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Offener Brief an Rabbi Igor Itkin

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Offener Brief an Rabbi Igor Itkin


  
Shalom Herr Igor Itkin,

mit viel Interesse habe ich Ihr „Schlusswort zur Jesaja 53 Debatte“ angehört. Sie sind wahrlich ein Meister im Erzeugen von Hochspannung, nur zerreißen tut es mich nicht. Es ist wahr, der Tanakh wird viel zu wenig gelesen, geschweige denn, ordentlich studiert, nicht nur von Christen. Nehmen wir z.B. den von Ihnen verwendet Begriff זֶרַע, der tatsächlich, wär hätt's gedacht, Samen bedeutet. Das erste Mal findet sich das Wort in Bereschit 1,11 (1.Mose 1,11), dort wird mit זרע  der Same von Kräutern bezeichnet und der Same von Fruchtbäumen, so auch in Vers 12. Das nächste Mal findet das Wort seine Anwendung auf den menschlichen Samen und dem Samen der Schlange. Kap. 3, 15 Die Bezeichnung Schlange wird metaphorisch verwendet, daher muss auch der Same der Schlange metaphorisch gedeutet werden. Dieser Same, nebst ihrem Erzeuger, sollen, wie der HERR sagt, den männlichen Nachkommen Evas in die Verse beißen und somit töten. Schlange und Same der Schlange sind bildlich zu verstehen oder anders ausgedrückt: geistlich. Und so steht das Wort זרע - Same - in Jesaja 53,10 für einen geistlichen, sprich göttlichen Samen. Das ist es, was der HERR in Maleachi 2,15 suchte: "Er suchte einen Samen Gottes." Und wo fand er diesen Samen? Im Geschlecht von Jesus Christus, seinem menschgewordenen Sohn. Im Bild des Weizenkorns, das in die Erde fiel und viel Frucht also Samen hervorbrachte und heute noch hervorbringt, wird es uns anschaulich vor Augen gemalt. Die Jünger Jesu waren ohne Frage zuerst Talmidim. Später, als ihnen die Thora des Herrn, die Abraham ebenfalls empfing, aufs Herz geschrieben wurde, gehörten sie zum Samen des Messias. Die Jünger sind somit die Erstlinge des "gesuchten Samen Gottes" aus Mal. 2,15. Und so werden alle, die an Jesus, dem Sohn Gottes, glauben, Kinder Gottes genannt.

Was mich an dieser Sache besonders freut. Gott verspricht in Sacharja, dass der dritte Teil Israels den Messias Jesus annehmen wird. Bei geschätzten 15 Millionen Juden wären das in etwa 5 Millionen. Nicht auszumalen, wenn ein Drittel der Deutschen eine innere Umkehr zu Jesus vollziehen würden, wir hätten einen lieblichen Vorgeschmack auf das Sukkoth des Friedensreiches.

Die Schlange steht für Satan und ihr Same für ihre Brut, beide werden als Widersacher des Messias und dessen Same verstanden. Ihr Widerstand entspricht dem des ersten Sohnes Adams, Kain. Dieser, weil böse, erhob sich gegen seinen aufrichtigen Bruder und erschlug ihn. Das tun alle Abkömmlinge der Schlage, sie suchen den Gerechten zu töten, so wie König Saul den aufrichtigen David beständig zu töten suchte, nicht nur aus Eifersucht. Der Unterschied zwischen den beiden Königen bestand darin, dass David eine persönliche Beziehung zum Herrn hatte, König Saul aber nicht. Das erfahren wir aus einem Gespräch Sauls mit Samuel. Saul nennt den HERRN, den Gott Samuels. Wer nicht gehorcht, so wie Saul, hat keine persönliche Beziehung zu Gott und wird wegen des Ungehorsams von Gott verworfen.

  
Apropos Niveauregulierung: Ihre Polemik hinkt auf instabilen Füßen.
Da Sie Jesus als Lügner bezeichnen, müsste dies folgerichtig ein gerichtliches Nachspiel haben. Tragen Sie Sorge dafür? Denn Ihre Beschuldigung wiegt schwer. Wie Sie wissen, ist der Beschuldigte abwesend, körperlich zumindest, lässt sich somit nicht mündlich befragen, daher sind Sie und auch ich auf seine Worte angewiesen, die von treuen Zeugen niedergeschrieben wurden. Erinnern Sie sich: Selbst die Widersacher, die damaligen Pharisäer und Schriftgelehrten, fanden keine Sünde an ihm. Sie aber machen Ihn zum Lügner. So dreist und unverfroren waren selbst die Feinde von damals nicht. Warum nicht?  Sie waren Augen- und Ohrenzeugen. Man kann sich nur noch wundern und den Kopf schütteln. Die heutige Generation glaubt, sie habe die Weisheit mit dem Löffel ...

Die Apostel und Propheten des Neuen Testaments übertreffen, was die Überlieferung des Wortes Gottes angeht, sogar die Masoreten, die unbedingt als Perfektionisten angesehen werden müssen. Bestehende Texte haben sie bis aufs Jota genau kopiert. Die Aposteln und Propheten des Neuen Testaments aber haben die Worte des Herrn aus dem Gedächtnis so präzise wiedergegeben, dass ich auch aus diesem Grund entdecken konnte, dass die Kapitel zwei und drei der Offenbarung den Festzyklus aus 3. Mose 23 beschreiben. Wussten Sie das? Laodicäa beschreibt das Passah, Ephesus die ungesäuerten Brote, Smyrna das Fest der Gerstenerstlinge, Philadelphia Pfingsten. Das sind die vier Frühlingsfeste der HERRN. Nach einer sommerlichen Festpause folgen dann die drei Herbstfeste. Das erste Herbstfest ist das des Posaunenhalls in Sardes, das zweite der Jom Kippur in Pergamos und mit Thyatira sind wir glücklich im 1000-jährigen Friedensreich des Messias angekommen. 1000 Jahre Sukkot, wie herrlich.

Des weiteren habe ich entdeckt, dass die Baumaterialien für das Zelt in 2.Mose 25 durch die 14 Briefe des Apostels Paulus beschrieben werden und zwar chronologisch. Die wichtigste Entdeckung dürfte Sie besonders interessieren. Es handelt sich um den Brief eines Juden. Ich liebe ihn, den Brief, wie auch den Autor. Was mich an dem Brief besonders fasziniert, ist, er hat seine Zeilen nach dem Festzyklus gestaltet und dessen Empfänger, man mag es kaum glauben, sind Juden, aber nicht irgendwelche, sondern Juden, welche die sieben Gemeinden der Offenbarung bilden. Die Zahl der an Jesus gläubig gewordenen muss demnächst so groß werden, dass sie durch die sieben Gemeinden repräsentiert werden müssen. Noch hält Gott seine Trumpfkarte verdeckt, nachzulesen auf: https://simson-project.com/judasbrief-konstruiert-nach-dem-festzyklus.html


Herr Itkin, kennen Sie den Schlüssel Davids?

Der Schlüssel Davids, was ist das nun wieder? Die Gesetzesgelehrten, Lukas 11,52, so sagt es Jesus, haben den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen (durch ihre Überlieferungen, wie z.B. den Talmud und später auch noch mittels der Kabbala). In unseren Tage kommt dieser Schlüssel, dem HERRN sei dank, wieder zum Vorschein, vom dem der auferstandene Jesus in Offenbarung 3 erzählt. Der Schlüssel öffnet auch Ihnen, Herr Itkin, den Zugang zu diesem Haus, dem Haus des Vaters. Und weil Jesus als Hausherr die Schlüsselgewalt hat, hat er aufgeschlossen. Wie sieht der Schlüssel Davids aus?  


Das Haus und sein passender Schlüssel

Bevor wir zum Schlüssel kommen, müssen wir unbedingt klären, zu welchem Gebäude der Schlüssel gehört. Es dürfte allgemein bekannt sein, dass Menschen, wenn sie in einen Tempel eintreten, sich zuvor reinigen. Das tun sie, je nach Religion, auf ihre Weise. Im Judentum musste sich ein Priester einer besonderen rituellen Reinigung unterziehen. Im Allgemeinen fand die Reinigung im Vorhof statt. War die Reinigung vollendet, durfte der Priester das Heiligtum betreten. In diesem Prozedere liegt der Schlüssel Davids verborgen, den die Gesetztesgelehrten weggenommen hatten. Jetzt buddeln wir gemeinsam den Schlüssel Davids wieder aus.


Der Schlüssel Davids

Sei mir gnädig, O Gott, nach deiner Güte, nach der Größe deiner Erbarmungen tilge meine Übertretungen. David bittet um Reinigung. Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde.  David bittet Gott, dass er ihn badet, gleich wie ein kleines Kind, das von seiner Mutter in der Badewanne gereinigt wird. Denn ich kenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir. David sieht zwar den Schmutz, ist aber, gleich wie das Kleinkind, gar nicht in der Lage, den Schmutz abzuwaschen.
Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen; damit du gerechtfertig werdest, wenn du redest, rein erfunden, wenn du richtest.  David bekennt seinen Schmutz, den die Bibel Sünde nennt. Das hebräische Wort für Sünde lautet חַטָּאָה – Chattaah.

Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter. David bringt zum Ausdruck, dass er sogar als Sünder geboren worden ist. Wir Menschen sind alle Sünder, denn es heißt: "Alle Menschen sind Lügner!" Ps.116,11 Die eine Lüge der Schlange machten Adam und Eva zu Lügnern. Weil sie der Lüge glaubten, nahmen sie das Gift der Lüge in sich auf.

Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mich Weisheit lehren. Hier sehen wir schön, wie die Furcht des Herrn den Anfang der Weisheit Davids nimmt. Er fürchtet Gott, Schritt 1, er bekennt seine Sünde, Schritt 2, und nun erkennt er, dass der Herr ihm in seinem Inneren Weisheit lehrt; das ist die Folge der Schritte eins und zwei. Die gleiche Erfahrung machte der Apostel Paulus. Jesus hatte sich nach der Bekehrung des Paulus sich in dessem Innern enthüllt und so konnte der Apostel die verschleierten Dinge des Alten Testaments enthüllen und erklären. Römer 1,2: "Das er durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheißen hat."

Entsündige mich mit Ysop und ich werde rein sein. Wasche mich, und ich werde weißer als Schnee. Hier handelt Gott als Hoherpriester, ohne dass der amtierende Hohepriester tätig wird. Erstaunlich, nicht wahr? David benötigte nicht den Priesterdienst Abjathars. Und genau davon spricht der Hebräerbrief, wenn er nicht nur rückblickend auf die Zeit des zweiten Tempels, auch auf den zukünftigen dritten Tempel deutlich macht: Das aaronitische Priestertum wird nicht mehr gebraucht.

Lass mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast. Jeder, ob Jude oder Grieche, der Christ geworden ist, kann von dieser Freude erzählen, der ganze Körper ist von dieser Freude erfühlt. Diese Fröhlichkeit vertreibt die Depressionen eigener Unzulänglichkeiten. Vergessen wir nicht, Gott vergibt gern. Wenn Gott die Gebeine zerschlagen hat, dann sprechen die Knochen von der menschlichen Stärke, die jedoch kein sündloses Leben führen kann.

Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden und tilge alle meine Ungerechtigkeiten. Gott kann Sünde nicht sehen. Das lässt sich vergleichen mit dem Ekel, den ein Mensch empfindet, wenn er von abartigen und perversen Dingen hört und sich angewidert abwendet. David versteht dies nicht nur, er drückt damit auch seine Abscheu über die eigenen Sünden aus. Alle meine Ungerechtigkeiten tilge aus. Der Apostel Johannes sagt dazu: So wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünde vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und erneuere in meinem Innern einen festen Geist. Nun geht's ans Eingemachte. Diese Schriftstelle hätte auch der Lehrer Israels, Nikodemus, kennen müssen, denn dieser Vers ist der Schlüssel zur Wiedergeburt. Wenn David betet, "schaffe mir", dann verwendet er das gleiche Wort wie in erste Mose 1,1, es ist das Wort bara – בָּרָא. Mit bara schafft Gott wirklich etwas völlig Neues, ein neues Herz; und auch der Geist soll neu werden, im Sinne von: aufrichten und wiederherstellen.
  
Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir. Gott hat ihm die Sünden vergeben, doch nun geht es um sein Königtum. David weiß, Gott hat ihn zum König über Israel gesetzt, nachdem Saul ungehorsam war. Saul wurde deswegen nicht nur verworfen, auch der Geist Gottes wich von ihm. Daher fleht David zu Gott, bittet ihn, es möge ihm nicht das gleiche Schicksal ereilen.  

Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils, und mit deinem großmütigen Geist halte mich.  Nochmals kommt David auf die Freude zurück, die das Heil Gottes hervorbringt. Diese Freude soll von Dauer sein und das ist nur möglich, wenn der Heilige Geist zu Hilfe kommt. Der Geist Gottes, so David, möge großmütig sein und ihn erhalten  und dabei auch unterstützen.

Lehren will ich die Übertreter deine Wege, und die Sünder werden zu dir umkehren. Ist das nicht erstaunlich? David bittet um Vergebung seiner Sünden, bittet um ein neues Herz und einen erneuerten Geist und nun möchte er die Übertreter belehren. Wir Menschen würden einen solchen Sünder für völlig untauglich halten, würden fordern, dass er sich zu bewähren hat. Auch hier lernen wir aus der Geschichte des Paulus, zuerst verfolgte er die Gemeinde und nachdem ihm Gott begegnet war und er Buße getan hatte, verkündigte er in den Synagogen von Damaskus Jesus als Messias.

Errette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meiner Rettung, so wird meine Zunge jubelnd preisen deine Gerechtigkeit. Blutschuld ist eine große Schuld, ob absichtlich oder aus Versehen, sie ist eine Last, die zeitlebens das Gewissen plagt. Das wird der tiefere Grund für die Bitte sein und deshalb bittet David, Gott möge ihn zukünftig davor retten. Als David sich mit seinen Männern aufmachte, um Nabal und alle Männlichen seines Hauses zu töten, hinderte ihn Abigail vor der Tat. Dankbar für Abigails kluges Handeln, dankt er auch Gott, dass er durch Abigail vor einem großen Unrecht bewahrt wurde.

Herr, tue meine Lippen auf, und mein Mund wird dein Lob verkündigen. Dieser Vers kann nur richtig verstanden werden, wenn wir den nächsten hinzunehmen, denn Vers 18 (je nach Übersetzung) beginnt mit dem Wort: denn. Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich sie; an Brandopfern hast du kein Wohlgefallen. David hat erkannt, das aufrichtige Sündenbekenntnis vor Gott reicht aus, um die Sünden hinwegzunehmen, dazu bedarf es keine Tieropfer. Sein Lob sind geistliche Schlacht- und Speisopfer, an denen Gott Wohlgefallen hat. Mit dem nächsten Vers schließt sich der Kreis seiner Wiederherstellung. David fasst zusammen: Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Und mit den letzten zwei Versen wird das geistliche Haus vollendet: Tue Zion Gutes, in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems. Mit dem Überrest Israels, baut Gott die Mauer und nur die Mauer, wie wir sie in Off. 21 beschrieben finden.  

Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar. Von welchem Altar spricht David? Von Golgatha. Was sind Opfer der Gerechtigkeit? Christus ist unsere Gerechtigkeit. Und was sind die Brandopfer und Ganzopfer? Jedes einzelne an Gott gerichtete Gebet, in welchem wir des Opfers Jesu gedenken.

Ich wünsche Ihnen, Herr Itkin, ein Damaskuserlebnis, damit drücke ich meine Hoffnung aus, dass sich auch Ihnen der HERR persönlich in den Weg stellt, damit Sie ihn kennenlernen und seine Liebe erfahren.  

Herzlichst

H. Randy Rohrer

Berlin, den 22. Juni 2023

P.S.: Wir beten für Sie



© Copyright H. Randy Rohrer







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