Gesetz oder auch Privileg, sei es nun ein gesetzliches oder gewohnheitsmäßiges Sonderrecht. Na, wo gibt’s denn so was, Sonderrechte für Babylon? Offenkundig und in aller Munde. Nun kommen wir zu ihrer außergewöhnlichen Hoheit. Das hebräische Wort beschreibt eine Erhebung oder einen leprösen Schorf. Dass Lepra in der Bibel durchweg für Sünde steht, die von jedermann gesehen werden kann, dürfte allgemein bekannt sein.

Vers 8: Und schneller als Leoparden sind seine Rosse und rascher als Abendwölfe; und seine Reiter sprengen einher, und seine Reiter kommen von ferne, fliegen herbei wie ein Adler, der zum Fraße eilt. Für eine zuverlässige Interpretation des Verses achte man vor allem auf den Vergleich der Geschwindigkeiten, der Leopard kommt mit ca. 60 km/h daher, das Pferd ist bis zu 70 km/h schnell und der Wolf schafft es auf ca. 65 km/h, doch der Adler überholt sie alle. Locker reist er mit 120 km/h in der Horizontalen, wenn er sich nicht gerade auf einem Spaziergang befindet, mit schlappen 50 km/h. Im Sturzflug geht dann aber die Post ab, 320 km/h schnell rast er auf seine Beute zu. Zur Deutung müssen zwei wichtige Unterscheidungen vorgenommen werden: 1. Pferde sind Fluchttiere, die anderen drei Raubtiere und 2. nur die Pferde sind zum Reiten geeignet. Des Weiteren sollten wir ihr Verbreitungsgebiet im Hinterkopf behalten. Pferde gibt es auf allen fünf Kontinenten, den Leoparden nur in Afrika und im südlichen Halbkreis Asiens. Das Verbreitungsgebiet der Wölfe erstreckt sich über den Norden der USA, über große Gebiete Kanadas und über Teile Europas und Asiens. Die Adler finden sich verteilt nach Arten auf allen fünf Kontinenten.  

Nun zum Beuteschema der drei Raubtiere.
Leoparden jagen Steppentiere, wie Gazellen und Antilopen, Wölfe vornehmlich Rehe, Hirsche, Damwild. Die Adler können dann und wann auch schon mal übermütig einen Löwen angreifen. Die Chaldäer Babylons haben es vornehmlich, aber nicht nur, auf Gazellen und Rehe abgesehen, die wir auch im Lied der Lieder beschrieben finden. Sie stehen metaphorisch für Juden und Christen, die eine Liebesbeziehung zu Jesus haben: „Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirschen,“ sagt sie, die Sulamithin.  Nicht nur sie vergleicht ihren Geliebten mit einer Gazelle, auch er nimmt das Bild auf, wenn er über sie schwärmt: „Deine beiden Brüste sind wie ein Zwillingspaar junger Gazellen.“

Pferde stehen metaphorisch in der Bibel überwiegend für Krieg, die berühmtesten von ihnen stehen in Verbindung mit den vier apokalyptischen Reitern. Der weiße Reiter gilt als der geheimnisvollste, weil seine Interpretationen kontrovers diskutiert werden. Unser Verständnis findest du hier. Über den Krieg, den die anderen drei bringen, herrscht Einigkeit, nur das Wann, darüber scheiden sich wiederum die Geister der Gelehrten. In Hiob 39 wird ein furchtloses Schlachtross beschrieben, welches es mit jedem Gegner aufnimmt, daher, wie zuvor erwähnt, werden die Kriegsheere des Himmels, die auf weißen Pferden daherkommen, die Heere Satans am Ende der dreieinhalb jährigen Drangsal vernichtend schlagen.  

Vers 9: Sie kommen zur Gewalttat allesamt; das Streben ihrer Angesichter ist vorwärts gerichtet, und Gefangene rafft es zusammen wie Sand. Niemand von denen zeigt auch nur das geringste Erbarmen, alle, aber auch wirklich alle, kommen als Gewalttäter und sie raffen die Gefangenen zusammen wie Sand. Der Holocaust war schon grausam, aber dieses Schauspiel übertrifft alles Dagewesene. Warum wird das Bild des Sandes aufgenommen? Gott sagte einmal zu Abraham, dass sein Same so groß an Menge sein wird, wie der Sand am Meer. Mit dem Sand werden die Gläubigen der Erde beschrieben, die nach der Entrückung der Sterne, von den Chaldäern aus Babylon erbarmungslos hingemordet werden. Das Wort Gewalttat führen wir weiter unten aus und zwar dann, wenn wir uns die Vision des zweiten Kapitels genauer ansehen.  

Vers 10: Und es spottet der Könige, und Fürsten sind ihm ein Gelächter; es lacht jeder Festung, und es schüttet Erde auf und nimmt sie ein. Immer lauter wird ihr widerliches Gerede. Wem spotten diese eigentlich, wen verhöhnen die Chaldäer? Sie lassen sich über Könige und Fürsten aus, fokussieren ihr Gespött auf sie, dazu haben sich die Respekt- und Ruchlosen positioniert. Sie treiben ihren Spott nicht mit den Herrschern dieser Erde, ihre verbalen Entgleisungen gelten jenen aus Off. 1,6, die Gott schon längst zu Königen und Priestern gemacht hat und diesen lästern sie schon heute. Die Zuverlässigkeit unserer Interpretation wird durch das hebräische Wort Fürst erläutert. Sie werden nicht Sar genannt, welches der übliche Begriff für Fürst wäre, Gott verwendet an dieser Stelle das hebräische Wort Chasan. Mit diesem Wort werden ehrbare und auch öffentlich geehrte Personen beschrieben, wie z.B. ehrliche Pfarrer, treue Richter, saubere Berichterstatter u.v.m. Die Geehrten der Juden und „Griechen“ werden öffentlich verspottet, die Chasan durch Lügen diskreditiert, auch von Juden. Im Deutschen haben wir dafür einen anschaulichen Begriff: Rufmord! Und den begehen sie vor allem in Deutschland. Es sind nicht wenige Chasan, die den bösen Anfeindungen ausgesetzt sind. Beispiele: Olaf Latzel, Pfarrer; Prof. Dr. Sucharit Bakhdi, Mediziner; Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz; Prof. Dr. Stefan Hockertz, Immunologe, Pharmakologe; Christian Dettmar, Familienrichter in Weimar; Dr. Wolfgang Wodarg, Arzt und SPD-Politiker; Stefan Magnet, Chefredakteur von Auf1-TV, und das ist erst der Anfang.  

Vers 11: Dann fährt es daher wie der Wind, und zieht weiter und verschuldet sich: diese seine Kraft ist sein Gott! Wenn es in diesem Vers heißt: „Dies seine Kraft ist sein Gott,“ dann deutet die Kraft auf die Kraft Satans, die jenem geben wird, der alles an sich reißt und eine unzählbare Schar töten wird, weil diese zuvor ihre Kleider im Blut des Lammes weiß gemacht haben. „Wir werden nicht sterben“, ruft Habakuk ihnen zu oder wie amerikanischen Christen es formulierten: „You can't kill a Christian, you only can change his address.“ Auf deutsch: „Ihr könnt einen Christen nicht töten, ihr könnt nur seine Adresse ändern.“ Habakuk spricht vom ewigen Leben der Überwinder. Viele werden den Bösen erst spät erkennen, aber dann zu ihrem Anwalt, Jesus Christus, fliehen und flehen. Auch für die letzten Tage wird die Versicherung angeboten, die bereits heute in Kraft treten kann. Wer den Namen des Herrn - Jesus Christus - anrufen wird, der soll errettet werden.

Vers 12: „Bist du nicht von alters her, Jahwe, mein Gott, mein Heiliger?“ Wir kommen mit dieser Frage zu der wichtigsten überhaupt, denn sie berührt unsere persönliche Beziehungen zu Gott. Wenn Habakuk fragt, bist du nicht von alters her Jahwe, mein Gott? Dann geht er gedanklich zurück in die Zeit, in der er Gott kennenlernte. Wir dürfen davon ausgehen, dass er von Kindesbeinen an von seinen Eltern gelernt hat und sie ihm den Herrn lieb gemacht haben. Und von Jugend an gehörte er sicherlich zu denen, die Jesus bezeugt haben und ihre Beziehung zu ihm gepflegten. Nun lässt seine Frage aber Selbstzweifel erkennen. Er steckt in einer Krise. In Krisenzeiten ist es wichtig, sich alle Argumente in Erinnerung zu rufen, alle Fakten nochmals durchzugehen, denn der christliche Glaube fußt nicht auf Vermutungen oder Spekulationen, sondern auf Tatsachen. Diesen Glauben gilt es zu stärken und nicht durch depressive Verstimmungen zu schwächen, besonders, wenn man nicht nur von den Stürmen hört, sondern sie über einen selbst hereinbrechen.

Gott scheint in dieser Zeit zu schweigen, weil unter Umständen Nachbarn, Freunde und Brüder bedrängt oder sogar getötet werden. Gegen Zweifel gibt es ein sehr wirksames Mittel: Gehe raus, bezeuge deinen Herrn, setz dich für deinen notleidenden Nachbarn ein, pflege die Beziehung zu deinem Freund und stehe deinem Bruder bei. Gemeinschaft und Beziehung sind die Schlüsselwörter, lebst du darin, stärken sie dich und alsbald wird die Freude am Herrn dich umgürten, ein Schutz gegen alles Böse sein, das begehrt, sich in dir festzusetzen.  

Und ganz sicher, dann wird auch den vielen anderen das Bekenntnis über die Lippen kommen: Du Herr hast die Chaldäer zum Gericht gesetzt - für Gesetzlose - und o Fels, zur Züchtigung bestellt -  für die, die errettet werden sollen - Die Vielen, die dann ihre Kleider im Blut des Lammes waschen werden, verstehen die in Wellen kommenden globalen Überfälle der Chaldäer, erfassen, dass Gott die Babylonier bestellt hat, um die Aufrichtigen zu maßregeln, auf dass sie dem Urteil der ewigen Verdammnis entfliehen und vom Richter der ganzen Erde ewiges Leben geschenkt bekommen.

Anmerkung: Im zwölften Vers findet sich die Dreiheit Gottes angedeutet. Habakuk sagt: Bist du nicht von alters her 1. Jahwe, 2. Elohay und 3. Kadoshi. Der Name Jahwe steht hier für den Sohn, Elohay für den Vater und Kadoshi für den Heiligen Geist.

Vers 13: Du bist zu rein von Augen, um Böses zu sehen, und Mühsal vermagst du nicht anzuschauen. Warum schaust du Räubern zu, schweigst, wenn der Gesetzlose den verschlingt, der gerechter ist als er? Jesus sagte einmal über die Augen: Die Lampe des Leibes ist dein Auge; wenn dein Auge einfältig ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster. Und weil Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm, bildet der Gesetzlose einen Gegensatz; an seinen Augen lässt sich erkennen, dass da nur Finsternis in ihm ist. Nun mag Gott auch nicht zusehen, wie Menschen sich umsonst abmühen, obschon aufrichtig, die Wahrheit aber noch nicht gehört und verstanden haben. Auch dazu dient das Gericht, viele Muslime werden erkennen, dass der Gott der Bibel nicht lügt, nicht hinterlistig ist, er immer die Wahrheit sagt. Sie werden erkennen: Jesus ist der wahre Messias, der vor 2000 Jahren wirklich gestorben ist. Habakuk thematisiert aber auch das sinnlose Abmühen der Gesetzlosen. Alles was sie zusammenraffen, wird nicht für sie sein. Ob Gott ihren Räubereien wirklich tatenlos zuschaut? In Kapitel 2 erfahren wir es.

  
Vers 14: Und machst die Menschen wie die Fische des Meeres, wie das Gewürm, das keinen Herrscher hat? Ich hab da mal 'ne Frage zu der Frage: Wieso macht Gott die Menschen wie Fische, die keinen Herrscher haben? Vielleicht kommst du selbst drauf. Wir haben lange darüber nachgedacht und recherchiert, auch deshalb, weil Fische und Gewürm ein gemeinsames Merkmal haben und das galt es herauszufinden. An dieser Stelle kurz der Hinweis: Was die Elberfelder und Martin Luther mit Gewürm übersetzt haben, ist der Versuch, das hebräische Wort Remes רֶמֶשׂ - irgendwie in den Griff zu bekommen. Die Wortwurzel könnte uns der Lösung ein Stück näher bringen.

H7430 רָמַשׂ ramas Verb
1. schnell gleiten, d.h. kriechen oder sich mit kurzen Schritten bewegen,
2. (in Analogie) schwärmen,
  

Das gemeinsame Merkmal könnte das Verb schwärmen sein. Unter den Landtieren gibt es keine kriechenden oder schnell gleitenden Tieren, die in einen Schwarm bilden, Fische aber schon, wie Sardinen oder Heringe. Das folgenden Video erklärt anschaulich, warum die Menschen zu Fischen gemacht werden. Die Räuber haben es dann leichter. https://www.youtube.com/watch?v=-PaxdJoOEIU. Jetzt suchen wir noch das Remes (Gewürm?) Vers 15: Er hebt sie alle mit der Angel herauf, er zieht sie herbei mit seinem Netze und sammelt sie in sein Garn; darum freut er sich und jubelt. Er, der oberste der Chaldäer, ist Angler und Fischer zugleich. Mit Ködern lockt er die Fische, zieht sie mit der Angel herauf und tötet somit beide, den Wurm und den Fisch. Das perverse an ihm, er freut sich darüber. Die Masse der Fische, die Sardinen, fängt er dann mit einem Schleppnetz. Vers 16: Darum opfert er seinem Netze - dem Tod - und räuchert seinem Garne - dem Tod - denn durch sie ist sein Teil fett und seine Speise feist.

In Gegensätzen denken. Der Glaube an Jesus ist auch der Glaube an das ewige Leben. Der Glaube der Religionen ist ein Glauben, der zum ewigen Tod führt. Vers 17: Soll er deshalb sein Netz ausleeren, und beständig darauf ausgehen, Nationen schonungslos hinzumorden? Wie mordet er? Das hebräische Cherem – חרם – für Netz erklärt sich selbst, denn seine Wortwurzel besagt: 1. absondern, 2. sich religiösen Zwecken widmen, 3. sich der Zerstörung widmen,  und 3: sich eine platte Nase holen. Die Wortwurzel lautet חרם. Es wird ausgesprochen charam und ist verwandt mit haram aus dem arabischen, das auch dafür verwendet wird, um Speisen für rein zu erklären. Nun können wir die Frage beantworten: Wie mordet er? In dem ein Mensch sich den religiösen Riten widmet, indem er sich - charam – absondert, gibt er sich der geistlichen Schlachtung hin und ist tot, geistlich tot oder, wie charam auch übersetzt werden kann:  Sich eine platte Nase holen.

Die letzte Frage: „Soll er deshalb sein Netz ausleeren und beständig darauf ausgehen, Nationen schonungslos hinzumorden? Wird in der Vision des zweiten Kapitels beantwortet.


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