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Jakob der Fersenhalter - Warum er diesen Namen wirklich trägt

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Jakob der Fersenhalter - Warum er wirklich diesen Namen trägt

Was kein Auge gesehen
und kein Ohr gehört hat
und in keines Menschen Herz gekommen ist,
was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.
Worauf deutet sein Name wirklich?

Isaak ist vierzig Jahre alt, als er Rebekka heiratet. Mit der Zeit stellt sich heraus, Rebekka ist unfruchtbar. Isaak wendet sich in dieser Sache an Gott und bittet den Herrn um Schwangerschaft für seine Frau. Jahwe hört auf das Gebet und Rebekka wird schwanger. Während ihrer Schwangerschaft spürt sie, da rumpelt es in meinem Bauch und sie fragt sich: Warum? Auch sie wendet sich an Gott und befragt ihn. Der Herr erklärt ihr: Zwei Nationen sind in deinem Leib. Ob Rebekka die Antwort Gottes verstanden hat? Spätestens bei der Geburt wird ihr klar, was Gott ihr sagen wollte, denn sie bringt Zwillinge zur Welt. Den Ersten nennt sie Esau, den Zweiten Jakob, weil dieser den Bruder an den Fersen hält. (Genesis 25, 20-26)

Die Auslegungen und Deutungen zu Esau und Jakob sind vielfältig und nicht immer schmeichelhaft. Wir zeigen einen positiven Aspekt des Fersenhalters auf, der bis zum heutigen Tag völlig unbekannt zu sein scheint. Auch deshalb übersetzen wir den Namen Jakobs vorrangig nicht mit „Fersenhalter“, sondern zuerst mit „Fersenfänger“, denn Jakob musste die Ferse erst einmal einfangen, bevor er sie festhalten konnte. Und dass Jakob die Verse seines Bruders Esau aus lauteren Motiven festhielt, wollen wir aufzeigen Damit die Deutung des Namens Jakob auch verständlich wird, sehen wir uns noch einige Textabschnitte an.  


Zunächst  2. Buch Mose, Kapitel 24: Und er sprach zu Mose: Steige zu Jahwe herauf, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne. Und es stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihu, und siebzig von den Ältesten Israels; und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.

Gott ruft Mose. Er soll aber nicht allein auf den Berg kommen, sondern mit ihm auch sein Bruder Aaron und dessen Söhne und 70 Älteste. Auf halber Höhe lagert sich die Versammlung, um zu essen und zu trinken. Plötzlich zeigt sich ihnen Gott. Und das, was sie sehen, wollen wir jetzt genauer untersuchen. Es heißt: unter seinen (Gottes) Füßen war es wie das Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit.

Zuerst nehmen wir eine kleine Korrektur der Übersetzung vor und zwar mittels der Übersetzung von Martin Luther aus dem Jahre 1545: Und sie (die Versammlung auf dem Berg) sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie ein schöner Saphir und wie die Gestalt des Himmels, wenn es klar ist. Unschwer ist der Unterschied zu erkennen, die Elberfelder von 1905 übersetzt mit Saphirplatten und Luther übersetz mit „schöner Saphir“.

Wir schauen in den hebräischen Grundtext und dort lesen wir: לבנת הספיר ‬-‭ ‬Livnat HaSaphir‭ – ‬und das bedeutet wörtlich:‭ ‬ein weißer durchsichtiger Saphir.‭ ‬Die Übersetzung müsste dann lauten:‭ ‬Unter seinen Füßen war es wie das Werk eines weißen und durchsichtigen Saphirs und wie die Sphäre des Himmels in seiner Klarheit.‭

Die auf dem Berg Versammelten sehen einen kristallinen Saphir, der verglichen wird mit der Klarheit und Schönheit des Himmels. Wie sieht der Himmel aus, wenn er klar ist?

Nun wissen wir aber immer noch nicht, was die Versammlung auf dem Berg tatsächlich sah. Um das Rätsel gleich zu lösen, haben wir dazu ein passendes Bild eingestellt und zwar hier.

Nun müssen wir uns unbedingt noch einige Verse in der Bibel ansehen, die das bisher Gesagte unterstreichen. In 1.Chr. 28 redet König David zum Volk und sagt u.a.: Höret mich, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte in meinem Herzen, ein Haus der Ruhe zu bauen für die Lade des Bundes Jahwes und für den Schemel der Füße unseres Gottes. David beabsichtigte ein Haus zu bauen für die Lade und für den Schemel seiner Füße, d.h. für die Erde. Gott jedoch verwehrt ihm dies, teilt ihm aber mit, dass sein Sohn Salomo das Haus bauen wird. In 2.Chr. 9,18 lesen wir dann: Und sechs Stufen waren an dem Thron und ein goldener Fußschemel. Das Wort „goldener“ lässt sich übersetzen mit: Gold, golden und etwas goldfarbenes oder: etwas, das so klar wie der sonnige Himmel ist. Wenn der Himmel klar ist, dann hat er welche Farbe? Himmelblau, nicht wahr? Nur das Licht der goldfarbenen Sonne kann das strahlende Blau hervorbringen.

In Jesaja 66,1a spricht der Herr: So spricht Jahwe: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde der Schemel meiner Füße. Eine Frage an jene Juden, die in naher Zukunft beabsichtigen, Gott einen Tempel zu bauen, Jesaja 66,1b: Welches ist das Haus, das ihr mir bauen könntet, und welches der Ort meiner Ruhestätte?  Unsere Antwort lautet Manasse.

Eine kurze Zusammenfassung des bisher Gesagten: Den Saphir, den Mose und die Ältesten sehen und der so klar ist wie der blaue Himmel, deutet auf die Erde. Auch die Beschreibung des Thrones und des Schemels im salomonischen Tempel bestätigen, der Schemel hat etwas vom Charakter eines Saphirs, der das Gold (der Sonne) durchscheinen lässt.

Noch können wir die Prophetie über Esau und Jakob nicht ausbreiten, denn wir benötigen noch ein weiteres wichtige Detail und dazu blättern wir jetzt ins Neue Testament und zwar bis zur Apostelgeschichte, Kapitel 3,1-10: Petrus aber und Johannes gingen zusammen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte. Und ein gewisser Mann, der von seiner Mutter Leibe an lahm war, wurde getragen, den sie täglich an die Pforte des Tempels setzten, die man die schöne nennt, um Almosen zu erbitten von denen, die in den Tempel gingen. Als dieser Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel eintreten wollten, bat er, daß er ein Almosen empfinge. Petrus aber blickte unverwandt mit Johannes auf ihn hin und sprach: Sieh uns an! Er aber gab acht auf sie, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: In dem Namen Jesu Christi, des Nazaräers, stehe auf und wandle! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsbald aber wurden seine Füße und seine Knöchel stark, und aufspringend stand er und wandelte; und er ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. Und das ganze Volk sah ihn wandeln und Gott loben; und sie erkannten ihn, daß er der war, welcher um das Almosen an der schönen Pforte des Tempels gesessen; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was sich mit ihm ereignet hatte.

Wir fassen zusammen: Petrus und Johannes gehen zum Tempel, um zu beten. Sie betreten den Tempelbezirk über das Tor, welches „die schöne Pforte“ genannt wird. Dort sitzt ein von Geburt an Gelähmter, der sich auch von Petrus und Johannes etwas erbittet. Nun haben die beiden Apostel weder Gold noch Silber, aber im Namen Jesu ergreift Petrus die rechte Hand des Gelähmten und stellt ihn auf die Füße. Augenblicklich kann der Mann laufen, ohne lange Gehübungen zu machen und was noch wundersamer ist, sein Gleichgewichtssinn ist voll ausgebildet. Und so springt und hüpft der ehemals Gelähmte und lobt Petrus und Johannes? Nein, er weiß, dieses Wunder tat Gott.

In der Geschichte des Gelähmten findet sich unser letztes Puzzleteil. Bevor wir aber zu Lösung des Geheimnisses kommen können, müssen wir noch etwas über die rhetorischen Stilmittel sagen. Wie wir aus Hebräer 1 wissen, redete und redet Gott vielfältig und auf vielerlei Weise. Für unser Geheimnis, Jakob der Fersenhalter, verwendete Gott ähnlich klingende Wörter. Ähnliches finden wir zum Beispiel im Evangelium nach Johannes. Jesus spricht vom Schlafen und die Jünger verstanden nur tot. Bei dieser Unterhaltung ging es um den körperlichen Zustand des Lazarus, der zuerst gestorben, dann aber von Jesus wieder auferweckt wurde. An anderer Stelle heißt es: Einige meinten, es habe gedonnert, andere wiederum waren der Meinung, Gott habe mit Jesus geredet. Gerade im Evangelium nach Johannes sind die Missverständnisse, die durch gewisse Hörprobleme entstanden sind, besonders auffällig. Hätten sie doch nur den Ratschlag des Herrn befolgt: „Sehet zu, wie ihr höret“. Doch viele Hörer verstanden nur „Ausländisch“. Wundert es da nicht, dass Jesus bei passender Gelegenheit fragte: „Warum versteht ihr meine Sprache nicht?“

Das ist heute natürlich ganz anders.  

Kehren wir zurück zum Mann an der schönen Pforte. Welche gesundheitlichen Probleme hatte er? Er war von Geburt an gelähmt, genauer gesagt, er konnte sich von Kindesbeinen an nur langsam und hinkend fortbewegen. Jeder Schritt ein Kraftakt, dem eine längere Pause folgt. Die Atempause ist notwendig, um sich zu konzentrieren – auf den nächsten Kraftakt. Seit seiner frühesten Kindheit bewegte er sich auf diese Weise fort. Das zerrt an den Kräften, nicht nur an den körperlichen.

Als Behinderter, heute sagt man höflicher Weise „Mensch mit Handicap“, gab es keine Aussichten auf ein berufliches Leben und somit auch kein geregeltes Einkommen, deshalb sitzt der Mann regelmäßig an der schönen Pforte und das Leben rauscht an ihm vorbei.

Doch eines Tages kommen zwei freundliche Männer zur schönen Pforte, die zwar genauso arm sind wie er, aber ihm etwas geben können, was man mit Geld nicht kaufen kann: Vollständige körperliche Wiederherstellung. Petrus fasst ihn einfach bei der rechten Hand und richtet ihn auf. Von einem Moment auf den anderen sind die Füße und die Knöchel des Mannes stark. Ja, sie sind so kräftig, dass er auf- und umherspringen kann.

Was mit den Füßen und Köcheln des Gelähmten nicht in Ordnung war, wissen wir nicht. Hatte er vielleicht Plattfüße? Möglich, erklären aber nicht seine Gehunfähigkeit. Oder waren die Verbindungen zwischen Schienbein/Wadenbei und den unteren Fußknochen nicht vollständig ausgebildet? Kommt weniger in Frage, denn dann hätte er überhaupt nicht auf seinen Füßen stehen können, geschweige den einen Schritt laufen. Was aber durchaus denkbar wäre, die Bänder der oberen und unteren Sprunggelenke, die um die Fußknöchel angeordnet sind, waren beim ihm zu locker, sie  konnten den Fuß beim Laufen nicht stabil halten. Kurzum, die Bänder waren von Geburt an ohne Zugkraft und das scheint auch das Problem gewesen zu sein, denn Lukas schreibt in Vers 8: Und aufspringend stand er und wandelte; und er ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. Der Vers strotzt nur so von Freude. Lukas brennt geradezu ein Feuerwerk der Mobilität ab: Der Gelähmte springt auf, steht, wandelt, geht, wandelt, springt und am Ende heißt es: Und er lobte Gott.  

Wir sehen uns jetzt den Fuß etwas genauer an, werfen einen Blick auf seine Innenseite. Manch einer fragt sich vielleicht: Warum bildet der Fuß ein Gewölbe aus. Nun, es handelt sich dabei um eine geniale Konstruktion des Schöpfers. Ohne die Wölbung verlören wir Stabilität und Geschmeidigkeit beim Laufen, außerdem könnten die Füße nicht die Gewichte tragen, die täglich auf sie lasten. Menschen, die zum Senkfuß neigen,  sind mit Leid  und Belastungsschmerzen geplagt. Zur Linderung der Symptome könnte Physiotherapie helfen, besonders das Barfußgehen.

Die Beweglichkeit des Fußes hängt von vielen Gelenken ab, und da spielen das obere und untere Sprunggelenk eine zentrale Rolle, denn sie bilden die Schnittstelle zwischen Unterschenkel und Fuß, genauer lokalisiert, zwischen den Knöcheln und dem Fuß. Wie wir schon ausführten, liegen um die Sprunggelenke herum Bänder. Sie halten den Fuß mobil und zugleich stabil. Die Knöchel, die jeweils das untere Ende des Schien- bzw. Wadenbeins bilden, ragen seitlich deutlich heraus. Sie halten den Fuß in der Spur. Ihrer geometrischen Gestalt wegen nannten die Griechen den Knöchel Sphyron, weil kugelförmig. Das Wort Sphyron ist eine Ableitung des Wortes Sphaira, mit den Bedeutungen von Kugel, Ball und Sphäre.

Wir kommen zur Auflösung des Rätsels und geben die prophetische Deutung an. Als Jakob mit ausgestrecktem Arm die Ferse Esaus festhielt, drückte er damit aus, dass er die Verbindung zu seinem Bruder Esau nicht abreißen lassen wird, anders ausgedrückt. Der Himmlische hält die Verbindung zum Irdischen. Und so, wie Gott der Mutter der Zwillinge bereits mitteilte, wird der Ältere dem Jüngeren dienen, der Irdische dem Himmlischen. Der Grund dafür liegt in den Rechten. Esau hatte sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft und damit auch das Recht auf Herrschaft. Esau verzichtete auf dieses Recht und schlug damit das himmlische Erbe aus.

Jetzt noch ein paar Worte zu den Gründen unserer Nachforschungen, denn die Frage, wie wir darauf gekommen sind, wird sicher noch oft gestellt. Nun, Saphir und Sphäre haben nicht nur im Deutschen einen ähnlichen Klang. Beide Dinge sind uns in letzter Zeit während unserer Studien immer wieder begegnet. Und so kam uns der Gedanke, die Sache einmal genauer zu untersuchen. Am Ende unserer Arbeit durften wir feststellen, es passt. Es passt so perfekt zu all den anderen Entdeckungen der letzten Jahre, dass für uns feststeht: Jakob musste Fersenhalter heißen, weil Gott prophetisch dem Esau mitteilen läßt, dass die brüderlichen Bande in Ewigkeit nicht abreißen werden.

Wir zogen noch einen weiteren Gewinn aus unseren Nachforschungen. Das Gott die Erde mit einem kostbaren Saphir vergleicht, hat uns tief berührt, denn es zeigte uns, wie wertvoll die Erde in Gottes Augen ist. Wie viel kostbarer sind dann erst die Menschen in seinen Augen? Hören wir es? So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.




Berlin, den 17. Januar 2023










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