Nicht genau gelesen?
Skripts > Roger Liebi
Körper, Knochen und noch andere Sachen
Für einen Freund
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Weil nicht wenige Internetnutzer die Videoplattform Youtube meiden, haben wir von der Videosequenz eine Transkription angefertigt, s. Anhang II
Nicht genau gelesen?
Sind's die Augen, geh zu Ruhnke! Witzelten einst die Berliner in Anlehnung an den Werbespot des besagten Unternehmens, wenn man nicht den richtigen Durchblick hatte oder ein Problem mit den Augen vermutet wurde. Nun denn, nicht genau gelesen, das passiert in den besten Familien auch mit gesunden Augen. Mann liest die Verse und übersieht die Kerbe, die der Schreiber hinterließ. Trägt Mann die Wissenslücke vor, erfreut's das Publikum, die Lücken sachgerecht zu schließen. Nie Mann sollte es verdrießen, denn andernfalls ergeht's dem Mann wie Schneider Böck, der in die Lücke seiner Brücke trat und weg; sich so im ungewollten Bad den Schnupfen holte, was keiner wollte.
Anders verhält es sich, wem man sich intensiv mit einem Bibelabschnitt beschäftigt und dazu den Grundtext studiert. Sicherlich, auch dann können dem Mann, so dann und wann, die Beute durch die Lappen gehen. Was Mann da sicher wähnt, ist am entfliehen, was wirklich zählt, sind Gottes Melodien, die bald gespielt in a-Moll auf der Schemenith. Nun, was sind das wohl für Sachen, über die wir uns Gedanken machen? Bienen sollen wohnen in sterilen Knochen? Dem wird hier kräftig widersprochen.
Thema: „Joseph - Teil 17 (1.Mose 50,13) – Josephs letzte Tage“ vom 7. August 2023 auf Youtube, ab Minute 29:00 bis Minute 36:33
Was findet Simson, einen toten Löwen oder Knochen?
Richter 14, 8-9: „Und er - Simson - kehrte nach einer Zeit zurück, um sie zu nehmen (die Braut), und er bog ab, um das Aas des Löwen zu besehen und siehe, ein Bienenschwarm war in dem Körper des Löwen und Honig. (9) Da nahm Simson ihn heraus in seine Hände und ging und aß im Gehen; und er ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, und sie aßen; aber er tat ihnen nicht kund, dass er den Honig aus dem Körper des Löwen herausgenommen hatte.“
Wir untersuchen jetzt, ob die Bienen einen Knochen zu ihrem Zuhause wählten oder ob es doch der Körper des Löwen war. Wir fangen mit dem Wort Aas an. In Vers 8 teilt uns der Erzähler mit, dass Simson beabsichtigt, das Aas des Löwen zu besehen, noch ist er nicht am Tatort, aber auf dem Weg dorthin. Das hebräischen Wort für Aas lautet:
מַפֶּ֣לֶת (ausgesprochen: Mappeleth) und lässt sich wie folgt übersetzen:
1. Verfall, d.h. Dekadenz, Niedergang, Abstieg, Entartung;2. konkret: eine Ruine, Zerstörung, Verderb, Verfall, Zerfall;3. konkret: ein Kadaver, Aas, Leiche, Gerippe, Skelett.
Simson beabsichtigt also den Zerfall bzw. das Aas zu besehen, vielleicht auch das Gerippe des toten Löwen, doch das wissen wir erst, wenn wir ein zweites Wort untersuchen und zwar das Wort Körper, das zweimal in den Versen 8 und 9 verwendet wird. In Vers 8 heißt es: Siehe – also schau genau hin – ein Bienenscharm war in dem Körper des Löwen und Honig. Das Wort Körper lautet im Hebräischen גְּוִיָה (ausgesprochen: g-wi-jah) und bezeichnet tatsächlich einen Körper, ob tot oder lebendig; siehe dazu auch im Anhang I des Skriptes die Ableitungen des Wortes גְּוִיָה.
Vom Aas lesen wir nur einmal und das hat Simson noch nicht gesehen. Als er am Tatort angekommt, sieht er nicht das vermutete Aas, sondern einen realen Körper. Wenn der Körper tot war, ist es völlig abwegig, dass sich Bienen darin einnisteten, weil sie reinliche Tiere sind. In einem lebenden Löwenkörper ist es für einen Bienenschwarm gänzlich unmöglich, sich einzunisten. Das leuchtet ein, nicht wahr? Was also eroberten die Bienen und was sah Simson wirklich vor Ort?
Die Auflösung des Rätsels lässt sich nur auf der allegorischen Ebene finden. Honigbienen suchen von Natur aus immer holzartige Höhlen, daher nisten sie in Bäumlöchern. Das Argument, die Bienen hätten im Skelett eines Löwen genistet, ist absurd und widerspricht aller wissenschaftlichen und auch von Imkern beobachtete Wirklichkeit.
Bienen bauen keine Häuser, Bienen wohnen nur darin
Wir haben festgestellt, die Bienen wohnen weder in einem toten Körper noch in einem lebenden, und doch heißt es: Siehe – schau also genau hin – ein Bienenschwarm war im Körper. Was war das nun für ein Körper? Simson hatte sicherlich zu diesem Zeitpunkt keine Probleme mit den Augen, denn bei genauem hinsehen entdeckte er die Bienen in dem "Körper". Und weil es sich um ein friedliebes Bienenvolk handelte, entnahm er vorsichtig eine Wabe und aß. Simson teile die Köstlichkeit mit seinen Eltern, verriet aber nicht, woher die Wabe stammte, das haben unauffällige, zufriedene und bodenständige Jünglinge so an sich, sie behalten ihre Geheimnisse für sich.
Nun müssen wir gedankliche Sprünge machen, die weder wahnwitzig noch unwissenschaftlich sind. Die Metapher -Löwe - steht für eine andere Metapher - dem Holz - und diese wiederum deutet auf die Wirklichkeit, auf Jesus von Nazareth (von hebr. Nezer mit der Bedeutung Zweig, Nachkomme). Des Rätsels Lösung nach Jesaja: "Und ein Reis wird hervorgehen aus dem Stumpf (Nezer) Isais." Der Baum steht als Metapher für Israel und der wurde gefällt von einem gewissen Gideon (Baumfäller). Frage: War der Stumpf dieses Baumes danach tot oder noch lebendig? Dazu nochmals Jesaja 11,1 – zweiter Teil: "... und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen." Es gilt als wissenschaftlich gesichert, gefällte Bäume können wieder austreiben, ebenso gesichert ist: Bienen bewohnen Baumhöhlen, auch im Wurzelbreich, (manchmal auch Felshöhlen, wie im alten Ägypten).
Die sanften Bienen produzieren köstlichen Honig, den Simson genießt und mit seinem Vater und seiner Mutter teilt, deshalb heißt es: Saget dem Gerechten – Jesus war doch gerecht oder nicht? - Saget vom Gerechten, dass es ihm wohlgehen wird, denn die Frucht ihrer Handlungen – das ist die Arbeit der Bienen – wird er – Simson – und sie – die Bienen - genießen. Jesaja 3,10
Und nochmals: Saget dem Gerechten!
Von Deiner Seele Not, wirst du die Frucht genießen,um die du rangst am Holz, von tiefer Nacht umhüllt;sie wird vollkommen, reif und heilig vor dir sprießen,Dein göttlich liebend Herz ist ewig dann gestillt.
Wie sagte Roger Liebi treffend: Das Rätsel Simsons, das müssen wir immer present haben.
Heute, vor unseren Augen, beginnt sich die Prophetie des Rätsels Simsons zu erfüllen.
Berlin, den 13. August 2024
© Copyright H. Randy Rohrer
Anhang I:
Hebräische Begriffe und ihre Bedeutungen
Körper
- גְּוִיָה (ausgesprochen: g-wi-jah) und bezeichnet einen Körper, ob tot oder lebendig. Bei dem Wort handelt es sich um die Langform des hebräischen Wortes
- גֵּוָה (ausgesprochen: gä-wah, es bezeichnet einen weibliche Person oder einen Rücken Die männliche Form des Wortes lautet:
- גֵּו gäw.
Volk - fremdländisch
Nun ist das hebräische Wort 1. גְּוִיָה (g-wi-jah) für Körper verwandt mit dem Wort
- גּוֹי goi, im Plural גּוֹיִ֛ם gojim,
- eine fremde Nation,
- daher: Nichtjuden,
- (bildlich) ein Trupp von Tieren oder ein Schwarm Heuschrecken.
Das Lexikon (und auch viele Gelehrte) erklären, das Wort גּוֹי beziehe sich auf eine fremde Nation bzw. Nichtjuden, das dem nicht so ist, lässt sich leicht widerlegen. In der Völkertafel aus 1.Mose 10 lässt sich unschwer entnehmen, dass sich das Wort auf alle Nachfahren der Söhne Noahs bezieht.
Und damit noch nicht genung, wird von allen Nachkommen zusammenfassend gesagt:
1.Mose 10,32: Das sind die Familien der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern, in ihren Nationen - Gojim; und von diesen aus haben sich nach der Flut die Nationen - Gojim - auf der Erde verteilt.
Anhang II
Transkription der relevanten Sequenz ab Minute 29:00 auf https://youtu.be/IOOhhH3zYqw?t=1744
Es folgt die Mitschrift des Abschnittes für diejenigen, die sich von Youtube fernhalten. Die Abkürzung RL verwenden wir für den Vortragenden und HZ für die Wortbeiträge der Teilnehmer.
RL: Da wo eben Böses uns betroffen hat und Schlimmes, dass daraus etwas Gutes macht und das gilt für die Kinder Gottes. Die werden hier genannt: die Gott lieben. Und eine Illustration haben wir eben mit der Josephsgeschichte, wie Gott das Böse so umwandeln konnte, dass dadurch die ganze Familie Jakobs und viele, viele Menschen dazu, nämlich ganz Ägypten überleben konnte und auch ganz Kanaan und über Kanaan hinaus. Alle die über die Kanaaniter hinaus sind auch nach Ägypten gekommen, sind, um Nahrung zu kaufen. So hat Gott das Böse umgewandelt und was wir hier eigentlich haben, das ist nichts anderes als das Rätsel von Simson.
Wie lautet das Rätsel von Simson? Er hat es den Philistern gestellt.
HZ: Aus dem Fresser kommt Süßes
RL: Aus dem Fresser kam Fraß, aus dem Gewalttätigen Süßigkeit.
Schlagen wir doch auf.
Das Rätsel von Simson, das müssen wir immer präsent haben. Richter 16, nein nicht 16 sondern 14. Da gibt er ihnen ein Rätsel auf, 14,14. Liest du vor?
Vorleser: „Und er sprach zu ihnen: Aus dem Fresser kam Fraß und aus dem Starken kam Süßigkeit.“
RL: Ja, sie haben das nicht herausgefunden, aber schließlich durch Indiskretion (Anmerkung: Tatsächlich war es Erpressung), wurde es ja verraten. Und dann haben sie ihm das auch beantwortet, nämlich in Vers 18.
Vorleser: Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebten Tag, ehe die Sonne unterging: Was ist süßer als Honig und was ist stärker als der Löwe und er sprach …
RL: Das reicht. Das ist, das ist des Rätsels Antwort. Also, was bedeutet das genau. Kannst du das erklären Jerry oder jemand hilft dir?
Jerry: Ja, das Gott viele krumme Wege der Menschen zu etwas Gutem machen kann. Und auch die Wege, die krumm sind, wieder gerade machen.
RL: Ja, es ist ja so, der Fresser, das ist ein Kontrast. Aus dem Fresser vom Fraß. Also, normalerweise beim Fresser geht der Fraß rein, da kommt er nicht raus. Und der Starke oder Grausame; (auch nicht im Ansatz bedeutet das hebr. Wort grausam), es bedeutet: stark, heftig, energisch, hart, harsch (im Sinne von eisig, hart, rauh). Aus dem Grausamen kommt Süßigkeit, da kommt Bitteres, nicht wahr? Und zwar geht es um einen Löwen. In den Versen vorher liest man, wie Simson einen angetroffen hatte, der gebrüllt hatte. Simson ging auf ihn los und hat ihn einfach umgebracht, getötet. Und nach einiger Zeit ist er wieder dorthin gekommen zu diesem Löwen, den er zerrissen hat und was war geschehen?
HZ: Bienen hatten einen Wabenstock da hineingetan.
RL: Hineingetan, in, also in das Skelett des Löwen.
RL: Biologisch sehr ungewöhnlich. Bienen sind sowas von sauberen Tieren, die wollen mit Aas gar nichts zu tun haben. Genau wie ein Nasiräer auch mit Aas nichts zu tun haben sollte.
RL: Simon war ja ein Nasiräer und der ging dann zu diesem Löwenskelett, hat diesen Honig genommen und ihn gegessen. Und seinen Eltern hat er nichts davon erzählt, denn die hätten Horror gehabt: Was, Simson? Wir haben uns so Mühe gegeben, dass du von Kind auf ein Nasiräer bist und jetzt gehst du da zu einem Aas Löwen, aber eben, der war, der war so vollständig aufgelöst, so sauber haben die Bakterien und alle ihre Kollegen daran gearbeitet. Da war wirklich nichts mehr von Aas. Wirklich, unter der orientalischen Sonne auch vollständig ausgetrocknet. Da war nur noch das Skelett.
Und das haben die Bienen nicht gescheut, ihr, eben ihre Honigwaben einzusetzen. Und so hat zwar Simson haarscharf sein Nasiräer-Gelübde gebrochen, aber eben, meine Kinder haben mir schon beigebracht, als wenn irgendetwas Schlimmes fast geschehen wäre, habe ich gesagt: Jetzt wäre fast etwas geschehen, haben sie gesagt: Fast ist überhaupt nicht. Ja, also, er hat fast sein Nasiräergelübde gebrochen, aber das war dann überhaupt nicht, aber das hat ihm dann die Idee gegeben, ich stelle dieses Rätsel:
Aus dem Fresser kam Fraß, aus dem Starken kam Süßigkeit. Und so kann Gott eben trotzdem, dass der Satan, der ja beschrieben wird in 1.Petrus 5 als ein brüllender Löwe, der umhergeht und versucht, wen er verschlinge von den Gläubigen, da kann er bewirken, dass trotz seines bösen Handelns daraus etwas Nützliches für uns kommt, nämlich Honig. Der Fraß hier ist eben Essen.
Übrigens: Im Hebräischen sagt man Achal für Essen und für Fressen. Man hat nicht diesen Unterschied, ja. Also darum: Aus dem Esser aus dem Esser kam Essen, aber eben eben, dieser Esser hier ist wirklich ein Fresser, ein Löwe, und das was da rauskommt, das ist eben feiner Honig. Aber aus diesem Gewalttätigen kommt etwas Süßes, so kann Gott das Bittere unserer Leiden in unserem Leben auch der Dinge, die wir nicht verstehen, warum Gott sie so zugelassen hat, da kann er daraus Süßigkeit bewirken. Und das was eben Gott daraus macht, das ist das Gute.
Und das macht das Böse nicht irgendwie besser. Das Böse ist böse und war das auch, böse und das bleibt was die Brüder ihm, dem Joseph, angetan haben, aber Gott es umgewandelt. Gott aber hatte im Sinn, es gut zu machen, und damit hat er ein großes Volk am Leben erhalten.
Ende der Transkription bei Minute 36:33 oder https://youtu.be/IOOhhH3zYqw?t=2186
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