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Kommentar Judas 1, Vers 11 - Herbstzyklus - Teil 3

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Kommentar zum Judasbrief

Teil 3: Die Herbstfeste

Kommentar Judas 1 - Vers 11

Der nun folgende Abschnitt war nicht so einfach zu erarbeiten, weil etwas tricky, dennoch gehen  wir auf die wesentlichen Dinge ein, ohne den Beitrag zu überladen.
11a
Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen
Thyatira:
  • falsche Opfer;
  • Brudermord.
11b
und haben sich für Lohn dem Irrtum Balaams überliefert,
Pergamos:
  • Balaam
11c
und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen
Sardes:
  • widersprechen;
  • 4. Mose 16.
Der elfte Vers richtet sich nicht mehr an eine einzelne Gemeinde, sondern an alle und das sind die Herbst-Gemeinden Thyatira, Pergamos und Sardes, die gleichsam die Ökumene Laodicäa bilden. Wie wir bereits an anderer Stelle ausführten, tragen die Sendschreiben öffentlichen Charakter. Alle Welt soll wissen, was der Herr über die Gemeinden zu sagen hat. Die siebenfache Wiederholung erschallt wie ein Refrain: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt.“

Alle Welt kann erkennen, es ist Herbstzeit; und alle können es sehen, die Drei bilden die ökumenische Trias.
11a
Wehe ihnen! Denn sie sind
den Weg Kains gegangen
Thyatira:
  • falsche Opfer;
  • Brudermord.
Die ersten Worte Jesu an die Gemeinde Thyatira lauten: „Dies sagt der Sohn Gottes.“ Ganz anders klingt es in den Evangelien, denn dort spricht Jesus von sich immer als der Sohn des Menschen, der dazu gesandt ist, um zu dienen; Matthäus 20,28 und Markus 10,45 Wenn Jesus sich mit den Eingangsworten: „Dies sagt der Sohn Gottes“, an Thyatira wendet, redet er nicht mehr als Diener, sondern spricht mit höchster Autorität und das aus wichtigem Grund. Man bedenke, der Oberste Thyatiras hält sich selbst für den Höchsten, mimt aber so gar nicht mehr den Stellvertreter, daher: Achtung! Die Endzeit-Gemeinde Laodicäa wird gewarnt und gleichzeitig daran erinnert, dass Jesus Sohn Gottes ist, er den Grundstein der Gemeinde bildet und er als legitimer Hoherpriester für jeden einzelnen Gläubigen tätig ist. Jesus duldet da keine Stellvertreter. Der letzte Vicarius tauschte seine Rolle, er spielt nicht mehr den Bevollmächtigten, sondern er tritt in eigener Vollmacht auf.

Während seine Vorgänger sich als Vicarii ausgaben, agiert er jetzt unabhängig. Allen gemeinsam ist, sie werden den Kainiten zugerechnet. Gleich wie Kain den Gerechten verfolgte und tötete, sind sie unterwegs, um zu morden und zu töten, heute geschieht es mit Worten, in Kürze fließt Blut. Und warum töten sie den Gerechten? Der Apostel Johannes beantwortet die Frage in seinem ersten Brief, den wir der Gemeinde Thyatira zugeordnet haben. Johannes schreibt: Weil ihre Werke böse sind, wie auch die Werke Kains böse waren. 1.Joh. 3,12
Beim Studium europäischer Geschichte werden wir sprichwörtlich am roten Faden ihrer blutigen Umtriebe geleitet. Ob Kain Buße getan hat? Kaum anzunehmen. Dieser aber geht den Weg Kains mit aller Vehemenz. Als Abkömmling der Schlange kennt er weder Liebe noch Erbarmen. Ob Er oder sein Nachfolger spielt eher eine untergeordnete Rolle, denn Johannes schreibt in seinem ersten Brief, (wieder erinnere man sich, der Brief richtet sich an Thyatira) in Kapitel 2,22: Es sind schon viele Antichristen geworden; z.Zt. sind es aus diesem System 315.
Zu den Übrigen der Gemeinde Thyatira, welche die Tiefen Satans nicht erkennen, sagt der Sohn Gottes, sie mögen ihren treuen Dienst fortführen, ungeachtet dessen, was der da oben anordnet oder tut. Zusammenfassend können wir sagen: Der Ungerechte wird die Gerechten zwar töten, aber sie werden auferstehen und mit Christus herrschen, sie werden die Völker weiden mit eiserner Rute, wie Töpfergefäße die Gottlosen zerschmettern. Offenbarung 3,27
11b
und haben sich für Lohn dem Irrtum Balaams überliefert,
Pergamos:
  • Balaam
Pergamos bedeutet Festung. Von welcher Festung wird hier gesprochen? Sehen wir uns zuerst den Propheten Balaam an, sein Name wird zweimal im Neuen Testament erwähnt, in Judas 1 und in 2.Petrus 2,15 (diesen Lehrbrief haben wir, ebenfalls seit Jahren, der Gemeinde Pergamos zugeordnet haben). Der Name Balaam leitet sich aus dem hebräischen Wort Bileam ab und bedeutet:

  1. nicht vom Volk,
  2. Fremder.

Damit wird deutlich, Balaam gehört nicht zum Volk Gottes, denn nicht der ist ein Jude, der es nach dem Fleisch ist, sondern nach dem Geist. Die erste Wortwurzel von Bileam lautet Bal und bedeutet:  

  1. Fehler, Versagen, scheitern;
  2. nichts.

Wir halten fest, der Mann ist in den Augen Gottes der geborene Versager, ein Nichts. Für einen Christen stellt dieser Mann keine Gefahr dar. Er kann vielleicht den Leib töten, Gott  aber wird seinen Leib und seine Seele in der Hölle verderben. Nun hat das Wort Bal noch eine Unterwurzel und die lautet:  balah und bedeutet:

  1. versagen;
  2. abnutzen, verfallen und verrotten (von Kleidung, inklusive des Gürtels der Wahrheit);
  3. verbrauchen, ausgeben.

Dieser Mann konsumiert auf Kosten der Armen, gibt das Gestohlene mit vollen Händen aus an jene, die sich ihm als „gute“ Bileamiten präsentieren. Nun hat Bileam noch eine zweite Hauptwurzel und die lautet: Am und bedeutet:

  1. Volk;
  2. Stamm;
  3. eine Truppe oder Gefolge;
  4. eine Herde;

und auch das Wort Am hat eine Unterwurzel und die lautet: amam und bedeutet:

  1. verbinden, vereinigen, angehören;
  2. überschatten (durch zusammendrängen, zusammenkauern).


Bileams Heimat liegt in Mesopotamien und entspricht in etwa dem heutigen Irak. Von dort ließ einst Balak, der König der Moabiter, den Propheten kommen, um Israel zu verfluchen. Weil Gott ihm das jedoch verwehrte, gab Bileam dem König Balak den Rat, Israel zur Hurerei zu verführen und nahm für seine Beratungsdienste Geld. Ähnliches wird uns über Judas Iskariot berichtet, der hatte Jesus für 30 Silberlinge an die Hohenpriester verraten. Der Apostel Paulus schreibt im ersten Brief an Timotheus, den wir ebenfalls vor Jahren der Gemeinde Pergamos zugeordnet haben, über das Thema Geld Folgendes: Die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen, welcher nachtrachtend etliche (aus Pergamos) von dem Glauben abgeirrt sind. Die Abgeirrten bilden die Synagoge Satans, sie gehören zu den Abgesonderten der Abgesonderten.

Nachdenkzettel: Balak, der König der Moabiter, ist ein Verwüster, der die Wahrheit verbiegt und zudem fordert, sich vor der Lüge zu verbeugen.
11c
und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen.
Sardes:
  • widersprechen;
  • 4.Mose 16.
Wie bereits zu Beginn dieses Abschnitts gesagt, der elfte Vers ist tricky, d.h. verzwickt und kniffelig. Nach unserer Systematik würden wir den dritten Teil des Verses ebenfalls Pergamos zuordnen, weil im ersten Timotheusbrief der Apostel Paulus auf Widersprüche zu sprechen kommt. Doch im Griechischen steht in 1.Tim.6,20 für Widersprüche das Wort Antithesis und muss übersetzt werden mit Gegensatz (von Theorien). Judas aber verwendet das Wort Antilogia und das bedeutet: Streitsucht, Widerspruch, Zwietracht. Die Wortwurzeln zu Antilogia haben folgende Bedeutungen:
1. Wortwurzel Anti:
  1. stattdessen; an Stelle von;
  2. entgegengesetzt.

2. Wortwurzel logia:
  1. streiten, ablehnen;
  2. und davon die Wurzel:
  3. auslegen;
  4. und im übertragenen Sinn: in Beziehung setzen.

Das Verb antilogia deutet auf Sardes, denn im Brief an Titus, den wir der Gemeinde Sardes zugeordnet haben, verwendet der Apostel Paulus das Wort zweimal, das erste Mal in Kapitel 1,9 als Partizip und das zweite Mal in Kapitel 2,9 als Verb. Dazu jetzt die Verse:

Kapitel 1,8-9: Die Aufseher sollen sein: gastfrei, das Gute liebend, besonnen, fromm, enthaltsam, anhangend dem zuverlässigen Wort nach der Lehre, auf dass er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen, als auch die Widersprechenden zu überführen. Es ist schon heute offenkundig, in Sardes gibt es Menschen, die streitsüchtig sind und immer das letzte Wort haben wollen. Dieses Übel soll Titus damit begegnen, dass er gute Aufseher einsetzt. Jetzt zu Kapitel 2,9: Die Knechte ermahne, ihren eigenen Herren unterwürfig zu sein, in allem sich wohlgefällig zu machen, nicht widersprechend.

Die Gemeinde Laodicäa (z.Zt. des ersten Herbstfestes trägt sie den Charakter von Sardes) hat es also mit Widersprechenden zu tun, die sich der gesunden Lehre entgegenstellen. Von diesen sagt Judas, dass sie, in gleicherweise wie die Rotte Korah, in ihren Widersprüchen umkommen werden.
Korah und seine Genossen fuhren mit lebendigen Leibern in den Abgrund, danach schloss sich die Erde über sie, nachzulesen in 4.Mose 16. Und wer sind die widerspenstigen Knechte? Das sind jene, die zwar bei ihrem „Chef“ in Lohn und Brot stehen, die Pflichten ihm gegenüber aber nicht ordentlich nachgehen. Ein sehr auffälliges Zeichen unserer Zeit, das besonders beim Einkauf im Einzelhandel beobachtet werden kann. Diese ermahnt der Apostel, denn ihr nörgeln und widersprechen ist nicht nur respektlos dem Arbeitgeber gegenüber, sie verunehren auch den Herrn.
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Berlin, den 6. Februar 2023





©Copyright by H. Randy Rohrer
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