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Wir sprengen die kleinen Tellerränder von Wortdefinitionen des Herrn Dr. Roger Liebi

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Wir sprengen die kleinen Tellerränder von

Wortdefinitionen des Herrn Dr. Roger Liebi

  
Damit verhelfen wir ihm und den anderen Lesern zu einem Weitblick.


Sprengung 1
Aus dem Vortrag „Tage Noahs und Endzeit“ auf  https://www.youtube.com/watch?v=uYa21jk2MZ4 vom Juli 2023 entnehmen wir das Thema Entrückung.
Roger Liebe lehrt: Die Entrückung wird nicht angedeutet! Er bezieht sich auf: Lukas 17,37: Und sie - die Jünger - antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden. Zu diesem Vers konstatiert Roger Liebi ein Übersetzungsproblem. Wir meinen, es handelt sich eher um ein Verständnisproblem. Zahlreiche Übersetzer erkennen einen Adler und so findet sich auch in den hebräischen Übersetzungen des Neuen Testament das Wort Adler - Nesher – נשר wieder. Übrigens: Das hebräische Wort für Aasgeier lautet: Racham – רחם;  siehe 3.Mose 11,18 und 5.Mose 14,17; in beiden Kapiteln wird auch der Adler genannt.

Lukas 17,37 entnommen aus: Modern Hebrew Bible der Windows-App TheWord
יענו ויאמרו אליו איה זאת אדנינו ויאמר אליהם באשר הפגר שם יקבצו הנשרים׃

 New Testament of The Society for Distributing Hebrew Scriptures חברית החדשה  1 Lukas 17,37
 ויענו ויאמרו אליו אדנינו ואיה תקרינה כאלה ויאמר באשר פגרים שם יקבצו הנשרי ׃

Nun sehen wir uns den gesamten Textabschnitt an. Wie häufig in der Bibel anzutreffen, werden Texte parallelgestellt. In der nachfolgenden Tabelle stellen wir die Grundstruktur des Textes dar.
Die Endzeit oder Die letzten 7 Jahre vor der Wiederkunft Jesu
Phase
Luk.17
Parallelgestellte Textabschnitte
1
26-27
Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte.
2
28-29
Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie ver-käuften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um.
3
30
Wiederkunft des Herrn:
Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.
2
31-33
An jenem Tag - wer auf dem Dach sein wird und ein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Feld ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. Gedenket an Lots Weib! Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten.
1
34-35
Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, und die andere gelassen werden.
1
36
Und sie antworteten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden.
  
Kurze Erläuterung zur Tabelle: In der ersten Spalte, überschrieben mit Phase, wird die Endzeit in Zeitabschnitte eingeteilt. Die erste Phase, so meinen wir, steht für die ersten dreieinhalb Jahre und Phase 2 beschreibt die letzten dreieinhalb Jahre, auch bekannt als die 42 Monate der großen Drangsal. Die zweite Spalte, mit „Parallel gestellte Texte“ überschrieben, zeigt die Verse an, die parallelgestellt sind (farblich gekennzeichnet) und inhaltlich zusammengehören. Daher: Man lese die Verse 26-27 und dann weiter ab Vers 34 bis 36, dieser Teil beschreibt die Adler. Das zweite Thema beschreibt die Zurückgebliebenen und beginnt mit den Versen 28 – 29 und dann geht’s weiter mit den Versen 31 bis 33.

Die Struktur dürfte vielen unbekannt sein, auch Roger Liebi, doch würde er auf die griechische Bedeutung des Wortes Leichnam (griech.: Soma) eingehen, könnte auch er uns zur treffenden Interpretation führen, doch leider lässt er die griechische Bedeutung des Wortes unerwähnt und erklärt groß und breit den Geier und dass Gott gerade diese Vögel der Umwelthygiene wegen gemacht hat, um die Kadaver zu entsorgen. Geht es in Lukas 17 tatsächlich um Umwelthygiene? Natürlich fressen Geiger Aas und halten damit die Umwelt sauber, doch nicht im Entferntesten geht es in Lukas 17 um Umwelthygiene, vielmehr spricht Jesus über die Stellung jener, die er mit der Metapher eines Adlers beschreibt und die er zu einem bestimmten Zeitpunkt sammelt und zwar dort, wo der eine Leib ist. Soma!    

Die Jünger fragten nicht: Wann, Herr? Weil sie wußten, die Rede des Herrn richtet sich auf die Endzeit und dazu gehört die Entrückung (ja, auch die Entrückung), die Drangsal und die Wiederkunft. Sie erfragten klar und deutlich nach dem Ort: Wo, Herr? Ihre Frage stellten sie, nachdem Jesus über zwei Verse hinweg ausführte, was sich zu jener Zeit ereignen wird: „Ich sage euch: In jener Nacht (metaphorisch die große Drangsal) werden zwei auf einem Bett (oder auch Sofa) sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, die andere gelassen werden.“ Die Jünger haben die Rede wohl verstanden, nur wohin jene genommen werden, dass war ihnen unbekannt, deshalb ihre Nachfrage: „Wo, Herr?“

Die Antwort Jesu schließt sich direkt an das vom ihm zuvor Gesagte an, wenn er erklärt, wohin die Genommenen versammelt werden.  Wörtlich antwort Jesus: Wo der Leib - griechisch Soma - ist, da werden auch die Adler versammelt, ein „Adler“ vom Sofa weg und der andere aus der Mühle. Soma beschreibt somit einen Leib und keinen Leichnam und schon gar keinen Kadaver. Geduldig wiederholt das Wörterbuch ganz schlicht und einfach für das Wort Soma: der Körper als ein gesundes Ganzes; das gilt sowohl wörtlich als auch bildlich. Die griechische Wortwurzel des Wortes Soma verstärkt das Gesunde, denn „sozo“ wird übersetzt mit: retten, befreien, schützen und genau das wollte Jesus seinen Jüngern mitteilen. Die Adler werden gerettet und dorthin versammelt, wo sich der gesunde und vollständige Leib des Retters und Befreiers befindet.

Bedenken wir, das griechische Wort Soma steht im Singular. Es handelt sich also um einen einzigen Leib. Von welchem Leib mag hier wohl die Rede sein? Der Leib könnte auf Jesus hinweisen, nach unserem Verständnis ist es ein Verweis auf Römer 12,5, denn dort sagt der Apostel Paulus: Also sind wir, die Vielen, ein Leib – Soma - in Christus, einzeln aber Glieder voneinander. Lukas 17,37 spricht eben doch von einer Entrückung, nur anders als wir bisher gedacht haben. Die Entrückung des Leibes muss als bereits geschehen betrachtet werden und das ist die erste Entrückung. Die Adler werden zu einem späteren Zeitpunkt versammelt und zwar dort, wo sich der Leib aufhält. Handelt es sich hierbei ebenfalls um eine Entrückung?

In den Versen 34 und 35 teilt uns der Herr mit, dass zwei auf dem Bett sein werden bzw. zwei gemeinsam mahlen und jeweils einer von ihnen bleibt zurück und der andere wird genommen. Sehen wir uns jetzt an, was mit dem Wort „genommen“ ausgedrückt wird und wohin sie genommen werden. Im Griechischen lautet das Verb paralambano, Strong-Nr G3880. Wörtlich übersetzt bedeutet es:

  1. in die Nähe kommen, d.h. sich anschließen - in irgendeiner vertrauten oder intimen Handlung oder Beziehung;
  2. zu sich nehmen, mit sich nehmen, sich zugesellen;
  3. in Analogie: ein Amt übernehmen;
  4. im übertragenen Sinne: lernen.
 

Damit beschreibt auch das Wort „genommen“ (paralambano) ebenfalls einen positiven Aspekt. Die Genommenen werden zum Leib hin versammelt, d.h., einer vertrauten Beziehung näher gebracht, eine Beziehung, die sie bereits auf Erden zu dem Leib hatten. Wir betonen nochmals: Die Genommenen aus den Versen 34 und 35 sind die Adler aus Vers 37 (bzw. 36, je nach Verszählung). In beiden Textabschnitten wird auf das gleiche Ereignis angespielt, doch erst auf die Frage der Jünger: „Wo, Herr?“ Erfahren wir den Ort.

Nun sehen wir uns noch die Verse 31 und 32 an: An jenem Tag wer auf dem Dach sein wird und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Feld ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. Gedenket an Lots Weib. Die Kernaussage des Herrn lautet: „Wende dich nicht zurück, sondern schau geradeaus und suche den Zufluchtsort unverzüglich auf“. Der Verweis auf Lots Frau, die sich nach der Flucht in Zoar umdrehte und zur Salzsäule erstarrte, soll den Flüchtenden eine Warnung sein.

Und wer bleibt, der kommt um. Lot und seine Familie mussten von den zwei Boten des Herrn genötigt werden, Sodom schnellstens zu verlassen. Weil sie aber zögerten, nehmen die Boten sie mit sanfter Gewalt an die Hand und eilen mit ihnen schnurstracks aus der Stadt.

Gemäß der Rede des Herrn Jesus muss es offenbar zwei Gruppen geben, die einen werden genommen und die anderen müssen fliehen. Noah wird aus der Gefahrenzone „genommen“ und verbringt die Gerichtszeit in „der Wüste“ der Arche, Gottes Rettungsmittel für Noah und seine Familie. Lot soll mit seiner Frau und den beiden Töchtern in die Berge fliehen, will er aber nicht. Er erbittet sich die kleine Stadt Zoar als Zufluchtsort Zoar, dadurch wird die Stadt vom Gericht verschont. 1.Mose 19,20-22.

Zusammenfassung: Gemäß der parallelgestellten Texte wird Noah zuerst aus der Gefahrenzone gezogen und verbringt an einem geschützten Ort die Zeit des Gerichts, anschließend kümmert sich Gott um Lot, der zwar im Tal von Sodom und Gomorrah bleibt, aber vom Gericht verschont wird.

Im Evangelium nach Matthäus finden wir einen sogenannten Paralleltext zu Lukas 17,37. Es heißt: Denn wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden. Mt.24,28. Während Lukas von einem lebendigen und gesunden Leib spricht, verwendet Matthäus das griechische Wort Ptoma, das Luther und die Elberfelder mit Aas übersetzten. Ptoma beschreibt tatsächlich einen toten Körper, wie z.B. in Markus 6,29. Die Jünger des Johannes des Täufers hören vom Tod des Johannes, sie kommen und nehmen seinen Leichnam - Ptoma – aus dem Gefängnis von Tiberias und legen ihn in ein Grab. Die weiteren drei Male finden wir das Wort Ptoma in Offenbarung 11, in den Versen 8 und 9 und dort heißt es: Und ihr Leichnam - Ptoma - wird auf der Straße der großen Stadt liegen, die geistlicher Weise Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Und viele aus den Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihren Leichnam – Ptoma - drei Tage und einen halben und erlauben nicht, ihre Leichname – Ptomata - ins Grab zu legen.

Eines können wir jetzt sicher sagen: Matthäus 24,28 bildet keinen Paralleltext zu Lukas 17,37, auch wenn es beim flüchtigen Lesen einem so erscheinen mag.

Zwischen Johannes dem Täufer und den zwei Zeugen gibt es neben dem Wort Ptoma eine zweite Parallele und zwar die Verwendung des Wortes Grab. Johannes wird, wie wir gelesen haben, ins Grab gelegt, über die toten Körper der beiden Zeugen jedoch heißt es, dass die Menschen nicht erlauben werden, „ihre Leichname ins Grab zu legen“. Und dann finden wir noch eine dritte Parallele und zwar unter dem Stichwort Elia. In Matthäus 11,14 sagt Jesus über Johannes dem Täufer: „Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll.“ Und in Matthäus 17,12 ergänzt der Herr: „Ich sage euch aber, dass Elia schon gekommen ist, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern an ihm getan, was irgend sie wollten.“

Nun gibt es noch einen weiteren Elia und davon spricht Jesus in Matthäus 17,11: Elia kommt tatsächlich und wird alle Dinge wiederherstellen.“ (s. auch Markus 9,11-13) Indirekt verweist Jesus auf den Propheten Maleachi, denn der spricht von dem Elia, der kommen wird, um die Herzen der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern zu wenden. Das erste Mal erfüllte sich die Prophetie Maleachis durch Johannes dem Täufer nur ansatzweise, denn er hat eben nicht alle Dinge wieder hergestellt. Das zweite Mal erfüllt sich die Prophetie, bevor der Tag des Herrn beginnt, der als der große und furchtbare Tag gekennzeichnet wird. Maleachi 3,23-24 oder Kapitel 4,5-6, je nach Bibelausgabe.  

Zusammenfassend können wir also sagen:  

  1. Nur für die drei Personen, für Johannes den Täufer und den beiden Zeugen, wird das Wort Ptoma -Leichnam- verwendet.
  2. Johannes wird ordentlich begraben, die beiden Leichname der Zeugen jedoch nicht.
  3. Alle drei verweisen auf einen Elia, wobei die zwei Zeugen der Offenbarung uns zudem einen Hinweis liefern auf den doppelten Geist des Elisa. Ob die zwei Zeugen den gleichen Tod erleiden werden, wie ihn Johannes der Täufer erlitten hatte? Matth. 14,3-11.   

Werden die Adler nun entrückt oder gelangen sie auf irgend einem anderen Weg hin zu dem einen Leib? Die Frage stellen wir in Verbindung mit dem Verb „genommen“, wie wir es weiter oben beschrieben haben. Eine mögliche Antwort finden wir in Psalm 103:  

  1. Der dein Leben erlöst von der Grube – die Grube als Metapher des Begräbnisses und des Todes, aus dem der Glaubende erlöst wird;
  2. der dich krönt mit Güte und Erbarmungen – gekrönt wird man im Ziel, wenn der Lebenslauf vollendet und von Gott schiedsrichterlich beurteilt wurde;
  3. der mit Gutem sättigt dein Alter – erster Hinweis auf das ewige Leben in Verbindung mit dem Guten, hebräisch Tow – טוֹב, und die Wiederherstellung des Zustandes am Anfang der Schöpfung, alles war gut: der Mensch, die Natur, die Beziehung zu Gott. Dass das Alter mit Gutem gesättigt wurde, auch das lässt sich bei Noah sehen. Nach dem Weinverzehr war er für immer satt.  :-)
  1. deine Jugend erneuert sich wie die des Adlers – zweiter Hinweis auf das ewige Leben, verbunden mit der ewigen Jugend, entweder durch Totenauferstehung oder durch die Verwandlung in einem Nu.

Damit schließen wir unser heutiges Thema ab. Freut euch, wenn es wieder heißt: Wir sprengen die kleinen Tellerränder von Wortdefinitionen des Herrn Dr. Roger Liebi.


Berlin, den 22. September 2023

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