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Wer redet im Alten Testament? Gott, Vater, Sohn oder beide?

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Wer redet im Alten Testament         

Es scheint uns die Frage aller Fragen zu sein. Ihre Beantwortung wird uns helfen, viele weiteren offenen Fragen zu beantworten.


Ist Jesus ein Erzengel?

Meinem Verständnis nach ist Jesus kein Erzengel, aber er erscheint als ein solcher, denn es herrscht Krieg, (der im Jahr 2020 begonnen hat). Eine ähnliche Erscheinung finden wir in der Geschichte Manoahs. Gott ist kein Mensch, aber er erscheint der Frau als Mann. Zeigt sich Gott als „Engel des Herrn“, so offenbart er sich insbesondere den Knechten. In der Geschichte Hagars, der Magd Abrahams, finden wir den Term „Engel des Herrn“ zum ersten Mal. Wird diese Erzählung allegorisch richtig gedeutet, erklärt sie uns, wen Hagar darstellt und welchen Anfang Israel einst nahm und welche Art von Beziehung sie zu Gott haben. (s. a. Galater 4,24)

Vielleicht könnte man sogar sagen, der Erzengel, der im Brief an die Thessalonicher mit der Posaune Gottes ruft, ist der Heeroberste, dem Josua entgegen ging, Jo.5,14; damit wäre der Oberste  Fürst, wie Luther treffend übersetzte, der Fürst des Heeres und folglich der Herr der Heerscharen. In diesem Skript kann ich die bildliche Ebene der Eroberung Jerichos nur andeuten. Auch wenn sie zu fantastisch wirkt, so führt der rote Faden der biblischen Erzählung zu der Schlussfolgerung: Die Eroberung Jerichos, der Mondstadt, ist die Eroberung jener Stadt, in der Satan seinen Thron hat, in Pergamos. Der Herr sagt in Offenbarung 2,10: Tue Buße, wenn aber nicht, so komme ich dir bald und werde Krieg führen mit dem Schwert meines Mundes.

Hat Jesus nicht zu den Vätern geredet?

Hebräer 1,1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne.
Gehen wir den Fragen nach: Wer hat wann und wo geredet? Anschließend können wir auch die Frage beantworten, ob Jesus - der Sohn Gottes– vor seiner Menschwerdung zu den Menschen, allen voran zu den Vätern, geredet hat. Dazu untersuchen wir die Namen Gottes und beginnen mit dem Namen Adon, wie er auch in Daniel 10,17 verwendet wird.

Adon  אדון אדן
Herr: als Souverän (ob Mensch oder Gott);

Adoni  אדני
mein Herr: mein Souverän (ob Mensch oder Gott);

Adonai אדני
Plural; wörtl. meine Herren; wird i.d.R. im Singular gebraucht und mit (mein) Herr übersetzt; 1.Vorkommen: Gen 18,27; Str.-Nr. H136

Adonim אדנים
(meine) Herren (m. E. nicht für Gott) 5.Mo.10,17

El       אֵ֨ל
der Starke, Unbezwingbare; wird auch f. andere Götter verwendet;

Eloah  אֱלוֹהַּ
Plural; höchstes Wesen, Gott der Schöpfer

Elohim אֱלֹהִ֔ים
Plural; v. Eloah; wörtl.: die Höchsten, daher: Götter; Richter; Engel

HaElohim
הָ֣אֱלֹהִ֔ים
mit Artikel: der oberste Gott;

Elohi   אֱלֹהֵ֣
alternativer Plural zu Elohim;

YHWH  יְהוָ֣ה
der Ewig-Seiende: Jahwe, Jehwa, Jeho, Jehova: kommt 6828 Mal in 5770 Versen d. AT vor, wird bei Zitaten im NT mit Kyrios - Herr - wiedergegeben. Die Juden lesen anstelle des Tetragramms Adonai

In 5.Mo.10,17 lesen wir in ein und demselben Vers fünf bekannte Namen Gottes; Adonim gehört nicht dazu. Weitere Namen Gottes sind: HaGadol, HaGibbor und Hannorah, damit sind es dann 8; s. Erklärung dazu weiter unten.  
        
Elberfelder 1905
Denn Jehva, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der keine Person ansieht und kein Geschenk annimmt;

Masoretischer Text
כִּ֚י יְהוָ֣ה אֱלֹֽהֵי·כֶ֔ם ה֚וּא אֱלֹהֵ֣י הָֽ·אֱלֹהִ֔ים וַ·אֲדֹנֵ֖י הָ·אֲדֹנִ֑ים הָ·אֵ֨ל הַ·גָּדֹ֤ל הַ·גִּבֹּר֙ וְ·הַ·נּוֹרָ֔א אֲשֶׁר֙   לֹא־ יִשָּׂ֣א פָנִ֔ים וְ·לֹ֥א יִקַּ֖ח   שֹֽׁחַד׃
     
Die Namen des Verses 17, aus 5.Mo.10, werden mit dem Artikel „Ha“ geschrieben, deshalb rechnen wir auch sie zu den Namen Gottes.
  1. HagGadol – der Große;
  2. HaGibbor – der Mächtige: i. S. eines mächtigen Heerführers, auch eine mächtige Person
  3. Hannorah – der Furchtbare.


Wie wir sehen, der Gott der Bibel trägt viele Namen. Wir kennen Elohim (Plural), Elohi (Plural), Adon, Adonai (Plural)  und El, das sind die häufigsten und bekanntesten. Sehen wir uns eine Schriftstelle an, in der dieser Gott spricht und zwar hörbar und direkt zum ganzen Volk.

Und Gott - Elohim - redete all diese Worte und sprach: Ich bin Jahwe – der Ewig-Seiende, dein Gott - Eloheicha - der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter - Elohim  - haben neben mir.

Im gleichen Kapitel lesen wir, wie das Volk auf die direkte Ansprache Gottes reagierte: Und das ganze Volk gewahrte die Donner und die Flammen und den Posaunenschall und den rauchenden Berg. Und als das Volk es gewahrte, zitterten sie und standen von ferne. Und sie sprachen zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören; aber Gott möge nicht mit uns reden, dass wir nicht sterben.

Noch im gleichen Kapitel antwortet Jahwe dem Volk durch Moses: So sollst du zu den Kindern Israels sprechen: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her mit euch geredet habe. (V.22)

Nun die Frage: Wer hat in Exodus 20 geredet, war es der Sohn, der Vater oder der Heilige Geist? Waren es vielleicht zwei Personen der Gottheit oder sogar alle drei? In Vers 1 wird Elohim verwendet und das deutet auf die Dreiheit Gottes, wie in Genesis 1,1. Auch in Vers 2, wenn Gott sagt, „Ich bin Jahwe, dein Gott - Elochai (Plural), sind es drei. In Vers 5 sagt Gott: … denn ich, Jahwe, dein Elohim, El, bin ein Eifernder, ...wiederum wird die Dreiheit Gottes angedeutet, diesmal verstärkt durch die Nennung dreier Namen. Man beachte, Elohim steht in der Aufzählung der Namen sogar in der Mitte. Es beschleicht mich die Idee, der Plural gilt auch für Jahwe´. Ex.20,5: Ich - Jahwe´ - eurer Elohim.

Wir können daraus schließen, in Hebräer 1,1 redet Gott - Elohim. Dieser Elohim hat zu den Vätern geredet. Damit Elohim reden konnte, bediente er sich fortan, seit 2.Mose 20, der Propheten, denn das Volk am Sinai hatte ja gesagt, Gott möge nicht direkt zu uns sprechen. Gott redete nach diesem Ereignis fast ausschließlich zu Moses. Die Reden Gottes wurden später aufgezeichnet, das Gleiche gilt auch für die anderen Propheten. Seit dieser Zeit lesen die Väter die Propheten und hören die Reden Gottes. Das ist es, was der Schreiber des Hebräerbriefs sagen will: In den Propheten, wenn sie, auch in den Synagogen, gelesen werden, redet Gott, auch heute noch.
Nun die hebräische Übersetzung des Textes von Hebräer 1,1 von Franz Delitzsch. Seine Expertise hat noch heute größtes Gewicht, hat er doch über 50 Jahre an der Übersetzung gearbeitet und alle seine Kenntnisse in die Übersetzung hineingelegt.

הָאֱלהׁׅים אֲשֶר־דּבֶּר מׅקֶּדֶם פְּעָמִים רַבּוׂת וּבְפָנׅים שׁׂנׅים אֶל־אֲבׂתֵינוּ בְּיַד הַנְּבִיאִים דּׅבֶּר אֵלֵינוּ בְּאַחֲרׅית הַיָּמׅים הָאֵלֶּה בְּיַד בְּנוׂ ׃

Im Evangelium des Johannes offenbart Jesus den Vater
Während des öffentlichen Dienstes Jesu redete Gott durch den Sohn, die Menschen hörten aber nur den Sohn sprechen. Wer hat schlussendlich geredet? Jesus erklärt uns den Sachverhalt: … der Vater ist in mir. Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Johannes 14,10 Der Vater redet im Sohn und der Sohn gibt die Reden an die Zuhörer weiter, denn: Er tut die Werke. Auch das öffentliche Reden Jesu muss als Werk gerechnet werden, aber nicht nur das. Jesus verbindet die Worte des Vaters mit seinen eigenen Taten, die durch ihm, dem Sohn, vollendet wurden und von allen Anwesenden gesehen werden konnten. Es handelt sich hier um den gleichen Sachverhalt wie in Genesis 1,3: Und Gott – Elohim – sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Die Worte des Sohnes standen im Gleichklang mit den Worten des Vaters und wurden durch die Werke des Messias sichtbar.

Für einen Christen ist der Zusammenhang zwischen dem Reden des Herrn und dem eigenem Tun nichts Fremdes. Auch zu uns redet Gott und wir geben die Worte nicht nur weiter, wir leben auch das, was der Herr zu uns geredet hat. (Wohl wissend: Wir üben uns darin.)

Jesus ist das Wort, dass gilt für das Alte und das Neue Testament. Gott spricht, und im Sprechen wird (es) Licht. Es deutet auf das Licht, welches Jesus ist. Das ist das Licht, welches alle Menschen erleuchtet. Das Licht als Metapher für Jesus. Ähnliches am zweiten Schöpfungstag. Wenn Gott die Wasser scheidet, so scheidet er das Wort. Damit wird bereits im sechsten Vers angedeutet, dass das Wort, das sind die Wasser, sich einmal auf die irdische Dimension bezieht und einmal auf die himmlische Dimension. Die Trennung der Wasser ist eine Anspielung auf die himmlische und auf die irdische Bedeutung der ganzen Heiligen Schrift. Wer ist das Wasser? Johannes 4.

Gott - Elohim - hat sich gemäß der Forderungen des Volkes der Propheten bedient, indem er seine Reden in das Herz und in den Mund der Propheten gelegt hat. Während des irdischen Dienstes redete Jesus persönlich, er redete hörbar zu den Menschen. Einiges von dem Samen fiel auf fruchtbaren Boden. Weil Elohim in 2.Mose 20 redete, müssen sowohl der Vater und der Sohn als auch der Heilige Geist geredet haben.


Nochmals zum Ausdruck: Geredet in den Propheten
Sehen wir uns den Vers aus Hebräer 4,7 an, dann wird verständlich, was mit der Phrase „in den Propheten“, gemeint ist. So bestimmt er - Elohim - wiederum einen gewissen Tag: „Heute, in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden ist.“Der Vers drückt aus, David redet und zwar zur Zeit der Abfassung des Hebräerbriefes, das sind die Jahre vor der Zerstörung des zweiten Tempels. Davids Reden gehen über die akustische Wahrnehmung hinaus. Der Schreiber des Hebräerbriefes will ausdrücken: Ihr kennt die Schriften, ihr lest das Buch Davids - hier wird David als Synonym für die Psalmen verwendet - ihr hört den Propheten David, der da spricht: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht, wie zu Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste. Psalm 95,7.

Und so redet David heute noch, wenn seine prophetischen Schriften gelesen werden. Der Schreiber des Hebräerbriefs macht uns zudem aufmerksam, dass es einen zweiten Redner gibt. In Kapitel 3,7 lesen wir: Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht …“ Es redet sowohl David, Kapitel 4,7, als  auch der Heilige Geist, Kapitel 3,7. Es ist  sicherlich kein Zufall, dass beide Redner sich desselben Themas annehmen. Und wovon reden die Zwei? In den Worten Davids und des Heiligen Geistes liegt das eindringliche Ringen um die Hörer bzw. Leser des Briefes. Der Schreiber bittet sie inständigst, ja, er fleht sie gerade zu an, sie mögen doch bei der Stange bleiben. Die Hebräer stehen auch heute in der Gefahr, wegen der äußeren Umstände in Verlegenheit zu geraten. Sie drohen den Irritation zu erliegen und deshalb auf den Betrug reinzufallen. Nein, mit dieser misslichen Lage haben die Hebräer wirklich nicht gerechnet. Aber hört, durch diese zwei Zeugen, durch David und dem Heiligen Geist, wird auch diese Sache bestätigt, s.a. 5.Mose 19,15. Das zweifache Zeugnis gilt heute und es gilt uns. Die Gründe für die Ermahnung werden alle im Brief an die Hebräer genannt, so z.B.: die selbstverschuldete Rückkehr nach Babylon und der damit einhergehenden menschlichen Priesterschaft;  dem Kopfglauben, der auf die menschliche Vernunft baut usw. Das größte Versäumnis der Hebräer aber ist: Sie pflegen eine Begegnungsbeziehung mit dem Herrn, gleich wie Lea.

Noch reden die Schriften der Propheten, noch redet der Heilige Geist. Sie rufen: „Heute!“

Gott redet und hat geredet in den Propheten. Den gleichen sprachlichen Ausdruck haben wir, wenn es in Vers 1 heißt: geredet im Sohn. Wenn die Väter die Propheten lesen, so haben wir es festgestellt, dann redet Gott in den Propheten. Wenn wir das Neue Testament lesen, dann  lesen wir im Sohn, d.h. in seinem Buch, dem Buch des Gerechten. Schon im Alten Testament wird es zweimal erwähnt. Poetisch wird es „Das Buch Jaschar“ genannt.
Wir können daher sagen, der sprachliche Ausdruck, „geredet im Sohn“, deutet nicht nur auf den irdischen Dienst Jesu, sondern gleichzeitig auf die Schriften des Neuen Testaments. Daher: Heute reden sowohl die Propheten als auch Jesus als auch der Heilige Geist.

Zwar kleine Spielereien, aber interessant
Im Evangelium nach Johannes finden wir das Wort Vater insgesamt 138 Mal, fast so häufig, wie in die anderen drei Evangelien zusammen, die zählen 144 Mal. (Ich hoffe, ich habe richtig gezählt.)

Matth. in 58 Versen   =   65
Mark   in 20 Versen   =   21
Lukas  in 50 Versen   =   58
Johannes 115 Versen = 138  
Insgesamt 282 Mal finden wir das Wort Vater in den Evangelien.

Die Webseite biblehub.com zählt das Wort Vater im NT und kommt auf 348 Mal (im Singular), 13 Mal „des Vaters“, 53 Mal Väter (im Plural) und 1 Mal Eltern. Die Gesamtanzahl wird mit 418 angegeben. Nehmen wir diese Summe und berechnen daraus den Anteil in Prozent für das Evangelium nach Johannes, dann erhalten wir  einen Anteil am gesamten Neuen Testament von 33%, das macht genau ein Drittel.  Zufall?


Der Vater im Schatten des Sohnes oder ist es umgekehrt?
Jesus spricht: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Beide, Vater und Sohn, werden Wohnung machen, d.h., ein Mensch wird zum Tempel Gottes, das ist erstaunlich und wundersam zugleich. Das lässt sich nur fassen, wenn wir die Einheit des Vaters mit dem Sohn annehmen. Jesus selbst bezeugt seine Einheit mit dem Vater, wenn er sagt: Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Johannes 14,9

Viele Geheimnisse zu diesem Themenkreis können von uns entdeckt und entschlüsselt werden, wenn wir die bildliche Ebene aus den historischen Erzählungen erkennen und sachgerecht beschreiben, so auch das Geheimnis des Vaters und des Sohnes.

Hinweis: Die Offenbarung ist ein typisch jüdisches Buch. Erst aus der alttestamentlichen
Perspektive können die Texte treffend verstanden und anschließend gedeutet werden.

Antipas
In Offenbarung 2, im Sendschreiben an Pergamon, wird von einem gewissen Antipas erzählt, der, so sagt es Jesus, „mein treuer Zeuge“ war. Es gibt nur einen treuen Zeugen und von diesem lesen wir bereits in Offenbarung 1. Der Verfasser der Offenbarung, der Apostel Johannes, kennt den treuen Zeugen gut, sehr gut sogar, deshalb kann er schreiben: „durch seinen Engel sendend“, das ist der Engel des Herrn. In Vers 5 erklärt der Apostel, wer ihm den Auftrag erteilt hat und schreibt u.a.:  „von Jesus Christus, dem treuen Zeugen.“ Wir stellen fest: Jesus redet im Brief an Pergamos vom einem treuen Zeugen, der niemand anders ist als er selbst. Das darf uns nicht erstaunen, finden wir eine solche Vorgehensweise an vielen Stellen der Heiligen Schrift.  

Wenn Jesus der treue Zeuge ist, das dürfte außer Frage stehen, was will der Text des Sendschreibens an Pergamon uns dann mitteilen? Wie in allen meinen Skripten möchte ich auch in diesem darauf hinweisen, dass bestimmte Merkmale der biblischen Texte auf die Endzeit weisen. Dazu gehören auch die Hapax Legomena, eine Bezeichnung für Wörter oder sprachliche Ausdrücke, die nur einmal in der Bibel vorkommen. Im Sendschreiben an Pergamon ist das Wort Antipas ein solches Hapax Legomenon.

  1. Anti bedeutet „gegen“ oder „an Stelle von“,
  2. Pas bedeutet Vater.

Hinweis:
Die nachfolgenden Beschreibungen sind von höchster Aktualität. Mit rasendem Tempo eilen wir der letzten Phase der Endzeit zu. Wir werden die Erfüllung der prophetischen Vorhersagen auf unsere Zeit nicht nur sehen, sondern am eigenen Leib erfahren.

Wer ist der wahrhaftige Vater?
Für eine gute Übersetzung der Bibel gibt es nicht nur das Entweder-Oder-Prinzip. Wir können auch die Sowohl–als-auch-Variante verwenden. Versuchen wir es doch einmal mit dem Wort Antipas. „Der treue Zeuge“ ist sowohl der, der „an Stelle des Vaters“ getreten ist als auch der, der als „Gegen-Vater“  gehandelt wird. Wenn beide Varianten als gültig angenommen werden, erleichtert es, die zwei Seiten der Medaille zu erkennen und zu interpretieren. Jesus ist nicht nur „an Stelle des Vaters“ getreten, er wurde aus Sicht des römischen Kaisers auch als Gegen-Vater betrachtet.

Und noch ein Vater? Die Väter werden uns noch eine Weile beschäftigen. In Matthäus 1,1 heißt es: Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. Jesus wird in der Ahnenreihe als Sohn Abrahams geführt. Damit ist Abraham der Vater Jesu. Die Schriftstelle wird für die nachfolgenden Erklärungen wichtig.  Ohne Frage ist Abraham unserem Verständnis nach Vater im Sinne eines Stammvaters, in der Bibel wird eine solche Unterscheidung meines Wissens nach nicht vorgenommen, ganz im Gegenteil. In einer Unterhaltung mit Jesus antworten ihm die Juden:  Abraham ist unser Vater. Johannes 8,39

Zurück zu Antipas
Die erste Übersetzungsvariante „anstelle des Vaters“, erinnert mich an das stellvertretende Opfer des Vaters Abraham. Gott hatte von Abraham ein Opfer gefordert und zwar den Sohn. Abraham war dazu bereit. Dann aber verhindert ein Engel die Tötung Isaaks und Abraham opfert einen Widder als stellvertretendes Opfer. Sowohl Isaak deutet auf das stellvertretende Opfer Jesu hin als auch der Widder. Abraham wird erkannt haben, ich brauche einen Stellvertreter. Dieser Stellvertreter wurde sein Sohn, Jesus der Christus. Jesus, „anstelle des Vaters“, bringt das von Gott geforderte Opfer.

Zeitlich gesehen befinden wir uns mit der Gemeinde Pergamon kurz vor der Wiederkunft Jesu, denn es herrscht der Antichrist (der tatsächliche Antipas) und Satan sitzt auf dem Thron. Von Rechts wegen wird die Tötung als das bewertet was sie ist: Mord an Jesus oder eben Mord an Antipas. Jesus, er muss es wissen, war er doch selbst dabei.

Die zweite Übersetzungsvariante „Gegen-Vater“ erinnert an die Geschichte Abimelech in Genesis 20, dessen Name „mein Vater ist König“ bedeutet, kann aber auch mit „(der) König ist Vater“ übersetzt werden. Die prophetische Deutung habe ich vor etwa 3 Jahren mit einfachen Mitteln in zwei Videos bildlich erklärt.  

Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=ZLKaSMjkarQ
Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=0fLIZO-_7j4

Warum wurde Jesus vom römischen Landpfleger zum Tode verurteilt? Jesus hatte weder römisches noch jüdisches Recht übertreten. Als oberster Richter bestätigt er sogar: „Ich finde keinerlei Schuld an diesem Menschen.“ Pilatus betont auffällig Jesu Menschsein, dennoch, obwohl unschuldig, verurteilt er ihn am Ende zum Tod. Warum tut er das? Die Motive liegen im Verborgenen. Nach außen hin lässt er, ohne von irgend jemanden dazu genötigt worden zu sein, oben am Kreuz eine Tafel anbringen mit den berühmt gewordenen Satz: Dieser ist Jesus, der König der Juden.

Doch welche Motive veranlassten Pilatus tatsächlich, um die Worte schreiben zu lassen: Dieser ist Jesus, der König der Juden? Die Gründe für solch eine Proklamation lassen sich nur finden, wenn wir die Stellung und Rolle der römischen Herrscher in Verbindung mit den Untergebenen untersuchen. In den Titeln der Kaiser finden sich mindestens drei Hinweise, die ausreichen würden,  Jesus zum Tode zu verurteilen. Einen vierten Grund, der dann bei Pilatus auch zum Auslöser einer Gesinnungsänderung führte, lieferte die frech-dreiste Provokation der Obersten der Juden: „Wenn du diesen losgibst, bist du des Kaisers Freund nicht.“ Dieser Schlag ging unter die Gürtellinie. Die Ankläger verwenden das intimste Wort für Freund, den Begriff Philos. Das Adjektiv beinhaltet: lieb sein, zärtlich sein, freundlich, gütig, liebend, anhänglich und als Substantiv „Freund“.

Endlich hatten sie Pilatus dort, wo sie ihn haben wollten. Indem sie ihn bis auf das Äußerste reizten, legten sie auch seine Beziehung zum Kaiser offen. Damit erreichten die Juden, dass Pilatus allen Widerstand aufgab und Jesus verurteilte. Pilatus Liebe und Anhänglichkeit zum Kaiser war größer als die Treue zum Recht. Seit jenes unselige Urteil des Landpflegers befindet sich die Waage der römischen Justitia in Schieflage. Das wusste Pilatus sehr wohl, deshalb versuchte er, dem Dilemma zu entkommen, aber wie?

Vielleicht war es auf dem Weg zum Richterstuhl. Vor seinem inneren Auge laufen die Ereignisse wie in einen Film nochmals ab. Von der abstrakten Ebene wiederholt betrachtet, beginnt er die Sachlage neu zu bewerten und ist dabei, die bestehenden Rechtsnormen umzustoßen, um sie dann neu zu definieren und sie kurz darauf eindrücklich öffentlich zu zelebrieren. Damit stattete Pilatus ein Exempel ab, das bis in unsere Tage seine Nachahmer findet. Richter waschen ihre Hände in Unschuld und gehen dann allen Ernstes davon aus: „Ich bin schuldlos an dem Blut der Gerechten“, auch dann, wenn sie die Schuldlosen schutzlos ihren Verklägern ausliefern.


Wo ein Kläger, da auch kein Richter - hochaktuell
Formal findet durch Pilatus keine Neubewertung des Falles statt, sondern: Der Richter hält sich nicht für zuständig und verweist so die Sache zurück an die Kläger. Hört! Hört! Tatsächlich aber erinnerte sich Pilatus, dass Jesus über seine göttliche Herkunft sprach. Solch einen Anspruch erheben i.d.R. nur die Kaiser. Pilatus bastelt sich nun seine Rechtfertigung zusammen. Wenn Jesus göttlichen Ursprungs ist, macht er meinem Freund, dem Kaiser, die Stellung streitig. Was also tun? Einen solchen Konkurrenten schaltete Rom schon immer aus. Und wenn Jesus göttlichen Ursprungs ist, würde er dem Kaiser auch den Titel „Oberster Priester“ streitig machen. Und der Titel „Vater des Vaterlandes“ stünde dann auch zur Disposition. Mit diesem besonderen Titel würde Jesus dem Kaiser die Herzen der Menschen stehlen. (Vielleicht auch das Herz des Pilatus?) Das wollte der Richter sie nicht nehmen lassen, ansonsten würden er und und sein Freund alle Autorität beim Volk verlieren. Pilatus stand am Scheideweg seines Lebens. Und? Er hat sich gegen das Leben entschieden und verurteilte Jesus zum Tod.

In der Endzeit wird genau dieser Konflikt erneut ausgetragen.
Beispiel 1: Die freundschaftliche Beziehung der Mutter der Nation zu dem Richter und der religiösen Führung. Damit kommt das Gesetz verdreht hervor, dem Recht wird Gewalt angetan.
Beispiel 2: Der herrschende Pontifex Maximus macht dem Hohenpriester nach der Ordnung Melchisedeks die Position streitig. Er versteht sich nicht, wie seine Vorgänger,  als „Vicarius Christi“. Er ist in seinem eigenen Namen gekommen: „Franziskus, Bischof von Rom“. Verstehen wir jetzt, warum das Hapax Legomenon - Antipas - die Funktion eines Zeigers auf die Endzeit hat?

Liste der oben genannten bzw. angedeuteten Kaisertitel und ihre Bedeutung:
  1. Pater patriae – Vater des Vaterlandes,  
  2. „Pontifex Maximus“ - Oberster Priester,
  3. „Divi filius“ - Sohn des Vergöttlichten.

Liste einiger Titel der römischen Päpste:
  1. Papst – Vater;
  2. Pontifex Maximus - als Oberster Brückenbauer demnach auch Oberster Priester;
  3. Summus Pontifex Ecclesiae Universalis Oberster Priester der Weltkirche;
  4. Vicarius Christi - Stellvertreter Christi;
  5. Pastor Aeternus - ewiger Hirte;
  6. Patriarch des Abendlandes  -Vater des Abendlandes.

Bei der Krönung der Päpste wurde während der Übergabe der Tiara - der Papstkrone – gesagt:
Empfange die dreifache Krone und vergiss nie, dass Du Vater der Fürsten und Könige bist, das Haupt der Welt und der Statthalter Jesu Christi, […]“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Tiara


Noch ein Antipas?
Jetzt wenden wir uns einer weiteren Erklärung des Namens Antipas zu, der eben auch auf den Antichristen und dem falschen Propheten angewendet werden kann und zwar mittels zweier historischer Figuren, die beide Abimelech hießen. Sie enthüllen uns den, der den Part des waren Antipas spielt. Der erste Abimelech bandelte mit Sarah an, der zweite brachte Tod und Verderben über das Volk von Sichem.

Abimelech bedeutet:
       1. Mein Vater ist König;
      2. (der) König ist Vater.

Die Übersetzungsvariante (der) König ist Vater, traf auf den römischen Kaiser zu: Wenn ein Caesar, dann auch ein Pater. Das Gleiche trifft auch auf den römischen Bischof zu. Sobald er König wird, wenn zum Papst gewählt, wird er zum Vater aller.
Die Übersetzungsvariante „Mein Vater ist König“ deutet auf die Anhängerschaft. Die skandiert dann sinngemäß: Mein Vater ist König. Besonders der falsche Propheten wir das tun und lässt dem Antichristen sogar ein Bild machen, das von allen Menschen angebetet werden muss, von allen, die nicht im Buch des Lammes eingeschrieben sind.  

Hinweis:
Als durch die katholische Presse die Nachricht verbreitet wurde, dass Papst Franziskus nicht mehr mit dem Titel „Vicarius“ Stellvertreter unterschreibt, war großes Aufschreien zu vernehmen. Einen biblischen Fokus nahmen die Kritiker allerdings nicht vor.  
https://www.katholisch.de/artikel/25090-ist-papst-franziskus-nicht-mehr-stellvertreter-christi?fbclid=IwAR0zJUpXdJh8kKmZcwTVN_LYsGGPal3ccFA2ApnGZco5qIG1UOWVp_oSfjI


Jesus in Abgrenzung zu den Engeln
Von Jesus wird gesagt: Dein Thron, o Gott …  es ist ein Zitat aus Psalm 45,7. Nehmen wir das hebräische Wort für Gott, dann lesen wir: Dein Thron, o Elohim … Die Frage stellt sich tatsächlich: Warum grenzt der Schreiber des Hebräerbriefes den Sohn Gottes von den Engeln ab? Eigentlich ganz einfach: Jesus ist Gott. Die Frage lässt sich ausführlicher beantworten, wenn wir untersucht haben, wer mit dem Wort Engel tatsächlich gemeint ist. Wie im Skript zu Hebräer 1 bereits ausführt, können die Engel in Vers 4 nicht die Engel im engeren Sinn sein, denn für diese Engel gibt es nichts zu erben, denn Gott, ihr Vater, Vater im Sinne des Schöpfervaters, kann nicht sterben. Zum besseren Verständnis sehen wir uns jetzt den Psalm, aus dem das Zitat stammt, ein wenig genauer an. Einige Details sind von grundsätzlicher Bedeutung.


Psalm 45 - Interpretation
Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der Lieblichkeiten. Das Wort Vorsänger bedeutet eigentlich: aus der Ferne glänzen. Und was glänzt da aus der Ferne? Vielleicht hier einmal kurz inne halten und darüber nachdenken. Was könnte aus der Ferne glänzen?
Zum besseren Verständnis springen wir zum Wort Maskil. Der Begriff beschreibt, wie die Worte heilsgeschichtlich zu verstehen sind. Ein Maskil ist wie ein in Fettdruck geschriebenes Werk, das seine eigene Gewichtung hervor hebt. Wir haben es mit einem Text zu tun, der grundsätzliche Lehre vermittelt, vorgetragen in Form eines Liedes.

Schon das es von den Söhnen Korahs komponiert wurde, inspiriert durch eigene Erfahrungen, erklären sie uns: Dieses Lied gilt unseren Söhnen, den zukünftigen Söhne Korahs. Das Gedicht deutet auf sie selbst und auf die Zeit, in der sich die Prophetie des Liedes erfüllt. Die Weissagung deutet auf die Eiszeit, sie beschreibt allegorisch den Winter, in dem der Messias noch nicht gekommen ist, aber ungeduldig hoch droben auf den nächsten Frühling wartet (Ps. 42) Die Psalmen der Söhne Korahs beginnen eben genau mit Psalm 42. Woran erinnert uns die Zahl 42?

Nun lösen wir das Geheimnis um den Vorsänger. Es ist der Messias, der von der Ferne her glänzt, gleich wie ein Stern, der in der Endzeit nochmals erscheint als „Stern von Bethlehem“. Wenn metaphorisch richtig verstanden, können wir sagen: Jesus redet vom Himmel her, wie in Hebräer 12, 25 gesagt wird: Sehet zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet! Eine Zwischenfrage: Wer redet hier? Wer kann vom Himmel her reden und gehört werden? Es erinnert an das unüberhörbare Reden mit Donner und Posaunenhall des Elohim aus 2.Mose 20, aber auch an die Bergpredigt. Nun, in den nachfolgenden Zeilen erfahren wir Genaueres über den Redenden: Wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet! Dessen Stimme damals (am Horeb) die Erde erschütterte.

Dieser, der da redet, ist der leuchtende Stern, der Vorsänger Jesus, der glänzende Morgenstern aus Offenbarung 22,16. Die Söhne Korahs schrieben ein Lied, dessen Vorsänger, der Messias, das Lied  bei 42 anstimmt. Die Söhne Korahs wissen: HaMashiach macht sich mit uns eins.

In Hebräer 1, Vers 6 lesen wir: Wenn er aber den Erstgeborenen wiederum in den Erdkreis einführt, spricht er: „Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten.“ Es muss etwas ganz Besonderes sein, wenn Jesus, der Sohn Gottes, als Mensch wiederum in den Erdkreis eingeführt wird. Lukas erwähnt im ersten Kapitel der Apostelgeschichte, dass zwei Männer dastanden, als Jesus in den Himmel aufgenommen wurde, und sprachen: Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird auf dieselbe Weise kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel. Das die Engel den Sohn anbeten, dürfte außer Frage stehen, doch warum wird dies mit seiner Wiedereinführung in den Erdkreis verknüpft?

Ist Jesus der alttestamentliche Jahwe? Unsere Antwort: Jeremiah 23,5-6
Siehe, Tage kommen spricht Jahwe, da ich dem David einen rechten Sproß erwecken werde; und er wird als König regieren und verständig handeln, und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen; und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: Jahwe, unsere Gerechtigkeit.



© Copyright 2021 H. Randy Rohrer  - Berlin, den 24. Februar 2021



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