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Weglassen ist keine Lösung, vielmehr ist es eine Irreführung


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Weglassen ist keine Lösung, vielmehr ist es eine Irreführung

Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt;
den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen
Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den Herrn erinnert,
gönnt euch keine Ruhe.
Jesaja 62,6
  

Weglassen ist keine Lösung, vielmehr Irreführung

Nochmals zum Genossen aus Sacharja 13

In Evangelium nach Matthäus sagte Jesus: Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Das sagte Jesus nach den Seligpreisungen, in denen er besonders auf den Propheten Jesajas Bezug nimmt. Jesus sprach daher nicht nur über die fünf Bücher Moses, wenn er vom Gesetz redet, sondern er spricht über das gesamte Alte Testament. Und von diesem Gesetz soll auch nicht ein Jota oder Strichlein vergehen.  

Um zu verdeutlichen, wie klein das Jota ist, hier der Buchstabe in rot: י  Um uns vor Augen  zu führen, wie groß ein Strichlein ist, sehe man sich die folgenden zwei Buchstaben genauer an. Beim ersten Buchstaben handelt es sich um das Gimel : →  גden wir mit einem ähnlichen Buchstaben, dem Nun,  vergleichen → נ. Sie sind leicht zu verwechseln. Stellen wir sie nebeneinander, lässt sich der Unterschied leichter erkennen: נ   ג Das kleine Strichlein, im folgenden Zeichen rot dargestellt, ` macht den Unterschied.  

Wenn ein so winziges Zeichen dem Herrn wichtig erscheint, dass er es ausdrücklich erwähnt, wie viel mehr ein Buchstabe oder ein ganzes Wort? Wir dürfen daher nichts von seinem Wort weglassen und genau das ist unser eigentliches Thema, wenn wir zum dritten Mal über den Mann, welcher der Genosse Jahwes ist, zu sprechen kommen. Ja, der Mann ist der Genosse des HERRN, denn, und das ist ganz wichtig zu wissen, in Sacharja 13,7 spricht der Sohn und nicht der Vater.  

Die Sache ist ganz einfach, der Sohn redet über sich als den Hirten Israels und zudem über den Nahegebrachten – seinem Genossen, deshalb nennt er ihn auch Amiti – mein Genosse. Die Bezeichnung Amit wird ausschließlich für Leviten verwendet, nicht aber für einen Mann aus dem Stamm Juda oder Benjamin oder sonst einem der Stämme Israels. Als Amit gehört der Levit von der ethnischen Abstammung her zum jüdischen Volk. Prophetisch deutet er auf einen Leviten, den der HERR zu einem besonderen Dienst berufen hat, sich dann aber, weil er sich mit seinem Fuß am „Eckstein“ -  Jesus Christus – gestoßen hat, sich am Ende erweist als Verräter an der Wahrheit. In Hosea 2,4a teilt uns Gott über diesen Mann mit: „Siehe, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist in ihm seine Seele.“   

Aus Psalm 41,10 (oder 9, je nach Verszählung) entnehmen wir, dass der Genosse tatsächlich unaufrichtig ist. Der Messias spricht durch David über ihn: Selbst der Mann meines Friedens, auf den ich vertraute, der mein Brot aß, hat die Ferse gegen mich erhoben. Diese Prophezeiung wird i. d. R. auf Judas Iskariot angewendet und deshalb nicht weiter untersucht. Die meisten Ausleger der Heiligen Schrift bedenken nicht, dass Gott nie eindimensional redet und so erfüllt sich die ein oder andere Prophetie ein zweites Mal. Der Mann aus Ps. 41,10 deutet noch präziser auf den Genossen aus Sacharja 13,7, der im Anfang ebenfalls als Mann des Friedens gelten muss. Nicht von einem politischen Frieden spricht der Messias, sondern von dem Frieden, den er im vollbrachten Werk von Golgatha selbst erwirkt hat. Drei Dinge nennt der Herr, die den Genossen kennzeichnen:

  1. Er ist der Mann meines Friedens.
  2. Er hat mein Brot gegessen.
  3. Er hat die Ferse gegen mich erhoben.

Zu 1: Der Mann meines Friedens

Wenn der Messias von „seinem“ Frieden spricht, deutet er auf sein Werk von auf Golgatha. Alle Dinge werden mit Gott versöhnt. Und durch welches Mittel? Jesus hat „Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes.“ Kol.1,20. Während das Blut Abels noch immer nach Rache schreit, spricht das Blut Jesu von einem Frieden, der allen menschlichen Verstand übersteigt.

Das Blut seines Kreuzes und der dadurch bewirkte Friede könnte der Anlass für den Abfall des Genossen sein. Das Blut Jesu wird beim Abendmahl durch den Wein symbolisiert. Der Genosse wendet sich eines Tages sowohl gegen das Blut als auch gegen Jesus Christus, der wiederum symbolisiert wird durch den Kelch, den wir beim Abendmahl segnen. Alle die aus dem Kelch Trinkenden nehmen teil am Mahl, das Ausdruck tiefster Gemeinschaft mit Christus ist.   

Das Mahl des Königs von Babylon
Der Prophet Daniel heißt mit seinem persischen Namen Beltsazar, was „Herr des bedrängten Schatzes bedeutet“; s. www.blueletterbible.org/. Es handelt sich um den Schatz im Acker, vom dem Jesus in Matthäus 13, im fünften Gleichnis, redet. Das Gleichnis weist auf Sardes hin, der fünften Gemeinde; s. Offenbarung 3,1-6. Die Schlafenden, die im Acker verborgen sind, werden durch das unüberhörbare Reden, symbolisiert durch die Posaunen, erwachen.  

Nun gab es zur Zeit des Beltsazars (Daniel) noch einen König ähnlichen Namens und zwar Belsazar. Sein Name bedeutet: „Bel schütze den König“, s. blueletterbible Dieser Belsazar, so wird es in Daniel 5 erzählt, gab seinen Großen ein Fest und, (jetzt aufgepasst), „er trank Wein vor den Tausend.“ (Wer trinkt in einem religiösen Ritus ganz allein in Gegenwart aller Anwesenden aus einem Kelch Wein?) Das Trinken Belsazars deutet gleichnishaft auf das Trinken des Weibes aus Offenbarung 17, die betrunken ist, nicht vom Wein, sondern vom Blut der Heiligen, das in Daniel 5 durch den Wein dargestellt wird. Nachdem Belsazar „mutig“ vor allen Anwesenden davon betrunken wurde, fordert er die Anwesenden auf, ihm gleichzutun. Man beachte die bildliche Ebene:Die Geladenen Belsazars befolgen die Anordnung des Königs und werden daraufhin ebenfalls betrunken von dem vielen Wein, „den sie „verschüttet haben“.   
 
Um die endzeitliche Prophetie zu verstehen, benötigen wir noch die Bedeutung des Namens Nebukadnezars. Zuerst die Übersetzung aus dem Persischen (Aramäischen): „Möge Nebo die Krone (oder den Diener?) schützen“; s.blueletterbible

Jetzt zerlegen wir den Namen Nebukadnezar in Silben - in 1. Nebu, 2. cad und 3. nezar –

Die Wörter, aus denen der Name Nebukadnezar gebildet wird; auf Blueletter Bible:  
ּ1. Nebu
2. cad
  

Die drei Wörter erklären die Bedeutung des Namens vom Hebräischen her: Nebukadnezar: „Möge der Prophet das Gefäß schützen.“ Von welchem Prophet könnte hier gesprochen werden?  Wir lesen im Buch des Propheten Daniel nur von einem und das ist der Autor selbst: Daniel.  

Und was ist das für ein Gefäß, das geschützt werden soll? Ein Kelch, ein Eimer oder ein Krug? Die vom König Belsazar missbrauchten Gefäße aus Daniel 5 bilden, wie wir bereits sagten, den bedrängten Schatz, in  Matthäus 13 zwar noch verborgen, werden sie zu ihrer Zeit erwachen; dazu Offenbarung 3 in Verbindung mit Offenbarung 7. Das Gefäß, von dem im Namen des Königs Nebukadnezars die Rede ist, ist jedoch weder aus Silber noch aus Gold, es handelt sich vielmehr um ein irdenes Gefäß aus Tod oder Stein. Das erste Mal lesen wir von dem Gefäß in 1.Mose 24 und dann auch noch neun Mal. Des Weiteren wird das Gefäß dreimal im Buch der Richter erwähnt, dann dreimal im Buch der Könige und noch einmal in Prediger 12,6. Immer beschreibt das hebräische Wort „cad“ einen Krug, auch in Prediger 12,6, denn der Krug wird als Metapher für einen Menschen verwendet. In 1.Mose 24 wird er immer wieder mit Wasser gefüllt, in Richter 7 sind es Krüge, in denen Fackeln brennen und in 1. Könige 17,12-16 enthalten sie Öl.  
Das Wasser als Metapher für das Wort Gottes, das die Sinne belebt. Die Fackeln als Metapher für den Heilgen Geist, der nach der Erfrischung durch Wasser in einem Menschen zu wirken beginnt. Und das Öl steht wiederum für den Heilgen Geist in irdenen Gefäßen, diesmal ist der Krug gefüllt mit Öl und das deutet darauf, dass ein Mensch wiedergeboren ist.  

Nach der Entrückung werden die schlafenden Gefäße (Menschen) wach, weil Beltsazar (das ist Daniel) das Gefäß schützen wird, dass im Dienst für Gott tätig ist. Daniels hebräischer Name deutet auch auf den Dienst des Messias an seinem Volk: „Gott ist (mein) Richter oder Anwalt“. Als Anwalt Israels wird sich der Messias für sein Volk einsetzen, so wie es Gott prophetisch verheißen hat.  

Das Los  
In Daniel 12,13 lesen wir: Du aber gehe hin bis zum Ende; und du wirst ruhen, und wirst auferstehen zu deinem Lose am Ende der Tage. Das Wort Los wird repräsentiert durch kleine Steine, das bedeutet: einen Anteil haben; die Wortwurzel besagt: grob sein, wie ein Stein. Der Anteil, der durch kleine Steine repräsentiert wird, deutet auf die Steine, die der Herr den Gläubigen aus Pergamos gibt, versehen mit einem neuen Namen, damit sichert der Herr den Überwindern zu, dass sie Anteil am ewigen Leben haben.  

Der König Belsazar deutet somit auf den Genossen, der als  „Priesterkönig“ die goldenen und silbernen Gefäße zu missbrauchen sucht. In der Nacht der großen Drangsal erhält der Genosse durch Daniel (Gott ist Richter), sein Todesurteil erklärt und dann? - Belsazar ward aber in selbiger Nacht, von seinen Knechten umgebracht. (Heinrich Heine) - Das ist das Schwert, das Jahwe in jener Nacht gegen den treulosen Genossen erwachen lässt.  

Zusatzinfo: Der hebräische Begriff für Mann, der in Sacharja 13,7 verwendet wird, lässt sich auch mit Kriegsmann übersetzen (hebr. Gever). Und wer wollte abstreiten, dass ein König nicht auch ein Kriegsmann ist? Der Genosse ist kein Mann des Friedens, obwohl er als Leviten dazu verpflichtet ist. Ein Levit durfte nicht zum Kriegsdienst eingezogen werden. Der Genosse aber macht sich selbst zum Kriegsmann, wendet sich auch in dieser Sache gegen Jahwe. Obschon zum Frieden berufen, führt er Krieg gegen den HERRN und seinen Heiligen.  

Zu 2: Der mein Brot aß

Der  Genosse hat das Brot des Messias gegessen. Wir erhalten damit einen weiteren Hinweis auf den Mann, der in gleicher Weise wie Judas Iskariot am Abendmahl teilnimmt. Daraus muss der Schluss gezogen werden, der Levit jüdischer Abstammung hat ein christliches Bekenntnisses. Und wie ein deutsches Sprichwort sagt: „Geschichte wiederholt sich“, erzählt der Apostel Johannes gleichsam das Geschehen des letzten Abendmals aus der Vogelperspektive des Adlers, um auf ein zweites Ereignis hinzudeuten, das sich in der Endzeit wiederholt. Vergleichen wir die Texte aller vier Evangelien, so sticht die Erzählung des Johannes besonders heraus, nur bei ihm lesen wir in Kapitel 13:

  1. Vers 18: „Der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse wider mich aufgehoben“ (Ferse:   griechisch: Pterna - πτέρνα). Bei diesem Wort handelt es sich um ein Hapax legomenon, das ist ein Wort, das nur einmal in der Bibel vorkommt und auf die Endzeit weist).
  2. Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus.
  3. „Es war aber Nacht“.
  4. Wer aufnimmt, wen irgend ich senden werde (Ist es nicht erstaunlich, dass Jesus diese Worte während des Mahles sagt? Die Gesandten sind Fremde, die wir beim Abendmahl aufnehmen sollen.)

zu 3. Der die Ferse wider mich aufgehoben hat.  

Der Vers bekräftigt, der Verräter, der die Ferse gegen Jesus erhebt, nimm am Abendmahl teil, wendet sich aber gegen den Herrn. Nun wird gelehrt, Judas Iskariot habe gar nicht am Brotbrechen teilgenommen. Warum halten jene an dieser Überzeugung fest? Weil sie zugeben müssten, dass ihr Zulassungspraxis zum Abendmahl ein Irrtum ist. Das fortgesetzte Festhalten nennt die Bibel Zerschneidung und gilt als Sünde. Der Herr Jesus weist ihnen in Joh. 13 den guten und richten Weg. Mögen sie ihn so bald als möglich beschreiten.  

Die  gegen den Messias erhobene Ferse ist schwieriger zu auszulegen, deshalb kurz zu ihrer Funktion und Bedeutung. Die Ferse bildet den kräftigsten Teil des Fußes und gibt die Richtung beim Laufen an und das im Zusammenspiel mit den Ober- und Unterschenkelknochen, den Fußgelenken und Bändern. Als Metapher steht der Fuß für den Wandel, für die Stabilität und die Standfestigkeit und das auch im negativen Sinn. Im übertragenen Sinn steht die Rückseite der Ferse für einer Armee, das würde passen zu dem Mann, dem Genossen aus Sacharja 13, denn nicht umsonst wird das hebräische Wort – Gever – für Mann verwendet, anstatt die Begriffe Isch oder Enosch. Gever kann zwar mit Mann übersetzt werden, aber wir sollten doch mehr an einen Soldaten oder Kriegsmann denken. Ein anschauliches Muster erhalten wir durch den Aufmarsch des Judas Iskariot, denn kurzzeitig hatte er sich an die Spitze von ca. 1000 bewaffneten Soldaten gesetzt, die ihm folgten, um den König Israels – Jesus von Nazareth - zu verhaften und anschließend zu töten.  

 
Und nun fassen wir die bisher genannten Aspekte mit Ergänzungen zusammen: Der Genosse aus Sacharja 13,7 hat als Priesterkönig, (auch jeder Gläubige ist König und Priester), ein christliches Bekenntnis, ist jüdischer Abstammung und gehört dem Stamm Levi an. Von Gott berufen, wird er, auf welche Art auch immer, über das Abendmahl stolpern. Dieses Mahl ist Dreh- und Angelpunkt des Abfalls. Er wird als Kriegsmann gegen die Christen vorgehen. Darauf spielt der Prophet Daniel an, wenn er schreibt, dass das Beständige abgeschafft werden soll. Das Beständige kann nicht das beständige Opfer im jüdischen Tempel sein, denn weder gibt es den Tempel, noch wird das tägliche Morgen- und Abendopfer dargebracht. Im Gegenzug dazu wird das Abendmahl sehr wohl beständig weltweit gefeiert.  

Einmalig in der 2000-jährigen Geschichte des Christentums wurde es das erste Mal durch das antichristliche System mittels rechtlich verordneter Maßnahmen, zum größten Teil mit Gewalt, weltweit unterbunden. Das steht der Endzeitgemeinde – Laodicäa - in einem noch viel umfassenderen Ausmaß bevor, denn dann wird dieses System die Christen nicht nur verfolgen und einsperren, sondern in einer nicht mehr zu zählenden Menge töten. (Die Überwinder der Gemeinde Philadelphia müssen unserem Verständnis nach als entrückt bzw. als in Sicherheit gebracht betrachtet werden.) In der Nacht der großen Drangsal wird der Genosse durch seine eigenen Diener ermordet.

Der Genosse im Neuen Testament

Im Neuen Testament hört sich die Beschreibung des anderen Genossen so an: Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen. Ein Freund ist jemand, der einem sehr nahe steht, den man liebt, für den man tiefe freundschaftliche Gefühle empfindet und deshalb auch einen freundlichen Umgang mit ihm pflegt, doch an dieser Stelle verwendet Matthäus nicht das Wort Philos, das wir so eben beschrieben haben, sondern er gebraucht das Wort Hetairos und das wird übersetzt mit: Mitarbeiter, Kollege, Gefährte; erweitert bezeichnet es einen Reisebegleiter oder gleichartigen informellen Begleiter. Abgeleitet wird Hetairos vom griechischen Wort „etes“, das ein Sippenmitglied bezeichnet.

Vergleichen wir jetzt die Bedeutung des hebräischen Wortes Amit mit dem griechischen Hetairos und dem Wort Plysion aus der Septuaginta, einer griechischen Übersetzung des Alten Testaments jüdischer Gelehrter aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Aus dieser Übersetzung sollen auch die Schreiber des Neuen Testaments zitiert haben, das will sagen, die Septuaginta galt damals als eine von den jüdischen Gelehrten autorisierte Alternative zur hebräischsprachigen Bibel.  
Hebräisch - AT
Griechisch - NT
Griechisch - Septuaginta
Amit
Hetairos
Plysion
Nachbar
Reisebegleiter
Beziehung
Nächster
Mitarbeiter, Kollege
Mitmensch
Genosse


Der Genosse aus Sacharja 13 lässt sich vergleichen mit Judas Iskariot, beide sind vom Herrn berufen worden und auch mit dem notwendigen Mandat ausgestattet, doch beide werden am Ende „Sohn des Verderbens“ genannt. Joh. 17,12b: … und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens – das war Judas Iskariot. Und 2.Thess. 2,3 lesen wir vom anderen Genossen: Lasst euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der „Sohn des Verderbens“. Beide Genossen sind Betrüger und Lügner.  

Bewusste Fälschungen sind eine traurige Angelegenheit, nicht wahr? Deshalb müssen wir reden.

In einem Video von zwei Tausend und 22, teilt der vortragende Theologe mit, dass er Texte der kleinen Propheten neu übersetzt hat, „ganz wörtlich“, „noch etwas wörtlicher als die Elberfelder“. Hat er das wirklich?

Wir sehen uns jetzt den Text genauer an.
Die Leserichtung erfolgt immer von rechts nach links, auch der deutsche Text. In der ersten Zeile die Transkription, sie endet mit Adonai, so wie ihn die Juden lesen, wenn im Text das Tetragramm steht. In der zweiten Zeile der hebräische Text und in der dritten Zeile die Übersetzung der Elberfelder Bibel. (Anmerkung: Das Wort „spricht“ wurde von uns durch das Verb „weissagt“ ersetzt, genaueres weiter unten.) In der vierten Zeile dann die Übersetzung des Theologen, das Skript lässt sich von seiner Webseite runterladen.
Adonai
n'um
    Amiti   
Gever
w'all
Ro'i
all  
uri  
Cherev
יְהוָ֣ה
נְאֻ֖ם
עֲמִיתִ֔י
גֶּ֣בֶר
וְ·עַל־
רֹעִי֙
עַל־
עוּרִ֤י
חֶ֗רֶב
Jahweweissagtist Genosse mein derMann denwider und Hirten meinenwidererwacheSchwert
des EwigenSpruch ist Genosse mein derMann den
gegen ,
Hriten meinengegenerwacheSchwert
Ist der Text noch genauer übersetzt worden? Offensichtlich nicht. Das ist keine noch genauere Übersetzung, sondern ein willentlich veränderter Text. Das Aufzählungs-„und“ wird in der „noch etwas wörtlicheren“ Übersetzung weggelassen, und stattdessen wurde ein Komma gesetzt. Von einem Versehen brauchen wir bei einem Sprachwissenschaftlicher nicht auszugehen, zumal seine Erklärungen die eigene Manipulation bekräftigen. Mit dem Setzen des Kommas soll ausgedrückt werden, dass der Hirte, der vor dem Komma steht, mit dem Nomen Genosse nach dem Komma genauer spezifiziert wird. Selbst ein Laie kann erkennen, dass es sich hier um eine Aufzählung handelt, dass zwei Personen genannt werden. Das ist, gelinde gesagt, unsauber. Zudem hat der promovierte Theologe sich und dem Evangelium einen Bärendienst erwiesen und seine Zuhörer getäuscht.

Als Petrus in Antiochien aus Furcht vor den Juden heuchelte, indem er die Gemeinschaft mit den Griechen mied, lässt sich das noch nachvollziehen, dennoch rügt ihn der Apostel Paulus dafür öffentlich. Lukas hat den Vorfall für die Nachwelt schriftlich festgehalten, damit wir trotz mancher Furcht und Ängste nicht heucheln. Wenn aber ein Bruder öffentlich vom Wort Gottes etwas wegnimmt, und hier ist es die entscheidende Konjunktion, wiegt es schwerer; und noch schwerer wiegt es, weil er des Hebräischen mächtig ist.

Es folgen zwei Beispiele, die deutlich machen, dass die Konstruktion וְעַל־ sehr häufig im Alten Testament vorkommt und immer unterscheidet sie zwischen dem Erstgenannten und dem Zweitgenanten. (Leserichtung wieder von rechts nach links.)

Genesis 19,24
וַֽיהוָ֗ה      הִמְטִ֧יר     עַל־ סְדֹ֛ם    וְעַל־ עֲמֹרָ֖ה
Gomorra  auf und  Sodom auf  regnen ließ    Jahwe und

Genesis 33,1
וַיַּ֣חַץ     אֶת־ הַיְלָדִ֗ים    עַל־לֵאָה֙     וְעַל־ רָחֵ֔ל
Rahel auf und         Lea auf        Kinder die    verteilte und



Die Fehlleistung gehört in Ordnung gebracht!

In einem weiteren Beitrag werden wir aufzeigen, warum es in der Endzeit wichtig ist, zwischen dem Hirten und dem Genossen zu unterscheiden.

Jaget dem Frieden nach mit allen und der Heiligkeit, ohne die wird niemand den Herrn sehen.


Berlin, den 9. August 2023










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