Entrückung unter Beschusss






Die Entrückung unter Beschuss
Der Beitrag ist nicht ganz falsch, aber
auch nicht ganz richtig. Warum? Weil die zugenommene Erkenntnis noch
nicht zu Björn Korf durchgedrungen ist. Die Erkenntnis wird sich
mehren, besonders schnell in der Endzeit. Gott prophezeit dem
Propheten Daniel: „Viele werden es durchforschen, und die
Erkenntnis wird sich mehren.“ Daniel 12,4
Und die Schnelligkeit der Zunahme der Erkenntnis wird durch einen
Strom angedeutet, dem Hiddekel (Daniel 10).
Nun, beim Hören oder Lesen neuer
Entdeckungen reagieren wir kritisch bis ablehnend, was durchaus
menschliche Reaktionen sind. Wir sollten uns dennoch an Paulus Worten
erinnern und Folgendes tun: „Prüfet alles und das Gute behaltet.“
1.Thess.5,21 Damit will der Apostel sagen,
nicht alles, was ihr hört oder lest, könnte gut sein, aber das, was
gut ist, sollt ihr euch aneignen oder wörtlich: in Besitz nehmen. Es
gilt also, das Veraltete gegen Besseres einzutauschen, das aber
braucht Zeit, vor allem Bedenkzeit.
Björn Korf geht auf die Frage ein:
Muss die Gemeinde durch die Große Drangsal?
In der Beantwortung der Frage wird
deutlich, dass er eine ganz konkrete Vorstellung von dem Begriff
Gemeinde hat. Die Gemeinde ist ein Zusammenschluss aller Gläubigen
Christen von Pfingsten bis zur Entrückung, d.h., nach der Entrückung
gibt es auf der Erde keine Gemeinde mehr und das ist nicht richtig.
In den folgenden Zeilen gebe ich nicht meine Meinung wieder, sondern
zeige anhand von Texten auf, dass die Entrückung durchaus ein
einschneidendes Ereignis ist, aber nicht das Ende der Gemeinde
bedeutet. Bereits im Vorfeld der Entrückung vollzieht sich ein
wundersamer Wechsel, der nach der Entrückung vollends sichtbar wird.
Kurz gesagt: Die Gemeinde besteht bis zur Wiederkunft Jesu, wenn der
Herr kommt mit allen seinen Heiligen.
Der vollzogene Wechsel
Er soll nun genauer erklärt werden,
nicht umfassend, aber klar und verständlich, so hoffen ich.
Paulus, Silvanus und Timotheus
schreiben der Gemeinde in Thessaloniki (Vers 1).
Diese DREI sprechen die Gläubigen als geliebte Brüder an (Vers
2). Paulus erinnert die Gemeinde, dass er ihnen das
Evangelium in Kraft gepredigt hatte. Wir können und müssen daher
sagen, die Gemeinde der Thessalonicher ist eine christliche Gemeinde,
an der Paulus und seine Mitautoren große Freude haben, dennoch
erachten die DREI es für notwendig, die Geschwister zu ermutigen,
auszuharren in der Hoffnung auf den Herrn Jesus Christus (Vers
3).
Nun lesen wir in 1.Thess.3, das die
DREI Tag und Nacht für die Thessalonicher beten, um das Angesicht
der Brüder zu sehen und sie beten auch darum, einen möglichen
Mangel des Glaubens „zu reparieren“, so wörtlich; und es gibt
tatsächlich einiges zu reparieren, dazu weiter unten(*). Dann lesen
wir in Vers 13 das Folgende und sind nun wahrlich verblüfft, denn
die DREI beten auch: „um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu
befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft unseres Herrn
Jesus mit allen seinen Heiligen.“ Für diesen Vers muss daher das
griechische Wort Παρουσια (Parusia) mit Wiederkunft übersetzt
werden, dann wird der Vers verständlich, denn Jesus kommt nicht
allein, sondern mit allen seinen Heiligen.
Am Ende des Briefes kommt der Hammer.
Paulus hat bereits die Grußworte ausgerichtet und dann kommt sein
Schlag: Kapitel 5,27: „Ich beschwöre euch bei dem Herrn, dass der
Brief allen Brüdern vorgelesen werde.“ Mann stelle sich die Szene
vor. Ein Bruder liest den Brief vor und nach den Grüßen sinkt die
Aufmerksamkeit und dann ertönt der Satz: „Ich beschwöre euch bei
dem Herrn, dass der Brief allen (aber auch wirklich allen) Brüdern
vorgelesen werde.“ Warum beschwört Paulus die Gemeinde, zumal das
Beschwören sehr ungewöhnlich ist, wird es doch zum ersten Mal von
einem Dämon verwendet (Markus 5,7) und das zweite Mal von Simon, dem
Zauberer (Apg. 19,13) und das dritte (**) und letzte Mal von Paulus.
Das Wort griechische Wort für „beschwören“ lautet ορκιζω
(horkizo) und bedeutet wörtlich:
- einen Eid ablegen lassen, d.h. schwören lassen;
- unter Eid stellen;
- feierlich auferlegen.
Das Wort leitet sich ab von: ορκος
(Orkos) und bedeutet: eine Grenze, Zurückhaltung, Eid. Das Wort ist
wiederum eine Ableitung und bedeutet: „ein Zaun“.
Der Schwur bzw. Eid gilt als die
stärkste Form der Bekräftigung dessen, was jemand sagt bzw. tun
wird oder tun soll. Indem Paulus mit einem Eid die Thessalonicher
auffordert, jedem Bruder (und jeder Schwester) den Brief vorzulesen,
gewichtet er den Inhalt auf ein ungeheures Maß.
Gehen wir die Verse zurück, bezieht
sich der Eid auf die Zusage Gottes. Gott wird ihren Geist, ihre
Seelen und ihre Leiber tadellos bewahren wird bis zur Wiederkunft.
1.Thess. 5,23 Das
ist für die Thessalonicher wichtig zu wissen, denn ihnen stehen
schwere Zeiten bevor, von denen Gott sagt, dass sie so schlimm sein
werden, wie nie zuvor. Genau in diesen Tagen will Gott sie bewahren.
Und weil der Eid sich auf den ganzen Brief bezieht, ist es auch wahr,
dass die Thessalonicher eine Gemeinde Gottes bilden.
Und so beschwöre ich alle Leser, diese
Zeilen so vielen Brüdern und Schwerstern wie möglich zum Lesen zu
geben, denn die Entrückung ist nahe und nicht wenige der Geschwister
sollen zurückbleiben, weil der Herr für sie noch einen Auftrag hat.
Und wenn der Herr Aufträge verteilt, dann gibt er auch die
notwendigen Mittel. Nun könnten viele der Zurückgebliebenen an
ihrem Glauben zweifeln oder irre werden und sich vom Herrn wegwenden,
weil sie nicht zu den Entrückten gehören, dass will Gott
verhindern. Mit dem 1.Thessalonicherbrief und mit dem Brief an die
Hebräer zeigt er ihnen den Weg, den sie gehen sollen. Die beiden
Briefe sollen trösten und stärken.
Liebe Geschwister, die beiden Briefe
deuten prophetisch auf die Zeit nach der Entrückung. Auch wenn es im
Thessalonicherbrief einfacher zu erkennen ist, so finden wir auch im
Hebräerbrief einen Hinweis. In Kapitel 12 teilt der Autor den
Empfängern des Rundbriefes die gute Nachricht mit, dass sie ihr Ziel
erreicht haben:
- Ihr seid gekommen zum Berge Zion …
- ihr seid gekommen zur allgemeinen Versammlung;
- und ihr seid gekommen zu der Versammlung der Erstgeborenen …;
- und ihr seid gekommen zu den Geistern der vollendeten Gerechten ...
Aus Hebräer 12 wird deutlich: Die
Versammlung der Erstgeborenen wurde entrückt und die Hebräer bilden
die Versammlung der Zweitgeborenen, so auch die Thessalonicher, nur
mit dem einen Unterschied, dass die Thessalonicher vornehmlich zu den
Griechen gehören und die Hebräer zu den Juden. Beide aber, sowohl
Juden als auch Griechen, bilden in dieser Zeit gemeinsam die
Ekklesia. Beiden gilt: Sie werden Drangsale haben, sie werden in
verschiedenste Nöte kommen, aber beiden gilt auch: Gott wird sie
trösten, ihre Herzen tadellos in Heiligkeit befestigen bis zur
Ankunft unseres Herrn Jesus Christus mit all seinen Heiligen.
*)
Mangelbeseitigung
Für die Reparaturen für die Paulus,
Silvanus und Timotheus beten, beziehen sich nicht auf den Mangel an
Glauben, sondern auf den mangelhaften Glauben, denn nur dieser muss
repariert werden, der andere vermehrt. Prophetisch sind es besondere
Irrtümer, die sich in der Endzeit breit machen. Was vielen Leser
vielleicht noch unbekannt sein dürfte, schon der Name Thessaloniki
liefert uns einen entscheidenen Hinweis auf die reparaturbedürftigen
Dinge. Ihr Name wird übersetzt mit: Sieg des Irrtums. Petrus deutet
sie an, die, die im Irrtum wandeln. Es stellt sich die Frage: Welcher
Irrtum lässt sich reparieren, steht aber heute unter Strafe? Der
Siegeszug des Irrtums, der in New York begann, sucht seines Gleichen.
Fast die ganze Erde hat er erobert. Damit er repariert werden kann
(offensichtlich möglich), beten Paulus, Silvanus, Timotheus und ich
dafür. Wie lange dauern solche Reparaturen? Es kommt drauf an. Eines
ist sicher, jene, die mit markigen Sprüchen und Drohungen daher
kommen, taugen zu rein gar nichts. Wir brauchen weise und erfahrene
Reparateure mit sehr viel Atem, solche wie Paulus, Silvanus und
Timotheus. Die wichtigste Reparaturarbeit, manchmal die einzigste,
ist beten.
**: Es wird im NT von einer vierten
Beschwörung berichtet. Der Hohepriester beschwört Jesus in einer
Aufforderung. Er soll der gesamten Richterschaft zu sagen, wer er
ist. “Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns
sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes.“ Das griechische
Wort, das an dieser Stelle verwendet wird, ist ein ähnliches Wort
und lautet ἐξορκίζω
(exorkizo) mit der Bedeutung: „eine Antwort unter Eid verlangen“.
Berlin,
den 5. August 2025
©
Copyright H. Randy Rohrer
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