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Der Judasbrief - Herbstzyklus - Teil 2

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Kommentar zum Judasbrief

Die Herbstfeste - Teil 2

Ich wache, und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dache
den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde,
die wider mich rasen, schwören bei mir
Asche esse ich wie Brot und
vermische meinen Trank
mit meinen Tränen.
aus Psalm 102

Kommentar zum Judasbrief

Teil 2: Verse 8 - 10

Die Gemeinde Laodicäa ist die letzte Gemeinde, bevor der Herr sein Werk auf dieser Erde vollendet. In diesem Abschnitt sehen wir uns ihren weiteren Werdegang an, der durch Sardes, Pergamos und Thyatira erzählt wird.
Der Sommer ist vorüber und die ersten kühlen Nächte kündigen den Herbst an. Nur noch auf wenigen Feldern wird gearbeitet, dagegen läuft bei den Müllerinnen die Saison auf Hochtouren. Doch plötzlich und unerwartet, mitten im geschäftigen Treiben, geschieht's. Wo ist die Belegschaft abgeblieben?  Prophetisch gesehen sind jene aus Laodicäa, die umgekehrt und Buße getan haben, durch die Zeit der ersten Liebe gegangen – Ephesus - und haben für ihren Herrn gekämpft und gelitten – Smyrna - und erlebten in Philadelphia ihre Wiedergeburt. In all der Zeit haben sie Weizen geerntet, gedroschen und gemahlen, und nun sind sie weg. Nur wenige Träumer aus Sardes sind mit Schrecken aufgewacht.  

Die Herbstfeste – Erstes Fest: Das Fest des Posaunenhalls

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Doch gleicherweise beflecken auch diese Träumer das Fleisch und ver-achten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten.
Sardes:
  • schlafen
  • tot
  • sei wachsam  
Der achte Vers richtet sich an die Gemeinde Sardes. Wir fragen uns: Was sind das für Träumer und welche Träume träumen sie? Im siebten Vers spricht Judas über die Gemeinde Thyatira, in der die Hure ihr Unwesen treibt. In Vers 8 wendet er sich an Sardes und sagt: Doch in gleicher Weise auch diese deine Träumer. Judas hält der Gemeinde den Spiegel vor, wenn er sagt: Sardes, auch du begehst Hurerei,  „in gleicherweise wie jene“. Im Sendschreiben an Thyatira warnt der Herr rechtzeitig alle Gemeinden: „Ich werde die Hure und die, welche mit ihr Hurerei treiben, in ein Bett werfen.“  Und so geschieht es dann. Im Herbst liegen dann die Träumer aus Sardes im Bett der Hure. Und was träumen sie dort? Die Träumer verachten träumend die Herrschaften und sie träumen Lästerungen über das Schöne. Judas nennt es das Schöne, griechisch Doxa, das wir mit Herrlichkeit übersetzen. Im Deutschen eine etwas abstrakte Größe, weil kaum konkret und fassbar.

Die Wortwurzel macht es begreiflich, geht ans Eingemachte. Sehen wir uns die negativen Aspekte an, denn sie bringen die Träume der Träumer ans Licht.

Die Träumer vermuten, erwägen, stellen sich gedanklich irgend etwas vor; was auch immer das sein mag, es ist nichts Gutes. Nochmal mit etwas anderen Worten: Verachtend träumen sie gegen Herrschaften, träumen sich diese vom Hals, wollen nur tun, was ihr Fleisch gierig begehrt. Des Weiteren offenbart die Wortwurzel: Sie schätzen - sich oder andere oder anderes - nach Gutdünken oder lassen schätzen - sich oder andere oder anderes - nach Belieben. Das Wort beschreibt, was in unserer Gedankenwelt gestallt annehmen kann und sprudelt es träumend aus der Quelle des bösen  Herzens: Sie denken, sie meinen, vermuten und schätzen, alles nach dem eigenem Gusto, bis zum Letzten. Was sie wittern und ahnen und spekulieren und glauben, werden sie trinken aus verdorbenen Trauben.

Wer sind diese Träumer? Vom Griechischen her lautet es Hypnos. Im Deutschen bekannt als Hypnose. Ein unter Hypnose stehender Träumer verhält sich geistig passiv, denn er befindet sich in einer Art geistiger Starre. In diesem Zustand werden Träumer zunehmend unselbstständig, lassen sich leicht manipulieren und können zu Allerlei missbraucht werden. Die gemachte C-Krise hat uns einen bitteren Vorgeschmack davon kosten lassen, und das Grüne wird uns überhaupt nicht bekommen. Was Sardes im Herbst so alles auf den Tisch bringt und allseits serviert, prost Mahlzeit. Der Herr liebt das erfrischend Kühle bei der Hitze Tages und liebt den heißen Trank bei eisiger Kälte, aber das, was man im Herbst bei Sardes ...  

Die Herbstfeste – Zweites Fest: Der große Sühnungstag

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Michael aber, der Erzengel, als er, mit dem Teufel streitend, Wortwechsel hatte um den Leib Moses', wagte nicht ein lästerndes Urteil über ihn zu fällen, sondern sprach: Der Herr schelte dich!
Pergamos:
  • Thron Satans,
  • Wohnort Satans
  • 2-schneidige Schwert,
  • treuer Zeuge.
Der neunte Vers richtet sich an die Gemeinde Pergamos. Der Herr beginnt mit den Worten: Dieses sagt, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Das Schwert wird als Metapher für die Zunge verwendet und die Zunge des Herrn trennt hier im wahrsten Sinne des Wortes messerscharf. Genau darauf spielt Judas an, wenn er die Empfänger erinnert, dass der Erzengel Michael sich zwar mit dem Teufel gestritten hat, sich aber nicht wagte, ein lästerliches Urteil über ihn zu fällen. Das ist für die Gemeinde Pergamos außerordentlich wichtig zu wissen, denn an ihrem Ort steht Satans Thron, ja mehr noch, er wohnt dort.

Paulus schreibt an Timotheus: Nimm teil an den Trübsalen als ein guter Kriegsmann Jesu Christi. Und wenn jemand Kriegsdienste tut, dann wird er am Ende für seine Dienste geehrt, wenn er rechtmäßig gekämpft hat. Genau das will Judas der Gemeinde Pergamos sagen: Eure Wortgefechte mit euren Feinden sind vor Gott wohlgefällig, aber bitte dennoch respektvoll mit euren Gegnern umgehen, kein Lästern, keine Beleidigungen, keine ehrabschneidene Bemerkungen. Sehen wir uns an, wie Gott in dieser Sache am Tag des Jom Kippur vorgeht. 3.Mose 16, 5: Und von der Gemeinde soll er zwei Ziegenböcke nehmen zum Sündopfer. Vers7: Und er soll die zwei Böcke nehmen und sie vor dem Herrn stellen an den Eingang des Zeltes des Zusammenkommens. Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf welchen das Los für Jahwe (den Herrn) gefallen ist, und ihn opfern als Sündopfer. Und der Bock, auf welchen das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor Jahwe (den Herrn) gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um Asasel fortzuschicken in die Wüste.

Wie wir sehen, es gibt zwei Ziegenböcke, der erste soll für das Volk Sühnung tun, denn es heißt, Vers 15: Und er – Aaron – schlachte den Bock des Sündopfers, der für das Volk ist. Hier wird der erste Ziegenbock im wahrsten Sinne des Wortes zum Sündenbock gemacht für alle. Wenn Aaron die Anweisungen des Herrn zur Sühnung vollendet hat, dann soll er den anderen, den lebendigen, Bock herzubringen.

Vers 21: Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebendigen Bockes und bekenne auf ihm alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israels und alle ihre Übertretungen nach allen ihren Sünden; und er lege sie auf den Kopf des Bockes und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste. Nun fragt man sich, wofür zwei Ziegenböcke, wenn doch der erste bereits Sühnung für das Volk getan hat. Es gibt einen wichtigen Grundsatz in der Bibel: Das Böse kehrt zu einem zurück. Das erste Mal ist es die Geschichte Abimelechs in Richter 9, die eindrücklich zeigt, was es heißt, dass das Böse zu einem zurückkehrt. Richter 9,57: Und so brachte Gott die Bosheit Abimelechs, die er an seinem Vater verübt hatte, indem er seine siebzig Brüder ermordete, auf ihn zurück. Im nächsten Vers ist es dann noch deutlicher: Und die ganze Bosheit der Männer von Sichem brachte Gott auf ihren Kopf zurück.
Für den Jom Kippur heißt das: Gott bringt alle Sünden auf den Kopf Satans zurück und schickt ihn lebendig in die Wüste, und die ist trocken, heiß und unerträglich.

Mit dem Schwert seines Mundes wird der Herr Jesus seine Feinde aus den Schafen aussondern und sie, um im Bild zu bleiben, in die Wüste zu schicken. Es wird ausreichend Gerichtsdiener geben, um dies zu bewerkstelligen.

Die Herbstfeste – Drittes Fest: Das Fest der  Laubhütten

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Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was irgend sie aber von Natur wie die unvernünftigen Tiere verstehen, darin verderben sie sich.
Thyatira
  • Hure


Der zehnte Vers richtet sich an die Gemeinde Thyatira. Die Augen und die Feuerflamme des Herrn haben wir im ersten Abschnitt bereits beschrieben, und das Bett der Hure weiter oben bei Sardes, deshalb springen wir im Sendschreiben an Thyatira gleich zu Vers 23, in dem der Herr sagt: Und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben. Das sagt er zu jenen, die er mit Tod töten wird, weil sie von der Hure nicht lassen.

Nun bringt Judas zum ersten Mal eine Sache zum Vorschein, die bei Thyatira bisher eher unbekannt zu seien scheint, zumindest lesen wir im Sendschreiben nichts von Lästerungen. Auf was könnte Judas hier anspielen? Nun, er schreibt: Was irgend sie aber von Natur aus… verstehen. Was lästern sie dann? Sie lästern jene, die auf dem Pfad der Gerechten wandeln, die nach dem Geist wandeln, denn die, die nach dem Fleisch sind, sinnen auf das, was des Fleisches ist, die aber, die nach dem Geist sind, auf das, was des Geistes ist.

Kurzgesagt: Sie nannten sich Christen von Geburt an, waren aber nie wiedergeboren. Sie haben auch den Weg der Wahrheit erkannt, sind aber davon abgeirrt. Der Apostel Johannes erklärt, wie man Christ wird:  So viele ihn aber aufnahmen – aktiv-  denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden – passiv-  denen, die an seinen Namen glauben  - aktiv - welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind - passiv. Man kommt nicht als Christ auf die Welt, man muss Jesus persönlich aufnehmen. Ist das nicht seltsam: Der Oberste der Christenheit warnt vor der persönlichen Aufnahme Jesu. Der Apostel Johannes warnt uns vor solch einem Obersten: Wir sind aus Gott; wer Gott kennt – persönlich kennt – hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. - Aha, Herr Bergoglio kennt Gott nicht. Na, dann wird’s aber Zeit. -  Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. 1. Johannes  4,6.  Übrigens: Den ersten Johannesbrief haben wir der Gemeinde Thyatira zugeordnet. Passt's oder passt's nicht?



Nachtrag: zu Teil 2
Zum Abschnitt 3 geh's hier entlang: Judasbrief - Teil 3


Berlin, den 31. Januar 2023





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