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Die Zwillinge - Teil 1

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Die Zwillinge - Teil 1


Man mag es kaum glauben, Zwillinge sind ein Thema, das sich durch das gesamte Alte Testament zieht und dann auch noch bis ins Neue Testament hineinreicht. Erinnerst du dich an Thomas, den Zwilling? Dem einen oder anderen könnte es unbekannt sein: Die Zwillinge spielen zukünftig eine tragende Rolle. Um zu wissen, wer welche Rolle spielt, benötigen wir ein Grundwissen über Zwillinge, um dann die Zwillinge der Bibel etwas näher kennenzulernen.

Wer bereits Zwillinge aus seinem Umfeld kennt, wir sprechen jetzt von eineiigen, der ist von ihnen fasziniert: gleiches Aussehen, gleicher Habitus, gleiche Verhaltensmuster und so manches mehr. Man hat den Eindruck Spiegelbilder vor sich zu haben. Etwas ganz Besonderes an ihnen ist, ihre Verbindung zueinander ist sehr eng, enger sogar als zur Mutter. Das liegt daran, das sie bereits im Mutterleib eine Beziehung zueinander aufbauen können, denn sie entwickeln sich gemeinsam, leben auf engstem Raum zusammen und kommunizieren bereits miteinander. Bei all ihrer Gleichheit sind sie dennoch einmalig und in ihrer Persönlichkeit einzigartig. Das zeigt sich bereits in den Kindertagen, wenn sie miteinander spielen. Ob Zwillinge da weniger streiten? Eher nicht, denn sie verbringen viel Zeit miteinander, mitunter bis zum Ende der Schulzeit. Wer eine gesunde Persönlichkeit werden will, um im Leben zu bestehen, der muss beizeiten lernen, sich mit dem anderen auseinanderzusetzen; Zwillinge haben hier einen gewissen Lernvorsprung. Was die monozygotischen also die eineiigen Zwillinge angeht, sie lernen bald, wie sie anderen Streiche spielen können. Sie tauschen ihre Rolle. Außenstehende können ihr Spiel nicht oder nur selten durchschauen und selbst Vertraute fallen schon mal auf ihren Spaß rein.

Die ersten Zwillinge, von denen wir in der Bibel lesen, sind zweieiige (fachsprachlich: dizygotische) Zwillinge, die sich von Geburt an gut auseinanderhalten lassen. Wir können sogar sagen, sie unterscheiden sich wie der Tag von der Nacht. Manch einer ahnt es schon, wir sprechen von den ungleichen Brüdern Esau und Jakob. Bereits im Mutterleib kommunizieren die beiden miteinander und zwar heftig. Sie diskutieren der Art laut, dass sich die Mutter besorgt an Gott wendet. Die Antwort des Herrn lautet: Zwei Nationen sind in deinem Leib, zwei Völkerschaften werden sich scheiden – aus deinem Innern; und eine Völkerschaft wird stärker sein als die andere; und der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Da haben wir den Zwist, der während Rebekkas Schwangerschaft seinen Anfang nahm. Für die Mutter waren die Worte des Herrn vorerst ein Trost, denn seine Worte beinhalteten auch, dass ihre Schwangerschaft normal verlaufen wird und sie ganz sicher gebären wird.

Es kam der Tag, an dem die Brüder das Licht der Welt erblickten, erst Esau dann Jakob oder doch beide gleichzeitig? Man fragt sich schon: Warum hielt Jakob seinen Bruder an der Ferse fest? Gab es vielleicht Streit um den ersten Platz? Nun, die prophetische Antwort findest du hier


Die Brüder erhielten ihre Namen auf Grund des ersten Eindrucks, den Rebekka bei der Geburt ihrer Söhne hatte und der erste Eindruck, wie wir aus Erfahrung wissen, ist immer der wichtigste. Der erste Sohn erscheint im rötlichen Outfit; am ganzen Körper war er behaart, bekleidet wie mit einem zerzausten Mantel, deshalb nennt ihn Rebekka: Esau. Der zweite Sohn war von der Gestalt her weniger auffällig, das Ungewöhnliche am ihm war sein Tun. Er hält die Ferse seines Bruders fest und deshalb nennt ihn seine Mutter: Jakob.  Es scheint, als ob Jakob mit dem Festhalten der Ferse sagen wollte: „Esau, dein Geburtstermin ist auch der meine“. Die Hebamme hatte sicherlich keine Mühe, den ausgestreckten Arm des Jungen zu greifen und zu halten, bis er ganz in ihren Händen ruhte.

Esau der Rötliche, Jakob der Fersenhalter, irgend etwas haben die Söhne immer von ihren Eltern, mal etwas Auffälliges vom Vater oder, wie bei Jakob, etwas Verstecktes von der Mutter, wie wir herausgefunden haben. Im Hebräischen ruft man den herrlichen Namen der Mutter Rivkah, aber seine Bedeutung ist noch viel entzückender. Er wird übersetzt mit „Fesselung durch (ihre) Schönheit“. Rebekka muss aussergewöhnlich schön gewesen sein und das von Geburt an. „Ja, man sieht es einem Baby gleich nach der Geburt an, dass es ein schönes Kind wird“, versicherte mir vor Jahren eine Hebamme direkt nach der Entbindung und sie hatte recht.

Mit welcher Schönheit und Anmut Rivkah verglichen wird, dürfte bis heute ein Geheimnis sein, vielleicht auch deshalb, weil die Wortwurzel laut Gesenius unsicher ist und sie deshalb keinen Eintrag vorgenommen haben. Das Kompaktwörterbuch von PONS gibt nur an, dass es sich bei Rebekka um einen Personennamen handelt und die Konkordanz von G. Lisowski enthält den Eintrag Rebekka erst gar nicht. (Was für eine Konkordanz!) Selbst ihm hervorragenden Bibelkommentar von Keil und Delitzsch findet sich zu Rebekka leider keine Erklärung. Auch eine längere Recherche im Internet blieb erfolglos. Nun, es gibt eine ganze Reihe von Wortwurzeln, die in der hebräischen Bibel keine Verwendung finden und dazu gehört eben auch die Wurzel zu Rebekka. Und dennoch, zwei Wörterbücher enthalten einen Hinweis auf die Wortwurzel und liefern sogar eine Bedeutung. Es sind die Bible-APPs TheWord und TheSword, die erstgenannte für Windows- und die zweite für Android-Systeme.

Die Windows-App TheWord enthält folgenden Eintrag zu Rebekka (in Übersetzung):
Michelson's Enhanced Strong's Dictionary der Windows-App TheWord
H7259 רִבקָה‭ ‬Riv-kah‭'  ‬Name/Person
1. Fesselung (durch Schönheit);
2. Rivkah, die Frau von Isaak;
[von einer nicht verwendeten Wurzel, die wahrscheinlich bedeutet: das Fesselgelenk verbinden, [um (den Ausfluss)] zu verstopfen.

Die Android-App TheSword enthält folgende Einträge zu Rebekka (in Übersetzung)
BDB (Brown, Driver & Briggs) Hebrew and English Lexicon
H7259  רִבקָה
Transliteration: Rivkah
lautsprachlich: Riv-kah' (Betonung auf der letzten Silbe, angezeigt durch das Apostroph).
Rebekka = Fesselnde;
Herkunft: von einer nicht verwendeten Wurzel wahrscheinlich: das Fesselgelenk verbinden, um zu verstopfen; [(den Ausfluss); von uns, den Autoren hinzugefügt];

Strong's Definition:
von einer nicht verwendeten Wurzel, wahrscheinlich mit der Bedeutung: (s. o. BDB und
Michelson)
1. Fesselung (durch Schönheit);
2. Rivkah, die Frau Isaaks; - Rebekka;


Nun könnte man der Ansicht sein, die Wortwurzel habe nichts mit dem abgeleiteten Wort zu tun. Solchen Überlegungen entgegnen wir: Auch eine Baumwurzel sieht man nicht und dennoch ernährt sie den Baum. Den gleichen Einfluss haben die hebräischen Wortwurzeln, sie hauchen dem abgeleiteten Wort erst Leben ein. Wenn dem so ist, und wir zweifeln nicht daran, muss es eine Lösung geben. Wir machten uns auf die Suche und tippten in die Suchmaschinen den Begriff Fesselgelenk ein und wurden fündig. Das Bild von eimen Fesselgelenk findest du hier. Ist es nicht ein wenig ungehörig, da nennt Rebekka ihren zweiten Sohn Fersenhalter und verheimlicht uns, dass auch ihr Name etwas mit der Ferse zu tun hat? Wenn wir das Bild genauer betrachten, erkennen die Gestalt eines Fußes. Wir stellten uns nach der Entdeckung dieses Phänomens die Frage: Was hat die Ferse Esaus mit dem Fersengelenk einer Rivkah zu tun?
Unsere regelmäßigen Leser werden das Skript, „Jakob der Fersenhalter“ https://simson-project.com/jakob_der_fersenhalter.html  bereits kennen, welches wir vor einigen Tagen hochgeladen haben, die anderen, so hoffen wir, haben es auch gelesen, denn  dort gehen wir auf den Gelähmten aus Apostelgeschichte 3 ein und in welchem Zusammenhang die Heilung des Gelähmten mit dem Fersenhalter steht. Unsere dort gemachten Schlussfolgerungen werden durch Rivkah und ihrem Fesselgelenk nochmals gestützt.

Daher: Jakob symbolisiert im Halten der Ferse mit seinem Arm den Unterschenkel, der den Fuß Esaus zu stabilisieren sucht. Esau, der für den sinnlich-irdischen Menschen steht, benötigt diese Stützhilfe. Wie eine solche Stütze aussehen kann, können wir erst erklären, wenn wir wissen, wem wir das Fesselgelenk zuordnen müssen. Wenn wir das getan haben, fällt es uns wie Schuppen von den Augen,  was das Fesselnd-Schöne an Rivkah ist. Wieder verwenden wir dazu ein Bild. Hier klicken. Jesus fragte die damaligen Zuhörer, insbesondere die Juden: „Warum versteht ihr meine Sprache nicht?“ Die Reden des Herrn waren immer in Bildern gehaltene Erzählungen. Wer die Sprache des Herrn noch nicht kann, sie aber lernen möchte, dem empfehlen wir, alle Wörter auf ihren bildlichen Gehalt hin zu untersuchen und Analogien in der Bibel ausfindig zu machen. Eine weitere gute Hilfe ist es, jene Texte zu untersuchen, in denen die gleichen Begriffe verwendet werden und welche Wurzeln ihnen zu Grunde liegen. Das ist zwar mit viel Arbeit verbunden, aber der Herr belohnt mit Schätzen, die in Ewigkeit bleiben.

Trakehner - eines der edelsten Pferderassen - Bild mit Video-Link


Berlin, den 21. Januar 2023



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