Das Rätsel um Henochs Prophetie gelöst - Judas 1,14
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Kommentar zum Judasbrief - Teil 8
Judas 1, 14 Henoch, der siebte von Adam hat geweissagt
14 | Es hat aber auch Hennoch, der siebte von Adam, von diesen geweissagt und gesagt: "Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heilgen Tausende. | Thyatira: die Gemeinde bekommt Schützenhilfe vom Herr und von Ephraim. |
Rätsel um Henochs Prophetie geknackt
Pfarrer Wilhelm Busch sagte einmal: Wenn das Volk Gottes nicht lernt, die Schriften der Bibel geistlich zu verstehen, wird es untergehen. Mit diesem Zitat sind wir bei einem wichtigen Aspekt, der bei unserem eigentlichen Thema vorausgesetzt werden muss. Wir haben Pfarrer Busch nicht wörtlich zitiert, sondern sinngemäß aus unserem Gedächtnis heraus. In unseren Tagen aber muss man beständig darauf bedacht sein, bis aufs I-Tüpfelchen genau zu zitieren, ansonsten ... Aber das ist nicht immer zwingend, schon gar nicht aus der Bibel.
Zitate in der Bibel besitzen die unterschiedlichsten Funktionen, von denen wir nur einige wenige vorstellen. Zitate sind einleitende Reden, die zum eigentlichen Thema führen sollen. Zitate dienen auch auch der Erinnerung an das zuvor Gesagte. Einige verändern den Fokus auf eine Sache, andere werfen neues Licht auf ein Thema und sind dann und wann ergänzend, weil es neue Details enthüllt. Manchmal aber erfährt ein Zitat eine unerwartete Erweiterung, die uns zum Grübeln und Forschen auffordert.
Folgenden Vers zitiert Jesus in Matth. 21,16: Ja, habt ihr nicht gelesen: „Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet“? Blättern wir in der Bibel zurück und schlagen die Textstelle auf, dann lesen wir einen etwas anderen Text. Ps.8,2: „Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge hast du Macht gegründet um deiner Bedränger willen, und zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen.“
Wie kommt es zu diesem Unterschied? Nun, das hebräische Wort für Macht lautet „os“ (mit weiches s wie in Rose) und bedeutet: Stärke, Kraft, Sicherheit, Majestät und Lob. Die Wortwurzel bedeutet „stämmig bzw. kräftig sein“, sowohl wörtlich als auch im übertragenem Sinn. Das kräftige Geschrei der Kinder im Tempel zu Jerusalem war nicht zu überhören als sie riefen: Hosanna dem Sohn Davids. Und weil es hier nicht darum ging, die Feinde zum Schweigen zu bringen, (das deutet auf andere Ereignisse), spricht Jesus von dem, was es an diesem Tag tatsächlich war: ein Lobpreis auf den Messias. In einem anderen Zusammenhang wird der Fokus auf das gerichtet sein, was es dann sein wird: Ein Geschrei, das die Bedränger, Feinde und Rachgierigen zum Schweigen bringen wird.
Zitate können aber auch neues Licht auf die Texte werfen und uns neue Details enthüllen. Dazu ein Abschnitt aus Jeremia 31,15-16: Rahel beweint in Vers 15 ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind. Was will der Text sagen, wenn es heißt: Weil sie nicht mehr sind? Der Herr liefert in Vers 16 die Antwort: Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von den Tränen, denn es gibt Lohn für deine Arbeit, spricht der Herr, und sie werden aus dem Land des Feindes zurückkehren. In den Versen wird ausgedrückt, dass sich die Kinder nicht mehr im Land aufhalten, aber zurückkehren werden, zurück aus dem Land des Feindes. Nun aber wendet Matthäus das Weinen Rahels auf die Ermordung der männlichen Kinder von 2 Jahren und darunter an. Was ist nun mit den ermordeten Kindern? In Jeremia finden wir die Antwort: „Sie werden aus dem Land des Feindes zurückkehren.“ Was ist das für ein Land, das Land des Feindes? Bereits in Vers 8 wird auf eine Gegend angespielt, aus dem sie kommen werden, es ist das Land des Nordens. Nicht nur von dort werden sie kommen, denn weiter heißt es, auch „vom äußerten Ende der Erde“.
Woher kommen sie nun alle? In Vers 9 des gleichen Kapitels wird von Ephraim gesagt, dass er des Herrn Erstgeborener ist. Ephraim ist, wenn Gott sein Volk gänzlich sammeln wird, bereits entrückt und wird mit Jesus auf die Erde zurückkehren. Die ermordeten Kinder, die Herodes töten ließ, kommen aus dem Land des Feindes, das ist der Tod, der damit als letzter Feind völlig besiegt sein wird. Die getöteten Kinder Bethlehems und Umgebung werden auferstehen und mit Ephraim entrückt, kommen dann schlußendlich mit allen Heiligen aus dem Land des Nordens, der eine Metapher für den Himmel bildet, zurück. Die Engel (besser mit Boten übersetzt – sind u.a. Ephraim) werden dann sowohl aus dem Norden als auch von den Enden der Erde sein Volk zurückbringen in das Land Israel.
Bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, möchten wir auf unser wichtigstes Prinzip bei der Auslegung der Bibel kommen und das lautet: Finde die Antworten in der Schrift und nur in der Schrift.
Jetzt kommen wir auf das Zitat von Henoch zu sprechen, welcher weissagte: „Siehe, der Herr ist gekommen inmitten seiner heiligen Tausende.“ Soweit der erste Teil des Zitats. Judas, der sehr gut in den Schriften des Alten Testaments unterrichtet war, denn er hatte den besten Lehrer, den man sich denken kann, seinen Halbbruder Jesus, war darin geübt, die Erzählungen der Schriften zusammenzubringen, die einzelnen Puzzleteile richtig zusammenzusetzen und daraus präzise Ableitungen vorzunehmen. Nach dem er die Schriften verstanden hatte, verstand er auch die Prophetie Henochs. Judas schreibt, der siebte von Adam, das ist Henoch, hat geweissagt. Wenn Henoch geweissagt hat, dann war er ein Prophet Gottes und als solcher, bekam er Einblick in Gottes zukünftiges Handeln. Wie und wo aber hat Henoch die Prophezeiung nun ausgesprochen? Die Antwort, wenn man sie kennt, ist ganz einfach. Im Namen seines Sohnes liegt die Prophetie verborgen.
Vor Jahren fanden wir auf Youtube ein Video, indem Chuck Missler die Namen von Adam bis auf Noah übersetzte und daraus einen Satz bildete. Wir, die Autoren, orientierten uns an Bruder Misslers Vorgehensweise und übersetzen die Namen anhand unserer vorliegenden Wörterbücher.
In der folgenden Tabelle stehen in der zweiten Spalte die Namen und in der dritten Spalte ihre Übersetzungen. Jeder Leser kann dies eigenständig wiederholen und sein Ergebnis mit dem unseren und dem von Chuck Missler https://youtu.be/2V0muee4o_c?t=442 vergleichen.
1 | Adam | Mensch(en) |
2 | Seth | ersetzen, an Stelle von |
3 | Enos | dem hinfälligen, kraftlosen, sterblichen |
4 | Kenan | zur festgelegten (Zeit) |
5 | Mahalalel | der gepriesene Gottes |
6 | Jered | wird hinuntersteigen |
7 | Henoch | und einleiten |
8 | Methusalah | Männer der Pfeile, (Met) groß werden; (schelach) d. Name steht nur im Plural |
9 | Lamech | mächtig sein |
10 | Noah | vollständige Ruhe |
Prophetie: Erster Teil des Zitats
Gott wird den Menschen (Adam) ersetzen, der hinfällig und sterblich ist und zwar zur festgelegten Zeit. Der gepriesene Gottes wird hinuntersteigen und (mit Henoch) das Ganze einleiten mit den Männern der Pfeile, die, wenn sie groß, d.h. zu Söhnen geworden sind, mächtig genug sein werden, um vollständige Ruhe zu verschaffen.
Henoch gab im Wissen um die Zukunft genau deshalb seinem Sohn den Namen Methusalah und dieser Name beinhaltet die Prophetie. Nun haben wir den ersten Teil entschlüsselt, nun gilt es noch, die „Zehntausende“ ausfindig zu machen, denn woher nimmt Judas diese Zahl? Wir sind sicher, Judas kannte die Prophetie in Bezug auf die Söhne Ephraims und dessen Vorrangstellung.
Allerdings, als wir, die Autoren, die Übersetzung: „Männer der Pfeile“ und „groß werden lassen“ in den Wörterbüchern fanden, waren wir zuerst hilflos, denn wir konnten im ersten Moment gar nichts damit anfangen. Nun erinnerten wir uns dunkel, dass Chuck Missler zu einer anderen Lösung gekommen war. Wir suchten das Video und hörten uns seine Interpretation an. Während des Videos kam uns der Gedanke, dass Gott in Sacharja eine Vorsage gemacht hatte, die uns die Männer der Pfeile erklären. In Sacharja, Kapitel 9,13 steht: Denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt; und ich wecke deine Söhne, Zion, auf gegen deine Kinder, Griechenland, und mache dich wie das Schwert eines Helden.
Interpretation: Der Herr selbst bildet den Bogen, Juda ist die Bogensehne und Ephraim bildet die Pfeile. Gegen wen richtet sich die Dreiheit? Gegen die Kinder Ephraims und die stehen hier metaphorisch als Griechenland. Im Neuen Testament kennt Paulus im Römerbrief zwei Gruppen von Menschen, den Juden und den Griechen. Die Juden stehen stellvertretend für das 12-stämmige Israel und die Griechen für alle anderen Völker und aus diesen Völkern hat Gott Ephraim herausgerufen, ihn erwählt zum Erstgeborenen. Das wusste Judas, das wusste auch Henoch. Nun bleibt aber immer noch die Frage offen nach der Anzahl der Heiligen, die der Herr Jesus mit sich bringen wird. Woher wusste Judas von den Zehntausenden und vor allem, woher wusste dies Henoch?
Im Skript zu Judas 1,14 haben wir die Zehntausenden bereits beschrieben und wenn wir, die Autoren, fähig waren, die Zahl und ihre Zuordnung zu entdecken, wird es Judas, der weit besser als wir unterrichtet war, es schon lange entdeckt haben, war er doch bestens geschult, ging auf eine High-School vom Allerfeinsten. (Hier geht's zum Skript: Judas 1,14 https://simson-project.com/judasbrief-herbstzyklus-teil-7.html) Und wenn Judas die Zehntausende kannte, dann muss auch Henoch die Zahl gekannt haben, denn er war, wie schon gesagt, ein Prophet des Herrn. In dem Henoch seinen Sohn den Namen „Männer der Pfeile“ - Methusala – gab, hat er sein Wissen bereits vor der Flut der Welt kundgetan und der Knecht Mose wurde durch Gott über diese Dinge unterrichtet und hat uns die Torah zum Studium hinterlassen.
P.S.:
Wenn es Lücken gibt, versuchen wir diese mit verschiedenen Methode auszufüllen; unsere wichtigste ist, die Grundbedeutungen der hebräischen Buchstaben bzw. deren Ableitung zu verwenden, ob Chuck Missler ähnlich vorgeht, wissen wir nicht.
Berlin, den 20. Mai 2023
© Copyright H. Randy Rohrer
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