Der weiße Reiter Offenbarung 6,2






Die vier apokalyptischen Reiter
Der weiße Reiter
Wie bereits in diversen anderen Skripten immer wieder betont, finden wir unseren Herrn – Jesus – auf jeder Seite der Bibel. So auch in Offenbarung 6. Hören wir, was Jesus in Kapitel 1, Vers 1, über den Zweck des Buches selbst sagt: Enthüllung Jesu Christi, die Gott ihm gab. Jesus kann heute noch nicht gesehen werden, das ändert sich schrittweise. Dem Johannes offenbart er sich als Hoherpriester für die sieben Gemeinden, Kapitel 1. In den Kapitel 2 und 3 sehen wir den Dienst des Hohenpriesters für seine Gemeinde.
Ab Kapitel 4 enthüllt sich der Herr in einer außergewöhnlichen Schönheit, die mit einem gelben Jaspis und dem Regenbogen beschrieben wird und dann wird die Szene noch mit einem grünen Smaragd abgerundet. Der gelbe Jaspis als Symbol für die Sonne der Gerechtigkeit, der Regenbogen als Hinweis auf Gottes Versprechen in Genesis 9,13: Meinen Bogen setze ich in die Wolken. Jesus selbst ist der Bogen. Der grüne Smaragd deutet auf einen herrlichen Frühling und verheißt eine „unzählbare“ Ernte. Offenbarung 7,9: … eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen ...
In Kapitel 5 sehen wir ihn beschrieben als den Einzigen, der das besondere Buch öffnen und die Siegel brechen kann. Und als der Herr, als Hoherpriester, das Buch in die Hand nimmt, beten die 24 Ältesten nicht nur an, sondern sie singen fröhlich: „Du bist würdig ...“. Das tun die Ältesten, weil Jesus sich als Retter erweist und erwiesen hat. Sie singen: „ ... du hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation.“
In Kapitel 6 öffnet der Herr das erste Siegel. Johannes sieht ein weißes Pferd, auf dem ein Reiter sitzt mit einem Bogen in der Hand. Wovon spricht der Bogen? Als Metapher spricht er von einem Menschen. Der Bogen selbst ist aus Holz; auch das Holz gilt als Metapher für einen Menschen. Die Bogensehne steht als Metapher für die Seele. Nun trägt der weiße Reiter noch eine Krone. Was symbolisiert die Krone? In Psalm 8,6 heißt es: Denn ein wenig hast du ihn – Jesus – unter die Engel erniedrigt; und mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt. Im Hebräerbrief wird der Grund seiner Krönung erklärt: „ … Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Hebräer 2,9. Die Hebräer „sehen“ den Hohenpriester mit dieser Herrlichkeit gekrönt, weil der die Leiden des Todes erduldet hatte.
Differenzen bei den Übersetzungen - Korrektur*
In Offenbarung 6 muss es heißen: Komm! Ohne "sieh", denn der Aufruf: Komm! Steht im Imperativ, ist also ein Befehl.
Wenn Johannes in den Versen immer wieder sagt: „Und ich sah“, dann wird das Wort ειδω für „sehen“ verwendet. Dieses Wort bedeutet „sehen und verstehen“. Das Sehen des Johannes ist also nicht auf das blosse Anschauen beschränkt, er versteht auch, was der weiße Reiter bedeutet. Das Wort blepo für sehen in Vers 1 (nur im Textus recepturs) ist eine Hinzufügung und gehört nicht zum Grundtext.
Der Ausruf „Komm!“ steht, wie bereits gesagt, im Imperativ. Das lebendige Wesen befiehlt weder dem Johannes noch dem Herrn, daher kann der Befehl nur an einen Menschen ergehen, der den (sichtbaren) weißen Reiter darstellt.
Damit auch wir zu Sehenden werden, gleichwie Johannes, müssen wir das Wort Gottes studieren. Es gibt eine anschauliche Schriftstelle dazu: Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, hineingeschaut hat … Jakobus 1,25. Das "hineingeschaut“ bedeutet wörtlich: „sich beugen“. Damit wird sowohl eine äußere Lesehaltung angedeutet als auch eine innere Bereitschaft, das Gelesene genau zu untersuchen und in sich aufzunehmen.
Der weiße Reiter deutet auf einen Menschen, der durch das Weiß genauer beschrieben wird. Die Farbe deutet auf Reinheit bzw. Gerechtigkeit, daher könnte der Reiter eine Art von Gerechtigkeit bringen. Und weil er sich eines Pferdes bedient, deutet es darauf, dass er diese Gerechtigkeit schnell bringen wird. Versteckt und noch verschleiert spricht der weiße Reiterauch noch von einer anderen Person, von Jesus Christus, der Gottes Gerechtigkeit ist, so wie sie im Römerbrief beschrieben wird. Und das der weiße Reiter eben auch von Jesus spricht, soll nun aufgezeigt werden.
1. Im ersten Siegel zieht er aus, um zu siegen.
2. Zur Zeit der siebten Posaune verkündigt der Herold: Das Reich des Christus ist gekommen.
3. Und bei der siebten Schale heißt es dann: Es ist geschehen!
Damit endet die „Grundreinigung“ der Erde. Eine Arbeit steht noch an, das Richten der Hure Babylon.
Zwischen dem ersten Siegel und der siebten Schale lassen sich verschiedene Erzählstränge erkennen. Sie fließen gleichsam unbemerkt durch die Kapitel. In der folgenden Tabelle wird in blau der Siegeszug des Messias erzählt, auch deshalb können wir den weißen Reiter auch auf Jesus deuten.
Texte des ersten Siegel | Text der siebten Posaune | Text der siebten Schale |
Off.6,1-2 Und ich sah, als das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie eine Donner-stimme sagen: Komm [und sieh]! Und ich sah: und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß hatte einen Bogen; und eine Krone wurde ihm gegeben, und er zog aus, siegend und auf daß er siegte. | Off 11,15-19: Und der siebte Engel posaunte: und es geschahen laute Stimmen in dem Himmel, welche sprachen: Das Reich der Welt unseres Herrn und seines Christus ist gekommen, und er wird herrschen in die Zeitalter der Zeitalter. Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, daß du angenommen hast deine große Macht und angetreten deine Herrschaft! Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, um gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, welche die Erde verderben. Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel. (Wortgleich 16,18) | 16,17-21 Und der siebte goß seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus von dem Tempel [des Himmels], von dem Throne, welche sprach: Es ist geschehen. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah Wortgleich mit 11,19, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem die Menschen auf der Erde waren, solch ein Erdbeben, so groß. Und die große Stadt wurde in drei Teile geteilt, und die Städte der Nationen fielen, und die große Babylon kam ins Gedächtnis vor Gott (siehe nächstes Kapitel 17), ihr den Kelch des Weines des Grimmes seines Zornes zu geben. Und jede Insel entfloh, und Berge wurden nicht gefunden. Und große Hagelsteine, wie ein Talent schwer, fallen aus dem Himmel auf die Menschen hernieder; und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, denn seine Plage ist sehr groß. |
In Offenbarung 6 wird vom weißen Reiter gesagt: Er zog aus. In Kapitel 11 sehen wir, dass ein Herold ruft: Das Reich ist gekommen, Jesus hat es auch angenommen und folglich auch angetreten; mit der siebten und letzten Schale, Off.16,17 hören wir: Es ist geschehen.
Argumente für die Zuordnung der Texte
Wie wir bereits auf der Seite "Struktur der Bibel" erklären, befinden sich die sieben Gemeinden Kleinasiens auf einem Postrundweg, der dreimal abgelaufen wird, wobei beim dritten Mal die Streckenführung verändert wird. Der Rundweg selbst liefert uns das erste und wichtigste Argument. Gott redet zyklisch und dann auch noch in Form einer Ringerzählung. Nachdrücklich macht der König Salomo auf die Art, wie Gott den Ablauf gestaltet hat, aufmerksam. Auch die Bibel hat er teilweise in ähnlicher Form gestaltet. Prediger 1:
- Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt.
- Die Sonne geht auf und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Ort zu, wo sie aufgeht.
- Der Wind geht nach Süden, und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen kehrt er zurück.
- Alle Flüsse gehen ins Meer und das Meer wird nicht voll; an dem Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder.
Sehen wir uns die ersten Hinweise auf Kreis- bzw. Ringerzählungen in Genesis 2 an. Sie beschreibt das Land Hawila (das Wort beschreibt spiralförmiger Trichter). Zudem wird von diesem Land wird gesagt, dass es von einem Fluss names Pison umflossen wird. Flüsse deuten auf das Wort Gottes, deshalb sagte Jesus in Joh. 7,38: Wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift sagt, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wasser fließen.
Korrektur*
Zu Beginn unserer Studien, im Januar/Februar 2014, gingen wir davon aus, dass der Textus receptus die genauere Textvariante ist. Wir mussten leider feststellen, dass dem nicht so ist. An Johannes kann der Befehl "Komm!" nicht ergehen, weil er schon da ist. Auch sieht er und versteht was er sieht, das bedeutet, das Wort sehen (blepo) kann nicht im Original gestanden haben. Folglich mussten wir uns den Text nochmals ansehen und dann korrigieren.
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