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Das anvertraute Gut - Kommentar zu 2. Timotheus 1,14

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Kommentar zu 2.Timotheus 1,14 - Das anvertraute Gut


Aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß,
wem ich geglaubt habe, und bin überzeugt,
dass er mächtig ist, das ihm von mir anver-
traute Gut auf jenen Tag zu bewahren.

Was ist das, das anvertraute Gut in 2.Tim.1 Vers 12?

Die Frage berührt keine Nebensache, über die man entweder die eine oder andere Ansicht haben kann, sie trifft das Fundament des uns überlieferten Wort Gottes und damit das Evangelium des Apostels Paulus und der schreibt bereits an Timotheus: Um welcher Ursache willen ich dies auch leide, wegen seines Evangeliums. Gott hatte Paulus eingesetzt als Herold, Apostel und Lehrer, aber seine unterschiedlichsten Gegner suchten beständig ihm in seiner Lehre zu widerstehen, anzuklagen und sogar zu töten. Paulus bleibt tapfer und so schreibt er aus dem Gefängnis:  Aber ich schäme mich nicht, denn ich weiß, wem ich geglaubt habe.

Einst trat ihm Jesus in den Weg als er mit Haftbefehlen nach Damaskus reiste, um die zu Christen gewordenen Juden festzunehmen und in Jerusalem anzuklagen. Kurz vor dem Erreichen des Ziels stellt sich ihm der Herr in den Weg, ruft vom Himmel her: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Auf die Gegenfrage des Paulus: Wer bist du ,Herr? Bekommt er zur Antwort: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Die Antwort muss bei Paulus wie der Blitz eingeschlagen und ein Beben in ihm ausgelöst haben. Einem so aufrichten Juden wie Saulus musste die Begegnung und vor allem die Antwort: Ich bin Jesus, den du verfolgst, bis Innerstes berührt haben. Von jetzt auf gleich stand die Welt Kopf und Paulus blind da.

Der ehemals herrliche Saulus wurde zum demütigen kleinen Paulus, der alle Trübsale bereitwillig auf sich nahm. Und deshalb bringt er seinem geliebten Kind in Erinnerung, warum er leidet und wiederum ins Gefängnis geworfen wurde: Gegen alle Widerstände hatte er evangelisiert, Tag und Nacht unter Tränen jeden ermahnt und belehrt und sein Evangelium trotz Sehschwäche mit Hilfe von Brüdern schriftlich verfasst. Mit berechtigter Hoffnung auf sein Werk schreibt er:  Ich bin überzeugt, daß er – der Herr - mächtig ist, das ihm von mir anvertraute Gut auf jenen Tag zu bewahren. Seine Briefe hat er dem Herrn anbefohlen und er wurde nicht enttäuscht, den alle 14 Briefe bilden bis zum heutigen Tag einen wesentlichen Teil des Neuen Testaments. Ohne sie gäbe es das Christentum nicht.

Wenn Paulus uns in Römer 16,25 sagt: Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, dann besiegelt er mit dem letzten Satz des letzten Kapitels des Römerbriefs sein Evangelium, in welchem er die Gerechtigkeit aus Glauben proklamiert und auch erklärt hat. Dieses Evangelium ist Teil des anvertrauten Gutes und zu Recht nennt er es: „Mein Evangelium“, wie wir noch sehen werden.

In Galater 1 geht derselbe Paulus scharf gegen jene vor, die ein anderes Evangelium predigen und sagt zweimal, dass der verflucht sei, der ein anderes bringt. Wahrhaftig, es gibt kein anderes Evangelium als nur das des Paulus, nur darin finden sich die Rechtfertigung aus Glauben und nicht aus Werken. Sein entschiedener Widerstand gegen das andere Evangelium ist gleichzeitig die Verteidigung seines Gutes, das er Gott anvertraut hat, der es tatsächlich bis auf jenen Tag, dem Tag der Wiederkunft, bewahren wird. In der Endzeit, in der wir uns bereits befinden, ist dies außerordentlich wichtig, denn schon seit langer Zeit zieht man zu Felde gegen die Autorenschaft gerade der Briefe, die für die Endzeit so bedeutsam werden und dazu gehören besonders die beiden Briefe an Timotheus und der an Titus. Wer unsere „Strukturen der Bibel kennt“, der weiß, dass wir den ersten Brief an Timotheus der Gemeinde Pergamos zugeordneten, den zweiten an die Gemeinde Thyatira und den Titusbrief an Sardes. Diese drei bilden die ökumenische Trias; s. die Staffel zum Judasbrief und genau diese drei sind es, die unisono behaupten, Zitat: „Es hat sich ein relativer Konsens herausgebildet, was die Frage der Echtheit der paulinischen Briefe angeht.“ Quelle: https://www.bibelstudium.kaththeol.uni-muenchen.de/briefliteratur/paulus_authentisch/index.html
Die Wortführer jener drei behaupten, dass nur sieben Briefe dem Paulus zugeordnet werden können. Wir geben jenen den dringenden Tipp, Zitat: Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden. Jakobus 1,5
In Römer 16,26 macht Paulus darauf aufmerksam, wie er das Evangelium erarbeitet hat, das „jetzt geoffenbart“ oder, um es noch deutlicher auszudrücken, „jetzt enthüllt“ ist, nämlich durch seinen Brief an die Römer. Aber nicht allein sein Brief, sondern eben auch und durch die prophetischen Schriften des Alten Testaments, auf die er immer wieder Bezug nimmt. Das Evangelium des Paulus gründet sich im wesentlichen aus den tiefen Einsichten der Schriften des Alten Testaments und die haben ihm ermöglicht, den enthüllten Herrn Jesus Christus von allen Seiten zu betrachten.

In Galater 1,16 hebt Paulus hervor, dass es Gott wohlgefallen hat, „seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf dass ich ihn (den Sohn) unter den Nationen verkündige.“ Das Evangelium des Paulus gründet sich demnach auf die Offenbarung des Herrn in ihm und durch das gründliche Studium der Schriften. Offenbaren, wir wiederholen es nochmals, bedeutet „enthüllen“, d.h. was ehemals verschleiert war, hat Paulus im Studium mit Hilfe des Herrn entschleiert. Für einen enthüllten Gegenstand gilt, ihn nach seiner Enthüllung genau zu untersuchen und das tat Paulus. Er beratschlagte sich diesbezüglich nicht mit einem Menschen oder, wie er es formuliert, ging nicht mit Fleisch und Blut zu Rate, sondern er zog sich zurück und ging nach Arabien, um den in ihm enthüllten Sohn in den Schriften genauestens unter die Lupe zu nehmen.

Da nun Paulus seinen dreijährigen Aufenthaltsort nennt, mutmaßten wir, die Autoren, in dem Wort Arabien eine Erklärung zu finden zu können, warum er ausgerechnet Arabien wählte. Bereits sein  Hinweis, dass er nicht mit Fleisch und Blut zu Rate gehen wollte, verstärkten unsere Vermutungen und so untersuchten wir das Wort Arabien genauer.

Arabien bedeutet Wüste oder unfruchtbar. Das hebräische Wort arab bezeichnet Steppenbewohner, das waren normadische Wüstenbeduinen, die das Land östlich und südlich von Kanaan bewohnten. Der Ursprung des Wortes arab liegt in der bildlichen Bedeutung und die spricht von Sterilität und das scheint uns der tiefere Sinn zu sein. Paulus wollte nur die Schriften des Alten Testaments studieren und alle anderen Kommentare, auch die mündlich überlieferten, völlig außen vorlassen. Allein die Schrift, rein und keimfrei oder kurz gesagt: steril. Das empfehlen wir übrigens jedem, besonders den Juden: Studiert das ganze Wort Gottes und nur das Wort Gottes, von Moses bis Offenbarung.
Die Wortwurzel bedeutet: Abend werden, dunkel werden, den Abend verbringen oder auch: am Abend tun. Es handelt sich um eine Stammwurzel die identisch ist mit "arab", welcher die Idee zu Grunde liegt, dass etwas mit einer Textur verschleiert oder besser, umkleidet wird, gleichsam wie die Dämmerung, welche die Welt der Dinge in ihr Einheitsgrau einhüllt.

Das Wort Arabien mit all seinen Bedeutungen erklärt, warum Paulus die drei Jahre benötigte, um das Geheimnis, wie er es in Vers 25 nennt, zu erforschen, d.h., den tieferen Gehalt der Schrift zu entkleiden, um dann, wie u.a. durch die Abfassung des Römerbriefes geschehen, verständlich darzustellen und in bunten Farben auszumalen, damit die Details deutlich  erkennbar werden.

Die Tiefen Gottes wurden durch die Texturen verhüllt. Was ist eine Textur? In der Musik ist es ein Muster, das Motiv des Stückes wird durch eine Vielzahl von Variationen wiederholt. Das lässt sich gut auf die Texte der Bibel übertragen. Das Motiv ist das ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott, somit galt es nach dem Sündenfall für die Errettung vor dem ewigen Tod zu sorgen und die Gemeinschaft mit dem Schöpfer wieder herzustellen. Durch eine große Anzahl von literarischen Stilmitteln wird das Thema in immer neuen Variationen vorgetragen. Ein frühe Textur, allerdings nicht die erste, fand in 1.Mose 3 statt. Gott kam bei der Kühle des Tages abends in den Garten. In Vers 14 proklamiert der Herr  in verhüllender Rede das Programm, indem er sagt: Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zertreten und du, du wirst ihm in die Ferse stechen. Dieser Vers kann erst seit Golgatha richtig verstanden werden. Nicht die wörtliche Bedeutung hat sich vor unseren Augen vollzogen, sondern die bildliche, denn die Schlage hat nicht in die Verse gebissen und auch Jesus hat nicht mit seinem Fuß den Kopf der Schlange zertreten und dennoch hat sich die Prophetie erfüllt. Der Same des Weibes, Jesus, hat dem Teufel die Macht des Todes genommen und die Schlange hat Jesus getötet. Das ist Teil des Evangeliums des Apostel Paulus, welches bereits auf den ersten Seiten der Bibel verhüllend erzählt wird. Und so können wir durch das gesamte Alte Testament gehen und uns die Details zusammensuchen, die Paulus bereits in seinem Evangelium zusammengetragen hat.

Und das nicht nur der Römerbrief das anvertraute Gut ist, sondern auch seine anderen Briefe, dazu nun ein paar Beispiele: Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg? 1.Kor.15,55 Das ist ein Zitat aus Hosea 13,14: Von der Gewalt des Scheols werde ich sie erlösen, vom Tod sie befreien. Wo ist, o Tod,  deine Pest? Wo Hölle deine Vernichtung? Dieser Vers gehört zum Kern des Evangelium, ist das Motiv aller Erzählungen des Alten als auch des Neuen Testaments – EWIGES LEBEN. Aus Hosea 13,14 allein lässt sich die Variation des Motivs nicht völlig verstehen und schon gar nicht, wodurch der Triumph möglich wurde.

Nächstes Beispiel: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben, d.h. ewig leben; das ist ein Zitat aus dem Propheten Habakuk 2,4. Paulus verwendet es dreimal und zwar in Römer 1,17, in Galater 3,11 und in Hebräer 10,38. Und das die Verheißung auch im ersten Buch der Bibel gültig war, sehen wir an Abraham, denn von ihm heißt es, dass er Gott glaubte und dieser Glaube ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Wer gerecht ist, hat er ewiges Leben, die Betonung liegt auf: hat!

Wie sieht so ein lebendig-machender Glaube aus, der die Beziehung zu Gott wiederherstellt? Es bedarf der Bekehrung, die wir ebenfalls im Alten Testament finden und zwar hier. https://simson-project.com/Bibel/psalm-51.html Die berühmteste Schriftstelle, für Juden allerdings ein „verbotener“ Text, findest du hier. https://simson-project.com/Bibel/jesaja-53.html Der ganze Ratschluss Gottes liegt im Alten Testament verborgen und dazu gibt uns der Apostel der Juden – Petrus - einen Wink. Er schreibt, dass selbst die Propheten suchten und forschten, auf welche Zeit der Geist Christi hindeutete. Gott wird seinem Volk Gnade erweisen, das erkannten die Propheten durchaus, was sie aber zu erforschten suchten war, auf welche Zeit? Mittels der Genealogie von Adam bis auf Noah wird uns verschleiert erzählt, wie Gott den Zustand von Eden endgültig wiederherstellen wird und das haben wir vor wenigen Tagen in einem gesonderten Skript veröffentlicht.     

Mit Paulus rufen wir jedem Treuen zu: Bewahre das schöne anvertraute Gut durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt. Bewahren bedeutet übrigens auch: beobachten, schützen und gehorchen.  

Das anvertraute Gut wird dreimal im Neuen Testament erwähnt und interessanter Weise nur in den Briefen des Paulus an Timotheus, einmal im ersten und zweimal im zweiten. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen dem Textus receptus und Nestle Aland. Der Textus receptus überliefert das Wort parakatatheke und der Nestle Aland paratheke. Der Unterschied ist nur gering, dennoch sind wir der Meinung, dass der Nestle Aland die richtige Wahl getroffen hat.

Das griechische Wort paratheke bedeutet wörtlich: ein Pfand oder bildlich Vertrauen. Im geringfügigen Unterschied dazu bedeutet parakatatheke: etwas, das daneben gelegt wird, wie z.B. ein Pfand, ein heiliges Vertrauen. Den entscheidenden Ausschlag liefern uns die Wortwurzeln. Während das Wort parakatatheke des Textus receptus aus den Wortwurzeln uns keine erweiterten Übersetzungen anbietet, findet sich bei paratheke folgender Eintrag für das Wurzelwort  paratithemi:

daneben legen, d.h. präsentieren, wie z.B. Nahrung, Wahrheit;
hinterlegen, als Vertrauen oder zum Schutz.

Die Schriften des Apostels Paulus dienen der Gemeinde als Nahrung und sie sind Wahrheit, die er für uns hinterlegt hat. Aus diese Schriften können und müssen wir unser ganzes Vertrauen legen, denn sie schützen uns vor dem „anderen Evangelium“, welches kein anderes ist.

Somit darf aus dem Gesagten richtig geschlossen werden: Das anvertraute Gut wären die Nationen, die Paulus als Opfer, nach Römer 15,16, Gott dargebracht hat, als Pfingstbrote sozusagen. Was die Opfer der Nationen wirklich sind, werden wir in weiteren Skripten erarbeiten und dann veröffentlichen.



Berlin, den 22. Mai 2023


© Copyright H. Randy Rohrer



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