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Psalm 83 - Wer sind die Feinde?

Skripts > Roger Liebi
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Psalm 83 - Wer sind die Feinde?
EINE PROPHETISCHE INTERPRETATION

Die Zeit des Endes nach Matthäus 24,14 beschreibt nicht das Ende der Welt, das wird Gott am Ende der Jahre1 bewirken, wie es der Apostel Petrus im dritten Kapitels seines zweiten Briefes erklärt. Die Zeit des Endes beschreibt das Ende des jetzigen Zeitalters, das in der totalen Rebellion gegen Gott gipfelt. Der Herr wird durch seine Gerichte, siehe Offenbarung, dem ganzen Spuk ein Ende machen. Ihm folgt das siebte Zeitalter, die Zeit des 1000-jährigen Friedensreiches des Messias.


Fußnote: Ende der Jahre1
"Ende der Jahre“ ist ein sprachlicher Ausdruck, der nur einmal in der Bibel vorkommt und auf das Ende des 1000-jährigen Friedensreiches deutet; (kein Synomym für "Ender der Tage";) der Herr wird laut Hesekiel 38,8 Gog – eine Allegorie auf Satan - zwingen, gegen Israel Krieg zu führen. Er wird mit seinen Heeren (Dämonen) und mit vielen Völkern gegen Israel anstürmen. Siehe dazu auch Offenbarung 20,8, wo dasselbe Ereignis beschrieben wird.


Bevor dieses Reich aufgerichtet werden kann, erleidet die Welt, gleich einer Schwangeren, immer stärker werdende Wehen, siehe Matthäus 24. Die erste Wehe kündigt zwar die Geburt an, die aber lässt noch auf sich warten. Erst wenn die Wehen in sehr kurzen Abständen auftreten und immer heftiger und schmerzvoller werden, steht die Geburt unmittelbar bevor.

Als eine heftige Wehe lassen sich auch die Gräueltaten der Hamas verstehen, sind aber nicht das Ende. Allenfalls sind die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 Vorboten auf den Anfang vom Ende, denn  zuvor  müssen notwendiger Weise noch einige Ereignisse stattfinden: das Predigen des Evangeliums des Reiches (des Messias) und zwar allen Nationen zu einem Zeugnis. Es muss die Rote Kuh geschlachtet werden, um mit dem Bau des dritten Tempels zu beginnen und einiges mehr;  siehe dazu auch Der Dritte Tempel und das Skript zu Matthäus 24.  

Der 07. Oktober 2023 wird zu einem wichtigen Datum in der jüdischen Geschichte. Sowohl religiöse als auch nichtreligiöse Juden verstehen diesen Tag als deutliche Zäsur. Bevor es aber zum Neuanfang kommen kann, gilt es, die Übeltäter militärisch zur Strecke zu bringen. Ohne wenn und aber hat auch Israel das Recht zur Selbstverteidigung. Es ist wahr, die IDF schlägt mit aller Härte zurück und dennoch suchen sie die palästinensische Zivilbevölkerung so gut es geht zu schonen. Die Bewohner des Gazastreifen werden vor einem militärischen Schlag rechtzeitig gewarnt, so dass sie die Häuser verlassen können. Die Warnungen erfolgen durch Flugblätter, SMS-Nachrichten und Telefonanrufe. Welche Armee hat jemals so konsequent die Zivilbevölkerung geschont und das seit Jahren?  

In einem Krieg zieht das von sogenannten Christen vorgebrachte Argument ihres weichgespülten Liebesgebots nicht. „Liebe deinen Nächsten“ ist, aus unserer Sicht, ein zivilrechtlicher Begriff und zielt im wahrsten Sinne des Wortes auf meinen Nächsten, meinen Nachbarn, also auf denjenigen, der unter die Räuber gefallen ist. Für die Räuber gilt das Liebesgebot nicht, vielmehr fordert das Recht und die Öffentlichkeit die Strafverfolgung der Verbrecher oder nicht? Eine militärisch-terroristische Attacke, wie sie von der Hamas ausgeführt wurde, lässt selbst die Räuber aus Lukas 20 geradezu blass erscheinen. Ganz sicher waren die Räuber böse, aber die Gräueltaten der Hamas sind dämonisch.

Nun, Hamas ist nicht nur deren Name, es ist gleichsam auch ihr Programm: Chamas in der Bibel bedeutet: bösartig, arglistig,  Gewalt, Unrecht. Siehe dazu die Charta der Hamas. Sie führen keinen Krieg um Land, das ist nur ein vorgeschobener Grund, ihr tatsächliches Ziel ist die völlige Vernichtung des Staates Israels und die völlige Ausrottung der Juden. Übrigens: Als nächstes stehen die Christen auf der Agenda Allahs. Schon verkündigen sie es frech und frei unter dem Schlachtruf: „Nach dem Samstag kommt der Sonntag.“ (Der 7. Oktober war ein Samstag – ein Sabbath.) Wer es nicht wahrhaben will, der lese den Koran, z.B. Sure 9. Hilfreich ist auch das Video eines ehemaligen Muslims. Kurz und knapp erklärt er, was die Hamas und ihre Brüder tatsächlich planen; siehe hier.   

Zu den Ereignissen in Israel hat Dr. Roger Liebi bereits ein zweites Video auf YouTube veröffentlicht - siehe hier - und es sollen noch weitere Folgen. Wir raten Roger Liebi eindringlich, von seiner „wörtlichen“ Interpretation der biblischen Texte Abstand zu nehmen. In einem geben wir ihm recht: Die Psalmen sind Prophetie. Dieses Wissen ist aber nichts Neues, es ist und war schon immer Allgemeingut. Was in Psalm 83 wirklich erzählt wird, dazu bedarf es, lieber Roger, die Belehrung durch den Herrn. Ein solches Verständnis vermissen wir bei dir. Wenn wir so reden, so ist das nicht ehrabschneidend, sondern sachlich begründet. Die Ergebnisse unserer Forschungen halten wir deinen Erklärungen entgegen.   


Die Einordnung der Lieder Asaphs
Die 12 Psalmen Asaphs deuten alle auf die Endzeit, sie behandeln Themen der letzten sieben Zeiten, die zwar noch nicht angebrochen sind, aber unmittelbar bevorstehen. Lange haben wir, lieber Roger, zu deinen „prophetischen Interpretationen“ geschwiegen, doch wegen deinen irrigen Ausführungen zu Psalm 83 wurden wir geradezu herausgefordert, die Frage zu beantworten: Auf wen deuten die 10 Völker, die Asaph in Psalm 83, in den Versen 7-9, benennt?


Kurz zur Arabischen Liga
Zu den Gründungsmitgliedern der Arabischen Liga gehören Ägypten, Irak, Libanon, Saudi-Arabien, Syrien, Jordanien und kurze Zeit später kam dann noch der Jemen hinzu. Ihr Kernziel damals war, die vielen aus Europa kommenden jüdischen Flüchtlinge wieder aus Palästina zu vertreiben und die Jischuw zu vernichten. Das Wort Jischuw beschreibt die jüdische Bevölkerung einschließlich ihrem Gemeinwesen. Die Planungen zur Gründung der Liga dürften spätestens 1943 intensiviert worden sein. Anfang 1945 arbeiteten sie den Pakt aus, der dann am 11.Mai 1945, drei Tage nach dem Ende des zweiten Weltkriegs (in Europa) in Kraft trat. Erst Jahre später wurde von Ben Gurion am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen. Erst seit diesem Tag ist Israel wieder eine Nation, hebräisch Goj (גוי ) so auch in Jesaja 66,8.  (Der Plural lautet Gojim)

Die Feinde aus Psalm 83 wollen die Nation Israel ausrotten und dazu verschwören sie sich. Sie können gegen Israel jedoch nur konspirieren, wenn Israel eine Nation ist, doch bei der Gründung der arabischen Liga im Jahre 1945 gab es keinen Staat Israel. Schon aus diesem Grund kann die Arabische Liga niemals in Psalm 83 gefunden werden, allenfalls ihr Ansinnen, einen Pakt gegen die Juden zu schließen. Auch die Namen der Völker aus Psalm 83 werden von Dr. Liebi willkürlich zugeordnet. Obwohl es die meisten Völker heute gar nicht mehr gibt, zaubert er, mir nichts, dir nichts:  Aus 10 mach 7!

Die sieben Gründungsmitglieder der Arabische Liga sind ausnahmslos muslimische Staaten. Ihre Weigerung, das Existenzrecht Israels anzuerkennen, leiten sie aus dem Koran, der Hadith (Tradition der Worte und Taten Mohameds) und der Sira (Mohameds Biographie) ab. Muslime verstoßen niemals gegen den Auftrag ihres Gottes – Allah. Sie dürfen mit dem Ungläubigen – den Kafir  - keinen Frieden schließen. Und gegen Allah (ihrem Gott, s.https://youtu.be/rvxkx0BnAA8) würden sie niemals konspirieren, das wäre ein Frevel.  

Wer oder was ein Kafir ist, wird im folgenden Video in 2 Minuten erklär; siehe hier; u.a. auch mit deutschem Untertitel.


Zusammenfassung 1
Auf keinen Fall deuten die 10 Völker auf die arabische Liga, denn:
  1. Asaph spricht von den letzten sieben Zeiten und die sind noch nicht angebrochen;
  2. sie haben nicht mit List gehandelt, sondern schon immer klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie die Juden in Palästina nicht dulden werden.
  3. Israel war zum Zeitpunkt der Gründung der arabischen Liga keine Nation;
  4. mit der Gründung haben sie keinen speziellen Bund gegen Gott geschlossen.


Wer nun aber sind die Feinde, von denen Asaph in Psalm 83 spricht?
Unsere Interpretation wird zeigen, dass die Schriften der Bibel auf die Endzeit zulaufen, auf das große Finale. Der Schlüssel in Psalm 83 liegt in Vers 9 versteckt. Asaph schreibt: Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen; sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. (Sela.) Der Schlüssel liegt bei den Söhnen Lots, sie werden in den Versen 7 und 8 genannt. Lot, der Neffe Abrahams, steht mit der Endzeit in Verbindung. Jesus selbst weist darauf hin, wenn er in Lukas 17,29 sagt: „Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken,, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten, an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.“
Der Erstgeborene Lots heißt Moab, Vers 7, und der Zweitgeborene heißt Ammon, Vers 8. Wir fragten uns: Warum nennt Asaph die Brüder in getrennten Gruppen? Nun, in nicht wenigen Skripten gehen wir auf die Erst- Zweit- und Nachgeborenen ein. Dieses erarbeitete Wissen befähigt uns, eine plausible Interpretation vorzunehmen.

Gruppe 1
Vers 7 nennt ausschließlich die Erstgeborenen. Ist das nur ein Zufall oder steckt mehr dahinter?
  1. Moab, der Erstgeborene Lots;
  2. Edom, das ist Esau, ist der Erstgeborene Jakobs;
  3. Ismael ist der Erstgeborene Abrahams;
  4. Hagar, die ägyptische Mutter Ismaels, muss demnach ebenfalls eine Erstgeborene gewesen sein.


Gruppe 2
Vers 8 nennt die Zweit- bzw. Nachgeborenen
  1. Ammon: der Zweitgeborene Lots heißt Ben Ammi: „Sohn meines Volkes“;
  2. Gebal: ein Ort nördlich von Tyrus; das Wort ist ein Hapax Legomenon, das ist ein Wort, das nur einmal in der Bibel vorkommt und auf die Endzeit hinweist. Wer oder was ist Gebal? Dazu müssen wir ein zweites, gleichlautendes Wort zur Hilfe nehmen und uns die Bedeutung ansehen, das Wort G'bal. Es bezeichnet einen Berg. Die Wortwurzel gabal gibt uns Auskunft über die Eigenschaft dieses „Berges“:  eine Schnur aus zwei oder mehr miteinander verdrillten Fäden, wie z.B. das Flechten eines Zopfes.
  3. Tyrus, eine Stadt im Libanon;
  4. Philistäa, der heutige Gazastreifen inklusive der Städte Askalon, Asdod und Ekron;
  5. Amalekiter: sie sind Nachkommen Esaus; ihr Gebiet lag zwischen Edom und Juda, grenzte im Westen fast an Gaza an und im Süden lag der Sinai, der zu Ägypten gehörte.

In dieser Gruppe wird zuerst Gebal genannt und das nicht ohne Grund. Er steht in Verbindung mit dem Libanon. Eine Stadt gleichen Namens soll unweit von Tyrus gelegen haben. Metaphorisch steht ein Berg für eine politische Macht, prophetisch steht der Berg für Rom, der mit allen Feinden des Gottes Israels verbandelt ist. Auch die Amalekiter sind geistlich zu verstehen, es sind Menschen, die begehren, sich auf den Thron Gottes zu setzen.    

Gruppe 3
Assur: Es beschrieb vor allem das Gebiet des Irak, dann den Norden Syriens, den Osten der Türkei und den Westen des Iran.

Damit habe wir drei Gruppen, die eng miteinander „verflochten“ sind durch Gebal. Wir erinnern uns: Gebal ist ein Ort und gleichzeitig ein Berg, dessen Wortwurzel „verflechten“ bedeutet.


Was beschreibt Asaph in seinem Lied?
Asaph, sein Name lautet Sammler, deutet mit seinem Lied auf einen Krieg und zwar auf einen geistlichen, der sich vor allem gegen Gott richtet; deshalb wendet sich der Sammler an den Herrn: Siehe, deine Feinde toben und deine Hasser erheben das Haupt. Und in Vers 6 fügt er hinzu: Sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich gemacht. Mit Nachdruck wiederholen wir es: Psalm 83 beschreibt einen geistlichen Aufruhr gegen Gott und gegen sein Volk, das er sich aus allen Nationen erworben hat wie z.B. wenige Ismaeliter, Edomiter, Moabiter (siehe die Geschichte Ruths) und Hagariter. Asaph beschreibt keinen militärischen Krieg.  

Wer sind nun die geistlichen Feinde? Es sind die Religiösen mit ihren Religionen. Das wesentliche Kennzeichen ihrer Religionen ist, das halten von Gesetzen und Geboten, um gerecht und angenehm vor Gott zu erscheinen. Prophetisch spricht Asaph in Psalm 83:

  1. vom religiösen Judentum;
  2. vom religiösen Christentum, vermischt mit heidnischen Kulten;
  3. vom Islam.

Die Vorboten dieses gegen den wahren Gott gerichtetem Bündnisses lassen sich an ihren Bauwerken erkennen, wie z.B. das „Abrahamic Family House“ in Abu Dhabi. siehe hier. In der deutschen Hauptstadt Berlin rückt man dann noch näher zusammen. Am „Petriplatz“ wird dazu das „House of One“ errichtet. Damit währen Die DREI unter Dach und Fach.

Unter diesem Dach werden sich viele einfinden. Wer aber unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der braucht sich nicht zu fürchten und auch nicht ängstlich eilen. Im Skript zum Judasbrief beschreiben wir den Ablaufplan der Endzeit und das Rüstzeug für Christen. Judas, Johannes, Petrus und Jakobus zeigen uns, wie wir, die nicht entrückt werden, uns bewaffnen müssen, um in der endzeitlichen Auseinandersetzung siegreich zu sein. Bleiben wir unserem Herrn treu, halten die Wahrheit hoch, dann werden wir noch viele wertvolle Seelen aus dem Feuer reißen.

An dieser Stelle könnte unser Skript enden, doch wir wollen noch anhand von Beispielen aufzeigen, dass unsere Deutung zutreffender gar nicht sein kann.


Ismael
In 1.Mose 16 lesen wir von der Magd Hagar. Weil Sarah kinderlos ist, heiratet Abraham auf Bitten Sarahs die Magd. Und tatsächlich, Hagar wird schwanger und nach den Worten des Herrn soll sie den Sohn Ismael nennen. Der Herr prophezeit ihr dann, dass ihr Sohn ein Wildesel von Mensch sein wird. Das Wort Wildesel beschreibt einen Onager, s. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer der im Angesicht seiner Brüder wohnen wird.

Es lässt sich die prophetische Dimension der Geschichte Hagars und ihres Sohnes nur dann zuverlässig interpretieren, wenn wir das Neue Testament zu Hilfe nehmen. Im Galaterbrief sagt der Apostel Paulus, dass die Geschichten Hagars und Sarahs allegorisch, d.h., bildlich, gedeutet werden müssen. (Das im Griechischen verwendete Wort Allegorien steht nicht nur im Plural, es ist auch ein Hapax legomenon, ein Wort, das nur einmal in der Bibel vorkommt und auf die Endzeit hinweist.) Hagar, so der Apostel, steht bildlich für das irdische Jerusalem und Sarah für das himmlische. Ismael ist daher ein Erstgeborener des Irdischen. Hagar, sie ist das irdische Jerusalem, ist in Knechtschaft, unter der Knute des Gesetzes. Interessant ist, das dies sowohl für die Juden gilt als auch für die Ismaelister. Die Juden stehen unter dem Gesetz Mose, die Araber unter den Gesetzen Mohameds bzw. Allahs.

An alle, die durch ihre Gesetze niedergedrückt und unterworfen werden. Es gibt eine gute Nachricht: Jesus macht frei! Er befreit zu einem neuen Gesetz, dem königlichen: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Daher: Schüttelt die Herrschaft des Gesetzes ab und glaubt an das Evangelium, denn wer an Jesus glaubt, wie die Bibel sagt, der hat ewiges Leben.


Esau
In 1.Mose 25 lesen wir von Esau. Er ist der Erstgeborene Isaaks und sein Zwillingsbruder Jakob der Zweitgeborene. Im Verlauf ihrer Geschichte erfahren wir, dass Esau das Erstgeburtsrecht an Jakob verkaufte und somit alle rechtlichen Ansprüche darauf einbüßte. Der Verkauf ist rechtsgültig, daran kann auch Jakob nichts ändern. Für einen Spottpreis erlangte Jakob das Erstgeburtsrecht. Den Preis, den er zu zahlen hatte: ein Linsengericht. Bildlich stehen die Linsen für das Leben auf der Erde, denn die Linsen bilden die Metapher für die roten Blutkörperchen, die im Blutkreislauf für den Sauerstofftransport zuständig sind. Durch ein weiteres Detail in der Erzählung wird dies angedeutet. Esau hatte sich auf der Jagd verausgabt und litt an Luftmangel. Erschöpft ließ er sich im Zelt Jakobs nieder und bat um das Rote. Der Text betont den Sachverhalt durch Wiederholung, um die Aufmerksamkeit auf das Rote zu lenken: Da sprach Esau zu Jakob: Lass mich doch essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin matt! Von diesem Tag an trägt Esau den Beinamen Edom – Rot.


Edom
Das ist Esau! Die Verachtung des Erstgeburtsrechts deutet prophetisch auf die Verachtung und Verwerfung des Messias. Dennoch wurde Esau gesegnet, als er sich weinend an seinen Vater wandte, das wird ausdrücklich in Hebräer 11,20 vom Apostel Paulus bestätigt: Durch Glauben segnete Isaak, in Bezug auf zukünftige Dinge, den Jakob und den Esau. Jakob ist nicht nur im Besitz des Erstgeburtsrechts, auch den Segen, mit dem Isaak den Jakob segnete, lässt sich nicht rückgängig machen. Esau wird vom Vater entschädigt und erhält den Segen des Zweigeborenen.

Mit diesem Verständnis kommen wir auch dem Vers in Hebräer 12,17 nicht nur sachlich näher, mit einem Mal wird er klar und verständlich. Zunächst lesen wir den Text nach der Elberfelder von 1905: Denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er (Esau) den Segen ererben wollte, verworfen wurde, - denn er fand keinen Raum für die Buße -, obgleich er ihn (den Segen) mit Tränen eifrig suchte.

Die den Sachverhalt treffendere Übersetzung könnte dann in etwa so lauten: Denn ihr wisst, dass auch nachher, als er den Segen ererben wollte, (sein Ansinnen) zurückgewiesen wurde, denn er fand keine (rechtliche) Grundlage zur Umkehrung der Entscheidung, ungeachtet dessen, dass er mit Tränen  dies (mit rechtliche Mittel) zu erreichen suchte.  


Die Szene wird in 1.Mose 27,30-41 beschrieben.
Und es geschah, sowie Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob nur eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. Und auch er bereitete ein schmackhaftes Gericht und brachte es zu seinem Vater und sprach zu seinem Vater: Mein Vater stehe auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne. Und sein Vater Isaak sprach zu ihm: Wer bist du? Und er sprach: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau.

Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über die Maßen und sprach: Wer war denn der, welcher ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat? Und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet; er wird auch gesegnet sein.

Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit einem großen und bitterlichen Geschrei über die Maßen und sprach zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater!

Und er sprach: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen. Da sprach er: Ist es nicht, weil man ihm den Namen Jakob gegeben, daß er mich nun zweimal überlistet hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er weggenommen, und siehe, nun hat er meinen Segen weggenommen! Und er sprach: Hast du mir keinen Segen aufbehalten?

Da antwortete Isaak und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was könnte ich für dich tun, mein Sohn?

Und Esau sprach zu seinem Vater: Hast du nur diesen einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: Siehe, von der Fettigkeit der Erde wird dein Wohnsitz sein und von dem Tau des Himmels von oben her. Und von deinem Schwerte wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen; und es wird geschehen, wenn du umherschweifst, wirst du sein Joch zerbrechen von deinem Halse.

Und Esau feindete Jakob an wegen des Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sprach in seinem Herzen: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen.

Jakob flieht zu seinem Onkel Laban und kehrt nach über 20 Jahren zurück. In Sukkot (Laubhütte) versöhnen sich die Brüder. Prophetisch deutet der Ort Sukkot auf das 1000-jährige Friedensreich. Erst dann herrscht auch völliger Friede zwischen den Zwillingsbrüdern. Allerdings kann dieser Friede bereits früher erreicht werden und zwar in Philadelphia. Ihr Name leitet sich ab von Philos - Freund - und Adelphos - Bruder. Die ungleichen und verfeindeten Brüder werden in Philadelphia zu Freunden.

In 1.Mose 36 wird Esaus Nachkommenschaft aufgelistet, deren Namen ebenfalls die Geschichte Israels erzählen.

Moab
Wie bereits oben erwähnt, steht seine Geschichte in Verbindung mit der Geschichte seines Vaters Lot. Insbesondere die Ereignisse in 1.Mose 19 deuten auf die Endzeit. Auch die Geschichte des moabitischen Königs Balak muss prophetisch auf die Endzeit gedeutet werden. Balak hatte den assyrischen Propheten Bileam gedungen, Israel zu verfluchen. Gott aber erlaubte es ihm nicht, statt fluchen war segnen angesagt. Aus Habsucht riet Bileam dem Balak, Israel zur Hurerei zu verführen und das deutet auf Sardes; siehe dazu die Interpretation des Judasbriefes. Sardes und Moab werden ein schlimmes Ende nehmen. Und doch, auch in Sardes hat sich Gott einen Überrest übriggelassen und das wird in einem der  schönsten Geschichten der Bibel erzählt, im Buch Ruth.

Aus diesem Buch erfahren wir, dass Ruth eine Moabiterin ist, d.h.  sie entstammt der Linie eins Erstgeborenen - Moab. Sie dürfte ebenfalls eine Erstgeborene sein. Nach dem Tod ihres Mannes und Schwiegervaters reiste Ruth mit ihrer Schwiegermutter nach Israel, genauer gesag,t nach Bethlehem. Dort lernt sie jenen Mann kennen, der ihr ganzes Leben verändert, Boaz. Obwohl sie ein Moabiterin ist, heiratet Boaz sie. Ruth repräsentiert die wenigen aus Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben (Hurerei durch Balak, im Bett der Hure aus Thyatira). Und der Apostel Johannes schreibt an „Ruth“ und nennt sie Herrin. (Der zweite Brief des Johannes wird der Gemeinde Sardes zugeordnet; s. auch: Struktur der Bibel)  

Hagar
Die Hagariter stammen von Hagar ab und weil die Hagariter zu der Gruppe der Erstgeborenen gerechnet werden, sind auch alle ihre Nachkommen Erstgeborene. Was will uns das geistlich sagen? Wir wollen es mit einer bekannten Redewendung erklären: Wer einmal geboren ist, der stirbt zweimal und wer zweimal geboren ist, der stirbt nur einmal. Bildlich wird uns durch die Hagariter angedeutet, dass alle Erstgeborenen in Vers 7 keine Wiedergeburt erlebt haben, stattdessen sich gegen Gott, den sie nicht kennen, verschwört haben, dazu gehören Edom, Moab, und Ismael.

Dennoch: Bei all dem Bösen dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben und weiterhin das Evangelium verkündigen. Gott hat noch immer in jedem Volk einen Überrest, der an Jesus Christus glauben wird. Daher: „Wer den Namen des Herrn Jesus anruft, soll gerettet werden.“

Zusammenfassung 2
Die Erstgeborenen werden gerichtet, getötet wie die Erstgeborenen Ägyptens, weil sie ihr Herz verhärtet und sich gegen Gott empört haben. Und doch hat Gott noch immer solche unter den Erstgeborenen, die zum wahren Gott umkehren und seine Gebote halten, wie die Moabitin Ruth.

„Gott lieben, mit ganzen Herzen, mit ganzer Seele um mit dem ganzen Verstand und den Nächsten wie sich selbst.“


Die Fürsten Ismaels erzählen Israels Geschichte
1. Nebajoth - Fruchtfülle;
2. Kedar - 1. düster - bezogen auf die Haut oder dem Zelt; Zeltbewohner;
3. Adbeel - von Gott gemaßregelt; von Gott gezüchtigt;
4. Mibsam - wohlriechend;
5. Mischma - Bericht; Wurzel: aufmerksam hören; impliziert Gehorsam;
6. Duma - Stille; bildlich bedeutet es Tod;
7. Massa - Last; Wurzel:  
1. eine Last.
2. (speziell) Tribut.
3. (abstrakt) Trägerlohn.
4. (bildlich) Ausspruch.
5. (hauptsächlich) ein Verhängnis, Unheil, Verderben, Verdammnis.
6. (insbesondere) ein Gesang.
7. (gedanklich) ein Wunsch, Begehren, Verlangen, Gelüst;

8. Hadad - scharf sein; scharf machen; ernst, heftig, schlimm, schwerwiegend;
9. Tema - (?) Wüste;
10. Jetur - eingekreist; im Sinne von eingeschlossen;
11. Naphisch - erfrischt, erquickt; Wurzel: atmen; passiv: angehaucht werden; erfrischt durch einen Luftstrom;
12.Kedma - Vorrang, Vorzug, Primat;

Die Namen der 12 Fürsten Ismaels werden als Metapher für außergewöhnliche Regierungszeiten verwendet. Nehmen wir die Bedeutung der Namen und bringen sie als Stichworte in eine chronologische Reihenfolge, dann beschreiben sie die entscheidenen Stationen der Geschichte Israels.

Am Anfang wohnte Israel in einem Land, in dem Milch und Honig floß.  Es herrschte Nebajoth – Überfluss. Weil Israel ungehorsam war, wurde es Kedar – düster - und Gott züchtige sie – Abdeel. Israel kehrt um durch den Dienst treuer Christen.  Der Wohlgeruch – Mibsam – des Evangeliums lässt sie aufhorchen und den Berichten – Mischma –zuhören,  die von den treuen Zeugen erzählt werden. Und dann wird es still. Was mag das für eine Stille sein? Schau'n wir mal.

Die Schriftstelle, die wir jetzt anführen, beginnt mit den Worten: Massa Duma! Die beiden Wörter repräsentieren den sechsten und siebten Fürsten; siehe oben. Den Text finden wir in Jesaja 22,11: Last (Massa) über Duma (der Stille). Aus Seir ruft man mir zu: Wächter, wie weit ist's in der Nacht? Wächter, wie weit in der Nacht. Der Wächter spricht: Der Morgen kommt, und auch die Nacht. Wollt ihr fragen, so fraget. Kehret wieder, kommet her! Es ist die Stille – Duma – der ersten Nacht. Der Wächter fordert die Hörenden auf, Fragen zu stellen. Fragen zu welchem Thema? Über die Last, die kommen wird. Siehe dazu die nochmals unter Punkt 7: Massa.

Die Fürsten Hadad, Tema, Jetur, Naphisch und Kedma lassen sich auf den Festzyklus beziehen, der in der Offenbarung, den Kapiteln 2 und 3, versteckt beschrieben wird; siehe Struktur der Bibel.  Diesmal wird der positive Aspekt durch die Namen der Fürsten hervorgehoben.

  1. Hadad – Laodicäa: der Herr redet ernst und heftig, nicht wenige kehren um;
  2. Tema –  eine Wüste oder besser eine Midbar, das ist eine Wüste zur Haltung von Kleinvieh, wie Schafe und Ziegen; das ist Philadelphia;   
  3. Jetur: Sardes – die Aufgewachten werden sicher in einem Gehege eingeschlossen;
  4. Naphisch – Pergamos – die Treuen werden belebt und erfrischt;
  5. Kedma – Vorzug; mit Thyatira beginnt das 1000-jährige Friedensreich; jetzt genießt Israel seinen wiedererlangten Vorzug.


Berlin, den 20. November 2023






© Copyright H. Randy Rohrer



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