Lapislazuli
Warum beschäftigen wir uns mit dem Lapislazuli, wo er doch so gar nicht in der Bibel vorkommt? Nun, der Grund liegt darin, dass behauptet wird, der Stein, den die Bibel mit Saphir bezeichnet, gar kein Saphir sei, stattdessen müssten wir diesen Stein als Lapislazuli ansehen. Ob dem wirklich so ist, wollen wir näher untersuchen und dazu ist es notwendig, dass wir uns ein wenig mit der Materie und den wesentlichen Begriffen vertraut machen. Beim Lapislazuli handelt es sich weder um einen Edelstein noch um einen Halbedelstein, sondern um ein Gestein, das sich aus verschiedenen Mineralien zusammensetzt. Das Gestein des Lapislazuli setzt sich aus den Mineralien Lasurit, Pyrit und Calcit zusammen, sie sind nicht miteinander verschmolzen, sondern vergesellschaftet. Daher wird heutzutage der Lapislazuli zu Recht den Schmucksteinen zugerechnet, denn seine zum Teil tiefblaue Farbe, seine Pyriteinschlüsse und der durchsichtig bis weiße Calcit geben diesem Gestein ein hübsches Aussehen. Schon in der antiken Welt, insbesondere für die Chaldäer, umwehte ihm eine gewisse spirituelle Aura u. a. auch deshalb, weil seine lichtbeständige tiefblaue Farbe an den Himmel erinnert. Eben seiner Farbe wegen trägt er auch den Namen Lasurstein. Das Wort Lasur ist dem lateinischen lazurium entlehnt und bedeutet Blaustein. Das Wort lazurium leitet sich aus dem Persischen لاجورد (lāǧward) ab und und kam über das arabische اللازورد als Lapislazuli nach Europa.
In Abgrenzung zu dem Begriff Gestein gehen wir kurz auf den Begriff Mineral ein. Ein Mineral wird aus einem einzelnen Element gebildet oder aber auch aus zwei oder mehr Elementen, die eine feste chemische Struktur bilden. Nur solche Verbindungen werden per Definition als Minerale bezeichnet und so ist folglich jeder Edelstein ein Mineral. Dagegen besteht ein Gestein aus vergesellschaftete Minerale, wie es beim Lapislazuli der Fall ist.
1. Lasurit – persisch: lāžward, mit der Bedeutung: blau bzw. Himmelblau, er ist ein seltenes Mineral und gehört zur Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Summenformel: Na3Ca(Si3Al3)O12S seine Mohshärte beträgt 5.5; sein Schmelzpunkt : keine Angabe;
2. Pyrit – griechisch pyr, mit der Bedeutung: Feuer.
Ein sehr häufig vorkommendes Mineral; es gehört zu den Sulfiden und Sulfosalzen mit der Summenformel FeS2 und der Mohshärte von 6-6,5; weitere Namen sind: Eisenkies, Katzengold, Narrengold und Schwefelkies, es zersetzt sich bei 743 °C. Besonderheit: Schlägt man mit einem harten Gegenstand Pyrit-Splitter ab, entzünden sie sich an der Luft von selbst und verbrennen.
3. Calcit – griechisch: chalix, mit der Bedeutung: kleiner Stein
Ein sehr häufig vorkommendes Mineral; es hört zu den Carbonaten und Nitraten; die chemische Summenformel lautet: Ca(CO3) und seine Mohshärte liegt bei 3 und gehört somit zu den weicheren Mineralen; der Schmelzpunkt liegt bei 825 °C.
Alle diese drei Minerale mit ihren Eigenschaften bilden den Lapislazuli. Nun besagt ein deutsches Sprichwort: „Gemeinsam sind wir stark“; und das kann über den Lapislazuli nicht gesagt werden, denn bei einer Temperatur von ca. 345 °C zerfällt das Gestein in seine Bestandteile, eben in Lasurit, Pyrit und Calcit.
Daher kann der Stein, den die Bibel mit dem Namen Saphir bezeichent, auch nur ein Saphir sein, siehe dazu die Beschreibung des Saphirs
Berlin, den 10. Oktober 2022
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