Der dritte Tempel versus geistliches Haus
. 
. 
. 
. 
. 
. Der Dritte Tempel ist was?
In der 39. Kalenderwoche, der letzten im September des Jahres 2023, erhalte ich einen Link zur Webseite Der dritte Tempel. Ihre Botschaft habe ich ins Deutsche übersetzt, siehe hier: Botschaft an alle. Es handelt sich um eine Einladung zum Mitbauen, nicht nur an Juden, sondern an jeden Bürger dieser Erde und von diesen sind ganz besonders die Evangelikalen angesprochen. Alle Menschen werden aufgefordert, sich an dem Projekt „Third Temple“ zu beteiligen. Schwerlich wird man sich der Forderung entziehen können, denn ganz so freiwillig, wie es scheint, ist die Teilnahme nicht. Für den Laien sind die ersten Moll-Akkorde kaum wahrnehmbar. Wie dem auch sei, ihre deutliche und in Stakkato gehaltene Ansprache an die Welt wurde mit der Aussicht auf Gesundheit versüßt.
Seit dem Verlust des Tempels im Jahre 70 n. Chr. wurde mehrere Male der Versuch unternommen, den Tempel wieder aufzubauen. Durch unsinnige Vorgaben und auch Ereignisse wurde der Wiederaufbau verhindert. Nachdem Israel 1967 im 6-Tage-Krieg den Tempelberg erobert hatte, wuchs die Hoffnung auf einen Tempel immer schneller und so wurde zu diesem Zweck 1987 das Tempelinstitut gegründet mit, wie auf jewiki.net zu lesen, dem endgültigen Ziel, den dritten Tempel zu bauen. Die wichtigste Voraussetzung zu ihrem Vorhaben aber fehlte, die rote Kuh.
Im Jahr 2021 war es dann soweit. In Texas wurden Kälber geboren, die den Anforderungen einer roten Kuh vollends entsprochen haben. Fünf Kälber wurden gekauft und im September 2022 per Flugzeug nach Israel gebracht. Eines der roten Kühe muss dann noch vor dem Erreichen des dritten Lebensjahres geschlachtet und verbrannt werden. Ihre Asche wird mit reinem Wasser vermengt, mit dem endlich die rituellen Reinigungen vollzogen werden können. Gereinigt werden die ausgebildete Priesterschaft, allen voran der Hohepriester, dann der zu errichtende Tempel und alle Gegenstände, die für den Tempeldienst benötigt werden. Am Ende wird auch das Volk mit diesem Reinigungswasser besprenkelt.
Mit der Verbrennung der roten Kuh dürfte der Ablauf der Ereignisse vorgezeichnet sein, denn sobald die Asche mit dem reinen Wasser zur Verfügung steht, kann mit dem Bau des dritten Tempels begonnen werden.
Allerdings ist das Projekt auch unter den Juden umstritten, allen voran hat sich der Rabbinerrat gegen einen Tempelbau ausgesprochen und verwehrt damit seine Zustimmung. Shmuel Rabinowitz, einer der höchsten rabbinischen Autoritäten, wird dazu vom Deutschlandfunk wie folgt zitiert:
Zitat: „Natürlich ist mein Ziel, dass der dritte Tempel aufgebaut wird. Wie macht man das? Im Gebet, im Traum, in vielen Bitten an Gott. Wir werden den Tempel nicht bauen. Gott wird ihn bauen. Es steht geschrieben: ‚Im Feuer bist Du gegangen, und im Feuer wird Deine Zukunft gebaut werden.‘ Der Tempel wird vom Himmel herab kommen. Niemand wird das tun, niemand wird das herbeiführen, keine Staatsführer, keine Politiker, keine Rabbiner und nicht das Volk Israel. Das wird Gott auf seine Weise tun. Und er wird es aus dem Frieden heraus tun und nicht aus der Zerstörung.“
Ist das nicht erstaunlich? Shmuel Rabinowitz ist in dieser Sache besser unterrichtet als diverse evangelikale Bibellehrer, denn diese preisen den dritten Tempel und verführen somit die Menschen zum Götzendienst. Man möchte Rabinowitz zur Hilfe eilen und ihm die geistliche Interpretation des Psalm 110 näher bringen, damit ihm ein noch schlagkräftigeres Argument zur Verfügung steht.
Das Argument gegen den dritten Temple: In Vers 4 des Psalms wird auf Melchisedek Bezug genommen, einem Priester aus der Zeit Abrahams, von dem es im Neuen Testament heißt, dass er dem Sohn Gottes verglichen wird. Mit der Nennung Melchisedeks wird auf den Messias verwiesen, der ohne Anfang und ohne Ende oder noch kürzer ausgedrückt: Ewig ist. Das Haus des ewigen Priesters nach der Weise Melchisedeks kann offensichtlich nur ein geistliches Haus sein. Und wie Rabinowitz bereits von seinem Verständnis her richtig schlussfolgert, ist es der vom Himmel herabkommende Tempel, und „das wird Gott auf seine Weise tun“. Die Schlüsselgewalt zu diesem Tempel hat der Hausherr, Jesus Christus, und wo der Schlüssel zu finden ist und wie er gebraucht werden soll, haben wir im Skript „Schlüssel Davids wiederentdeckt!“ beschrieben.
Nach meinem Schriftverständnis endet in Kürze die Staffelübergabe der Nationen an die Juden. Und wenn wir hier von Juden sprechen, ist es jene Gruppe Israels, von denen der Apostel Paulus sagt: „Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, … sondern der, der es innerlich ist, … die Beschneidung des Herzens“, wie bei Abraham, denn von ihm heißt es: Und er glaubte dem Herrn; und er (Gott) rechnete es ihm zur Gerechtigkeit; 1.Mose 15. Das wird über Abraham gesagt, bevor Gott die Beschneidung anordnete. Und so freuen wir uns, sagen zu können: Der Gerechte - gleichwie Abraham - wird aus Glauben leben; Habakuk 2,4.
Der geistliche Tempel steht kurz vor seiner Vollendung. Was dem Haus noch fehlt, ist die geistliche Schutzmauer und die baut Gott mit den Juden Stein um Stein, wie Petrus, der Apostel der Beschneidung, erklärt: Werdet selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus; 1.Petrus 2,5 … Und in Offenbarung 21 lesen wir dann von der Herrlichkeit dessen, was Gott gebaut hat. Wer die Mauer untersucht, der wird nicht nur von ihrer Schönheit und Kostbarkeit beeindruckt sein. Ich hoffe und bete, dass Rabinowitz und viele Juden die Tiefe von Psalm 110 erkennen und verstehen und so zum Glauben an Jesus kommen, dem Messias Israels, der das Haus für sie bereitet hat.
Berlin, den 3. Oktober 2023
© H.R.Rohrer 03. 10. 2023
Wir empfehlen den Tor-Browser, weil er ein sicheres Surfen ermöglicht und die Suchmaschine Qwant.com, weil ungefiltert.