Direkt zum Seiteninhalt

Daniel 10 - Eine Auslegung mittels Offenbarung 1

. .  . . . .




Daniel 10 ereignet sich nach der Entrückung, das Kapitel 10 ist mit der Apokalypse des Johannes verbunden. Die Auslegung beruht auf den Vergleich der Visionen Daniels und Johannes.




 

Daniel 10 - Eine Auslegung

Jesus spricht: Ich komme schnell!
Mit diesen Worten möchte ich die prophetische Auslegung einleiten, weil der Herr bereits vor der Tür steht und anklopft! Wenn er wieder fortgeht, sind die Gläubigen mit ihm gegangen.


Die prophetische Einordnung
 
Definition der Tage
Der Apostel Petrus sagt: Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag. (1.Petrus 3,8). Petrus zitiert in Anlehnung aus Psalm 90, 4 und dort heißt es: Denn tausend Jahre sind in deinen (Gottes) Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht.


Beispiel
Mit den zwei vorgenannten Versen können wir Gottes Zeitangaben, so wie sie uns in der Bibel mitgeteilt werden, besser verstehen lernen. Dazu ein Beispiel aus Hosea 6,2: Er wird uns nach zwei Tagen wiederbeleben, am dritten Tage uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben. Wenn wir die zwei Tage begreifen als 2000 Jahre, denn bei Gott ist ein Tag wie Tausend Jahre, dann sind die zwei Tage gleich 2000 Jahre, dann beginnt Gott am Ende der zwei Tage sich in besonderer Weise dem jüdischen Volk anzunehmen. Der dritte Tag deutet auf das 1000-jährige Friedensreich des Messias. Das hier in Hosea sein Volk spricht, wird im Vers 1 deutlich, denn sie sagen: "Kommt und lasst uns zu dem Herrn umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden." Es lag nicht an Gott, die Beziehungsstörung ging vom Volk aus. Gleich dem verlorenen Sohn, der sich das Erbe auszahlen ließ und in die Fremde zog. Bis heute steht der Vater täglich auf der Warte und hält nach ihm Ausschau.

Im Johannesevangelium werden die zwei bzw. drei Tage ebenfalls angedeutet. Nathanael kommt am Ende des zweiten Tages des öffentlichen Auftretens Jesu zum Herrn und bekennt: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bis der König Israels.

 
Definition der Tageszeiten
Vers 3 aus Hosea 6 liefert uns ein zusätzliches Argument für die Richtigkeit der Deutung. Sein (des Messias) Hervortreten ist sicher wie die Morgendämmerung, und er wird für uns kommen wie der Regen, wie der Spätregen die Erde benetzt. Der Herr kommt zur Zeit der Morgendämmerung. Die Nacht ist vorüber. Das ist die Nacht, die im oben zitierten Vers aus Psalm 90 im Nachsatz erwähnt wird.


Deutung der zwei Tage auf den vorhergesagten Zeitraum
Gegen Ende der 2000 Jahre wird sich Gott seines Volkes annehmen. Das faszinierende an diesem Abschnitt aus Hosea 6 ist, dass dies sowohl für das christliche Zeugnis gelten kann, als auch für die Juden. Besonders im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert erlebte die Weltmission unter den Völkern einen gewaltigen Aufschwung. Eine solche Bewegung gab es im gesamten finsteren Mittelalter nicht. Gleichzeitig bekehrten sich in dieser Zeit mehr Juden, als in allen Jahrhunderten zuvor. Dies ist die Erfüllung aus Offenbarung 3, dort sagt der Herr: Ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu schließen vermag. Die Worte richtet der Herr an die Gemeinde Philadelphia. Sie repräsentiert prophetisch den Zeitraum des 18. und 19. Jahrhunderts und damit den Teil der Christenheit, den wir Evangelikale nennen. Die Gläubigen, vor allem dieser Gruppen, haben in Liebe und Treue ihrem Herrn gedient. Als strahlendes Zeugnis erleuchteten sie alle fünf Kontinente. Millionen von Menschen haben durch sie Jesus als ihren Retter und Herrn kennengelernt.

Ihr Zeugnis wird heute bedroht. Besonders von jenen bedroht, welche sagen, sie seien Juden, aber es nicht sind, sondern lügen.


Es handelt sich um besonders fromme Menschen, oberflächlich betrachtet. Doch sie bringen falsche Lehren mit. Sowohl Juden als auch die aus den Nationen attackieren sie mit ihren Lügen. Der Herr warnt Philadelphia rechtzeitig und ruft ihr zu: Halte fest! was du hast, auf dass niemand deine Krone nehme.



Abschnitt 1 Teil 1


Daniel 10, 1

Im dritten Jahre Kores', des Königs von Persien, wurde dem Daniel, welcher Beltsazar genannt wird, eine Sache geoffenbart, und die Sache ist Wahrheit und betrifft eine große Mühsal; und er verstand die Sache und bekam Verständnis über das Gesicht. -

Sammeln wir zuerst die wesentlichen Informationen die wir benötigen, um den Text zu verstehen.


Im dritten Jahr deutet entweder auf Tage oder Jahre. Ob am Anfang, in der Mitte oder am Ende des dritten Jahres, wird uns an dieser Stelle nicht gesagt, in Vers 4 lesen wir aber, dass die Vision am 24. des ersten Monats stattfand.

  • Der Name Kores bedeutet "besitzt du den (Schmelz)-Ofen"?
  • Er ist König von Persien was mit „Rein“ übersetzt wird.  
  • Eine Sache wird dem Daniel, das ist mein Anwalt bzw. mein Richter und beides ist Gott
  • geoffenbart = erscheinen, gefangen nehmen, Gefangenschaft, davon tragen, wegtragen;  
  • entdecken, öffnen; entfernen, ablösen; offenbaren, enthüllen; sehen.
  • Daniels persischer Name Beltsazar bedeutet: Herr des eingeengten (bedrängten) Schatzes.
  • Um was geht es? Um die Sache (Davar bedeutet: Wort, Sache, Angelegenheit, Affäre)
  • Sie ist Wahrheit. (Das Wort kommt zwei Mal vor und bedeutet Stabilität, Beständigkeit, Festigkeit, Haltbarkeit; Gewissheit, Sicherheit, Wahrheit; Vertrauenswürdig, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit).
              
  Die Vision betrifft eine große Mühsal, das hebräische Wort bezeichnet eine Reihe von Dingen wie:
  • eine Masse von Menschen;
  • eine Menge von Dingen;
  • (im speziellen) ordnungsgemäß für den Krieg organisierte (Armee);
  • (durch Schlussfolgerung) Not, Mühsal, Verehrung, Anbetung;
      

Das Wort leitet sich von der Wurzel tzava ab, mit der Bedeutung "eine Menge anhäufen" ( eine Armee oder Diener).
  •   Daniel bekommt Verständnis, (hebräisch bjn); geistliches Unterscheidungsvermögen, Verständnis
  •   Der Prophet hatte eine Vision (Aussicht, Einblick). Das Wort umfasst
  •   den Akt des Sehens;
  •   die Erscheinung (die Sache, die gesehen wird, ob real oder als Schatten);
  •   oft das mehrfache Sehen (auch geistig) einer Vision;
  
      
Damit hätten wir die wesentlichen Puzzle-Teile des ersten Verses vor uns. Damit wir uns auch zu Beginn verstehen, was hier erzählt wird formulieren wir den Abschnitt neu.

Dann könnte der erste Vers in etwa so lauten:
Anfang des dritten Jahrtausends, während der Regierung des Königs "Besitzt du den Schmelzofen", dem Herrscher von "Rein" (Persien), wird "meinem Anwalt" (Daniel) eine Angelegenheit enthüllt, dessen "reiner" (persischer) Name "Herr des bedrängten Schatzes" (Beltsazar) ist. "Der Herr des bedrängten Schatzes" ist fähig die Sache gedanklich zu trennen. (Hinweis: Das ist der Schatz im Acker, vom dem der Herr in Matthäus 13 erzählt).

Was muss hier getrennt werden? Erst wenn man diese Hürde genommen hat, sie ist von grundsätzlicher Art, um Prophetie richtig zu verstehen, dann findet man dahinter den Schlüssel des Verständnisses. Wir kommen später zu der Unterscheidung der Sache, also zu den zwei Gegenständen, die Daniel in der Vision sieht und eine Unterscheidung vornehmen kann.


Verschlossen und versiegelt, bis …?
oder: Tür zu!  Siegel drauf.

In Kapitel 12 heißt es: Und er sprach: Gehe hin, Daniel; denn die Worte sollen verschlossen und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes. Der Engel will Daniel damit sagen, dass erst am Ende der Tage das Siegel gebrochen und die Botschaft erschlossen werden kann. Wann beginnt das "Ende der Tage"? Nicht alle, aber viele Ausleger der Bibel sind sich darin einig, dass das "Ende der Tage" mit dem Zeitpunkt der Wiederherstellung des Volkes der Juden beginnt und als Folge davon sie in ihr Land zurückkehren. Wie geschieht das?



Die Auferstehung des Lazarus

In Hesekiel 37 wird es erzählt. Die Hand des Herrn kommt über Hesekiel. Diese Hand führt ihn im Geiste hinaus (aus dem Himmel) und lässt ihn nieder mitten im Tale (das ist die Erde). Das ganze Tal – die Erde-  ist voll toter Gebeine. Hesekiel wird im Kreis herumgeführt; das ist der Erdkreis. Die Gebeine sind sehr verdorrt, gleich Pflanzen, die lange kein Wasser gesehen haben. Der Herr fragt: Menschensohn, werden diese Gebeine lebendig werden? Die Antwort lautet: Herr, Jahwe, du weißt es. Nun wird der Prophet aufgefordert zu weissagen und er spricht zu den Knochen: Ihr verdorrten Gebeine, hört das Wort Jahwes! So spricht Adonai Jahwe, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, dass ihr lebendig werdet.

Das Leben kehrt in die Knochen zurück, gleichsam eines Sterbenden, der plötzlich, wie durch ein Wunder, wieder atmet. Dies wird ein Hinweis auf den Holocaust sein. In jedem dieser Knochen besonders, das sind die Glieder eines Leibes, kommt der Odem Gottes hinein. Wie gerade eben gesagt: in jedem Knochen besonders. Das ist wichtig im Gedächtnis zu behalten, wenn wir den weiteren Verlauf im Text zu lesen bekommen. Als nächstes heißt es:


Und ich werde Sehnen über euch legen und Fleisch über euch wachsen lassen und euch
mit der Haut überziehen, und ich werde Odem in euch legen, dass ihr lebendig werdet.
Und ihr werdet wissen, dass ich Jahwe bin.




Die Sehnen verbinden die einzelnen Teile zu einem Ganzen. Das Skelett ist nun komplett. Aber es handelt sich hier um den passiven Bewegungsapparat, es braucht noch Muskeln, die den Leib bewegen und auch Haut, die den äußeren Schutzmantel des Körpers bildet. Anschließend legt Gott in den fertigen Körper seinen Odem hinein und so lebt der Sohn. Warum Sohn?  Weil Gott das jüdische Volk immer als eine Einheit sieht, wie auch die Versammlung sein Leib ist.  


Spätestens seit 1948 müssen wir daher sagen: Gott hat seinen Sohn aus Ägypten gerufen. Die Juden sind wieder im Focus biblischer Vorhersagen. Was diesem Körper jetzt noch fehlt ist Kleidung, reine Kleider. Noch erkennen sie nicht, dass sie nackt sind. Der Herr wird aber am Ende auch dafür sorgen. Er selbst wird sie kleiden in Kleidern der Gerechtigkeit. Gott selbst hat das Lamm geschlachtet, um ihre Scham zu bedecken.


Ein zweites Indiz für die Endzeit ist die große Abwendung der westlichen Welt von den guten christlichen Werten. Ein drittes Puzzleteil bildet die prophetische Erfüllung des Zustandes des christlichen Zeugnisses. Wir sind in der Zeit der Gemeinde von Laodicäa angekommen. Ohne Zweifel befinden wir uns in dieser Epoche. Es scheint keine christliche Denomination zu geben, die nicht von sich sagt: Wir haben alles und brauchen nichts. Doch ihr Gold ist Katzengold, ihr Reichtum ist verfault, und ihre Augen sind schwer entzündet und drohen zur völligen Erblindung zu führen. Die Vision Daniels wird auf Unverständnis stoßen und bestätigen, wie blind die christlichen Gemeinden geworden sind.

Bauchweh

Der 16. Vers aus Daniel 12 bereitet Bauchschmerzen, denn es wird gesagt: aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und keine der Gottlosen werden es verstehen, die Verständigen aber werden verstehen. Was Bauchschmerzen bereitet, ist zu erkennen, dass tatsächlich die Mehrheit, auch viele Christen, kein Verständnis von Prophetie hat. Alles was wir ihnen zu erzählen versuchen, stößt auf Unverständnis. Das gilt auch für solche, die von sich bezeugen, sie seien wiedergeboren. Ist das nicht seltsam?
Die drängendste Frage an dieser Stelle lautet: Was läuft schief? Ist es die mangelnde biblische Belehrung? Ich meine nein. Noch nie war gute Belehrung von der Bibel her für so viele verfügbar. Niemals zuvor hatten die Menschen solch freien Zugang zu Wissen und Bildung wie unsere Generation. Das gilt auch für das Wissen rund um die Bibel. Für alle die es wollen sind sogar die  Texte in den Bibelsprachen verfügbar. Via Internet, und fast kostenlos, können wir uns das Wissen aneignen und an Kenntnissen und Fertigkeiten zunehmen. Wenn wir die Ressourcen nutzen, dann haben wir Nutzen und zwar einen ewigen.


Die Details kommen in Sichtweite

Wir befinden uns in der Endzeit.  In dieser unserer Epoche wird der Herr die Siegel aufbrechen und die letzten Rätsel offenbaren. Gott lässt uns durch Daniel mitteilen: Viele werden es durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren. Damit will Gott sagen, dass das Wissen um die prophetischen Inhalte zunehmen und das Gesamtbild der Weissagungen immer deutlicher gesehen werden.
Das wird jedem von uns nur dann gelingen, wenn wir nicht auf dem Erkenntnisstand des 18ten, 19ten Jahrhunderts oder noch früher Zeiten stehen bleiben. Wir würden uns damit nur selbst verkürzen und die Dinge weiterhin nebelhaft erahnen. Es wäre jedoch schäbig über frühere Bibelausleger herzufallen und sie wegen ihrer weniger präzisen Deutungen in Misskredit zu bringen. Die Erkenntnis wird zunehmen und zwar Schritt für Schritt. Und was an dem Erkenntniszuwachs noch auffällt ist: Das Tempo, mit dem das Wissen wächst, nimmt rasant zu.
Gott hat mit dem Buch der Offenbarung sein Geheimnis zwar enthüllt, was aber noch fehlt ist das völlige Verständnis der enthüllten Rätsel, Bilder, Symbole und Beschreibungen. In Psalm 78 heißt es: Horche, mein Volk, auf mein Gesetz. Wenn wir das tun, dann will der Herr seinen Mund auftun und will die Dinge hervorströmen lassen. Es gibt also heilsgeschichtlich einen Zeitpunkt, an dem Gott die Rätsel hervorströmen lässt, nicht tröpfchenweise sondern eimerweise. Die Rätsel plätschern nicht als ein Rinnsal, sondern strömen wie ein rasanter Strom.

Und am Ende der Tage wird das Geheimnis Gottes vollendet sein.



Abschnitt 1- Daniel 10,1-3
 

Daniel 10, 2

In selbigen Tagen trauerte ich, Daniel, drei volle Wochen.

Trauern bedeutet "beklagen", betrauern, bejammern. und dass volle drei Wochen. Das sind drei 7ner Einheiten, entweder von Tagen oder Jahren.  Welchen tatsächlichen Zeitraum wir hier beschrieben finden? Den Zeitraum von Tagen finden wir in Haggai beschrieben:
Im siebten Monat, am Einundzwanzigsten des Monats, geschah das Wort Jahwes durch den Propheten Haggai also: Rede doch zu Serubbabel, dem Sohne Scheatiels, dem Landpfleger von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes, und sprich: Wer ist unter euch übriggeblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie sehet ihr es jetzt? Ist es nicht wie nichts in euren Augen? Und nun seid stark, Josua, Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und seid stark, alles Volk des Landes, spricht Jahwe, und arbeitet!  Denn ich bin mit euch, spricht Jahwe der Heerscharen. Das Wort, welches ich mit euch eingegangen bin, als ihr aus Ägypten zoget, und mein Geist bestehen in eurer Mitte: Fürchtet euch nicht! Denn so spricht Jahwe der Heerscharen: Noch einmal, eine kleine Weile ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern; und das Ersehnte aller Nationen wird kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jahwe der Heerscharen.

An dieser Stelle können nicht alle Einzelheiten erklärt werden, aber die 21 Tage deuten auf den siebten Monat. Nun trauert aber Daniel im ersten Monat und nicht im siebten. Wie bekommen wir die beiden Zeiten zur Deckung? Der siebte Monat ist im Judentum der erste Monat des bürgerlichen Kalenders. Das gleiche gilt für den babylonischen und medo-persischen Kalender. Welcher Kalender gilt, der bürgerliche oder der religiöse Kalender? Das wir Haggai 1 durchaus Daniel 10 zuordnen können sprechen folgende Argumente:


  1. Der Name des Propheten Haggai bedeutet "festlich" und spricht vom ersten Zeichen im Johannesevangelium, die Wurzel deutet auf ein Opfer,  we es in Richter 11 beschrieben wird.
  2. Die Zeitangabe in Vers 1, die auf den Anfang des bürgerlichen Jahres anspielt.
  3. Der Name des Landpflegers Serubbabel: weggeflüchtet aus Babylon (Offb.17+18), denn die wahrhaftige Gemeinde ist entrückt, aber Gottes Geist besteht in ihrer Mitte, er ist unverzüglich zurückgekehrt (Skript Elia und Elisa und die poetische Beschreibung aus Prediger 1, der die Drehungen des Windes erzählt).
  4. Der Name seines Vaters Scheatiels – Ich habe Gott gefragt
  5. Der Name des Hohenpriesters – Jesus (siehe Brief des Paulus an die Hebräer)
  6. Der Name des Vaters: Jahwe machte es wieder gut
  7. Der Erwähnung des Überrests des Volkes (der Überrest wird vom Volk unterschieden und deutet wahrscheinlich die 144.000 an. (Sieh Skript Elia-Elisa)
  8. die dreifache Aufforderung "stark zu sein"
        • an Serubbabel, dem Fragenden;
        • an Josua, dem Hohenpriester; sein Dienst im Allerheiligsten kann zwar nicht gesehen werden, aber unser treuer Hohepriester verrichtet seinen Dienst.
        • an alles Volk des Landes - inklusive des Fremdlings -; das Volk Gottes ist zerstreut, daher kann das Land auf auf die gesamte Erde bezogen werden.

      
  • Sie sollen arbeiten, arbeiten an der guten Botschaft,
  • denn Gott wird, nach einer kleinen Weile, die Himmel, die Erde, das Meer und das Trockene erschüttern.

An diesem Haus, das ist der Tempel Gottes, wird die Herrlichkeit größer sein, als die erste Herrlichkeit. Die Arbeit am Evangelium ist gleichbedeutend mit der Arbeit am Hause Gottes (deshalb wird das himmlische Heiligtum erst nach der großen Drangsal gesehen. In Offenbarung 7 kommen die Getöteten vor Gott. Die Präposition "vor" deutet an, dass sie noch nicht im Himmel sind. Wenn alles vollendet ist, dann wird Gott das Zelt (das ist das portable Heiligtum) über sie errichten.




Daniel 10,3

Köstliche Speise aß ich nicht, und weder Fleisch noch Wein kam in meinen Mund; und ich salbte mich nicht, bis drei volle Wochen um waren.

Das Wort "köstliche" müsste eigentlich mit entzückend, kostbar, gut, übersetzt werden, damit die prophetische Dimension erscheint.  Das Wort bildet die Wurzel für Hamuel, ein Mann aus dem Stamm Simeon, und einem Zweiten aus der Familie Sauls. Es steht für "Hitze Gottes" (lt. Studylight.org). Nach den Strong´s von Mickelson deutet es Zorn Gottes an. Beide Lexika sind sich in den Wortwurzeln einig. Sie leiten "Hitze Gottes" bzw. "Zorn Gottes" von der Wurzel Hitze (der Sonne) ab. Der hebräische Begriff für Hitze leitet sich von der nächsten Wurzel "heiß" und diese wiederum von der letzten Wurzel "heiß sein", ab. Es wird hoch her gehen auch vor den letzten dreieinhalb Jahren. In der ersten Hälfte der 70. Danielwoche aber kündigt sich bereits die große Drangsal an.

Speise, hebräisch Lechem, hätte besser mit Brot übersetzt werden müssen, denn welches Brot ist köstlicher als alle andere Brote, wenn nicht das Brot aus dem Himmel?

Weder Fleisch noch Wein, deutet auf die Worte des Herrn: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt. Daniel, der hier stellvertretend für das jüdische Volk steht, hat die letzten zweitausend Jahre die wahrhaftige Speise nicht gegessen.  Daniels Trauer repräsentiert die Zeit durch sein Fasten. Er isst kein Brot und trinkt keinen Wein.  

Daniels Fasten deutet gleichzeitig an, dass er die Vision richtig verstanden hat. Er trauert um die verlorene Zeit seines Volkes. Drei Zeiten, das sind die drei vollen Wochen, sind bald vollendet. es beginnt danach die Endphase der jüdischen Leidensgeschichte, wie wir noch sehen werden.

Die brotlose Zeit und die Zeit in der Daniel weder Fleisch noch Wein zu sich nimmt deuten zudem auf die Hinwegnahme des beständigen Opfers hin.

Was ist das beständige Opfer? Das Wort Opfer steht im hebräischen gar nicht. Sondern es heißt: und werden das Beständige abschaffen und den verwüsteten Greuel aufstellen. (Daniel 11,31) Wörtlich heißt der Text also: und wegnehmen das Beständige. Was wird in Ewigkeit das Beständige sein? Auf welchem Opfer ruht unsere Erlösung?

In Offenbarung 5,6 erfahren wir, wie Johannes das Beständige sieht: Und ich sah inmitten des Thrones und der vier lebendigen Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen wie geschlachtet … Das Lamm ist das Beständige, es wird gesehen wie geschlachtet. Der Antichrist wird das Gedächtnis an dieses Ereignis aufhören lassen und damit auch das Abendmahl unterbinden.

Wie das geschehen wird, lässt sich nur erahnen. Eines ist ganz sicher: Der falsche Messias wird das Brotbrechen abschaffen. Die Treuen in Israel werden, wie zur Zeit der Apostelgeschichte, das Brechen des Brotes in ihren Häusern vornehmen, auch in Jerusalem. (Wenn das Greuel aufgerichtet sein wird, bleiben die Bewohner Jerusalems in der Stadt. Nur die Treuen, die auf dem Lande wohnen, werden aufgerufen zu fliehen.)

Der treue Überrest hat bis dato das Brotbrechen durchgeführt, so wie es die Juden damals täglich feierten. (siehe Apostelgeschichte 2,46. - Hinweis: Die Apostelgeschichte ist reine Prophetie. Alles wiederholt sich, nur jetzt unter jüdischer Flagge. Die Juden besitzen jetzt ein doppeltes Zeugnis, das Alte Testament  und  das Neue Testament.)

Ich bin mir sicher, der Tempel, der heute in Jerusalem steht, wird so lange stehen bleiben, bis der Herr  ihn selbst verwüstet. Er hat das erste und das zweite Heiligtum zerstört, er wird auch das jetzige Haus zertrümmern und deren Diener werden unter den Trümmern begraben. (Richter 16).

Wie schon im ersten Kapitel des Buches Daniel deutlich wird, will sich Daniel nicht mit der Tafelkost des Königs Nebukadnezar "verunreinigen".  In Bezug auf die jüdische Religion wäre es eine Verunreinigung gewesen. Daniel handelte nach den guten Geboten des Alten Testaments.

In Bezug auf Golgatha deutet es prophetisch die Ablehnung des stellvertretenden Opfers Jesu an. Das unser so heiß geliebter und vorbildlicher Daniel auch für die Masse des jüdischen Volkes steht, die Jesus als ihren Messias ablehnen, zeigt uns, dass Gott sein Volk immer auch als Ganzes sieht. Selbst der Messias macht sich auf diese Weise eins mit dem Volk. Der Priester Hosea, aus dem Buch Sacharja, steht vor Jahwe mit schmutzigen Kleidern. Der Messias identifiziert sich mit dem Volk, indem er bereit ist, die Sünden des Volkes auf sich zu laden; das sind die schmutzigen Kleider. Dennoch gilt der wichtige Satz aus 1.Joh. : "Sünde ist nicht in ihm." Den Spannungsbogen zwischen "zur Sünde gemacht" und "Sünde ist nicht in ihm" können wir aus menschlicher Sicht schwer begreifen. Mit dem Begriff der Stellvertretung können wir uns dem Wunder der Gnade annähern. Nicht der Schuldige bezahlt die Schuld, sondern ein Anderer. Nicht ich erleide den Tod des Sünders, sondern dass stellvertretende Lamm Gottes stirbt in Stellvertretung, also wie ein Sünder, für mich.

Daniel salbt sich nicht. Wovon wird wohl die Salbung sprechen? Es ist die Salbung mit dem Heiligen Geist. Daniel, ein Mann Gottes, war mit dem Geist Gottes außergewöhnlich beschenkt worden. Hier aber müssen wir ihn wieder als Repräsentanten des jüdischen Volkes sehen. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Buße, der inneren Umkehr mit anschließender Neuausrichtung auf den Gott Israels. Die Entrückung ist vor Daniels Fastenzeit bereits geschehen. Das wird durch die Vision klargemacht. Deshalb können wir die drei vollen Wochen auch mit 21 Tage deuten, denn die Entrückung verläuft nicht geräuschlos und im Verborgenem. Es wird von Vielen gesehen und nicht Wenigen gehört werden. Das wird uns in 2.Könige 2 durch die Himmelfahrt des Elia mitgeteilt.

Elia wurde in einem orkanartigem Sturm in den Himmel gefahren und die 50 Propheten vor Jericho und Elisa haben zugeschaut. Auch 50 weitere Propheten in Bethel wussten von dem Tag der Entrückung.

Daniel trauert, das hebräische Wort für trauern, das hier verwendet wird, bedeutet: bejammern, beklagen und vor allem betrauern. Die Zurückgebliebenen werden den Verlust beklagen. Wie tief muss der Schmerz sein, plötzlich zu erkennen, dass es zu spät ist. Der Segen für den Erstgeborenen, den Gott seit 2000 Jahren umsonst anbietet, ist nun vergeben. An dem Erstgeburtsrecht haben die Säumigen des Volkes keinen Anteil mehr. Aber der gute Hirte will sein Volk trösten und ermuntern. Nicht nur diejenigen, die im Himmel sind, sondern auch jene die zögerten. Im Himmel sehen wir, wie der Herr all die Tränen zärtlich abwischt. Auf der Erde macht er den Gläubigen des Volkes Mut.

Die Verse 1-3 bilden eine Einheit. Sie sind Einleitung für das, was vom vierten Vers an gesehen wird. Aber sie sind noch mehr. Der Schreiber gibt uns einen kurzen Überblick über die Geschehnisse. Zudem liefern die ersten drei Verse einen Ausblick in die Gefühlswelt des Propheten. Wenn wir später von den heftigen Regungen Daniels lesen, dann wird auch uns das Schwere, dass den Propheten trifft, tief bewegen.  

 
Die Vision
 
 
Abschnitt 2: Daniel 10,4-21

Daniel 10, 4

Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats, da war ich am Ufer des großen Stromes, das ist der Hiddekel.

Wir erhalten im vierten Vers die dritte Zeitangabe. Daniel befindet sich am 24. des ersten Monats am großen Strom. Wenn der Vierundzwanzigste sonst keine weitere Bedeutung hat, so doch eine: Es ist der dritte Neuanfang mit den Juden. Es ist die letzte Gelegenheit sich in Sicherheit zu bringen. Der Name des Flusses deutet es bereits an. Alle Ereignisse, die nun folgen, laufen rasend schnell ab. Der Name des Flusses, das ist der Hiddekel, bedeutet rasant.



Daniel 10,5

Und ich erhob meine Augen und sah: und siehe, da war ein Mann in Linnen gekleidet, und seine Lenden waren umgürtet mit Gold von Uphas;

Endlich! Daniel erhebt seine Augen. Er blickt nicht mehr niedergeschlagen zur Erde. Er blickt aufwärts, denn die Hoffnung keimt in ihm auf. Sein Vertrauen wird nicht enttäuscht, denn wen sieht er jetzt? Einen Mann sieht er. Bemerkenswert ist, und leider lässt sich dieses Detail nicht wirklich mit einem bekannten Begriff übersetzen, lautet das hebräische Wort für Mann " Ish-Echad". Ish steht für einen "Mann als Individuum" und beschreibt die Einzigartigkeit und Einmaligkeit. (Das Gleiche gilt für die weibliche Form Ishah.)

Die nicht verwendete Wortwurzel deutet auf erhalten, übrigbleiben, existieren hin. Wer könnte der Mann sein, der übrigbleiben wird und dem alle Unwägbarkeiten und Gefahren nichts anhaben können? Wer ist der Mann, der noch immer da ist?


Was lesen wir noch von ihm? Er ist mit Leinen bekleidet und um seine Lenden mit einem aus Gold bestehenden Gürtel umgürtet. Die Qualität des Goldes wir mit Gold aus Uphas gekennzeichnet. Seine Bekleidung erinnert an die Bekleidung der Leviten, wenn sie im Tempelbezirk tätig waren. Es war weißes Leinen, dass von Reinheit spricht. Die goldene Umgürtung zeigt an, dass dieser Mann gerecht ist. Seine Gerechtigkeit wird noch verstärkt durch die Art des Goldes. Es ist Gold aus Uphas, das als Feingold klassifiziert ist und auf die Gerechtigkeit deutet, die der Messias durch seine Leiden und seine Auferstehung hervorgebracht hat. Feingold wird dem gewöhnlichen Gold gegenübergestellt. Einer der Freunde Hiobs heißt Eliphas und  drückt das aus, was wir hier sehen: Entweder lässt sich Eliphas übersetzen mit „Gott des Goldes“ oder mit „Mein Gott ist Feingold“.

Wir haben weiter oben den hebräischen Begriff „Ish-Echad“ bereits genannt, der einen zusätzlichen Aspekt aufblinken lässt. Wie wir bereits wissen, bedeutet Ish Mann. Der zweite Wortteil, Echad, deutet auf eine zusammengesetzte Einheit hin. Es deutet einerseits auf die Dreiheit Gottes, aber auch auf den Sohn Gottes, er zugleich auch der Sohn des Menschen ist. Das Wort Ish-Echad ist der fleischgewordene Sohn, indem die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt.  Das Wort Ish-Echad lässt daher keine andere Deutung zu als die, dass der in weißen Leinen bekleidete Jeshua HaMashiach ist, Jesus der Christus.

Wir sollten die Erscheinung am Fluss mit der Erscheinung aus der Offenbarung 1 vergleichen. In Daniel 10 ist Jesus mit Gold um seine Lenden umgürtet, in der Offenbarung trägt er den Gürtel um die Brust.


Der Gürtel in Daniel 10
Dem Propheten Daniel soll gezeigt werden, dass der Messias die Kraft hat zu helfen. Die Lenden deuten auf den größten Muskel des Menschen, dem Musculus gluteus maximus.  Er ist ein Muskel der unteren Extremitäten und ist für die Fortbewegung von wesentlicher Bedeutung, ganz besonders für den Ringkampf. Die wesentliche Kraft für die Außenrotation kommt von diesem Muskel. Als Jakob mit dem Mann am Jabbok rang, wir dürfen uns durchaus einen Ringkampf vorstellen, rührte der Fremde die Spannader Jakobs an. Es handelt sich um ein Verstärkungsband und ist mit dem Muskel verbunden. Das Band läuft, in etwa, von der Höhe des Trochanters an der Außenseite des Oberschenkels abwärts und endet in Höhe der Kniescheibe und lässt sich dort auch ertasten. Dem Jakob könnte damit signalisiert worden sein: Jakob, du musst nicht mehr selbst ringen. Der Mann am Jabbok ist derselbe wie hier in Daniel 10. Der Ish-Echad hat sich gegürtet, um sich auf den Weg zu machen und in den Ring zu steigen.



Der Gürtel in Offenbarung 1
Johannes sieht den Herrn umgürtet um die Brust. Hier tritt der Messias ebenfalls als Priester auf. Warum aber an der Brust umgürtet und nicht um die Lenden? Der Herr ist im Himmel und dort vertritt er die Gläubigen vor Gott. Sie sind gleichsam sein Herz, das mit dem Gürtel umschlossen ist. Um die Brust sich gürten heißt, den Priesterdienst mit höchster Konzentration ausführen, um bei der Arbeit nicht in Eile und Hektik zu verfallen. Tiefe und schnelle Atmung ist während des Dienstes nicht möglich. Der Herr wird uns hier als sehr geduldig dargestellt, denn wenn er zornig wäre, dann müsste er sich den Brustgürtel vorzeitig entfernen.


Der Kopf in Offenbarung
Der Herr hat weiße Haare. Sie sprechen von seinem hohen Alter als Mensch. Das Weiß wird mit Wolle verglichen, die uns an sein Opfer erinnern sollen, denn Jesus ist das Lamm Gottes.  Aber nicht nur das Haar war weiß, sondern auch sein Haupt. Warum das? Es deutet erstens auf einen veränderten Leib und zweitens auf die Beschaffenheit der Engel. Als Jesus auf Golgatha starb, hatte er seine Seele ausgeschüttet und zwar mit dem Blut. Als Auferstandener besitzt er sehr wohl Bein und Fleisch, aber Blut wird für das Auferstehungsleben nicht mehr benötigt. Die wichtigste Aufgabe des Blutkreislaufsystems ist es ja, Sauerstoff und Nährstoffe an ihren Zielort, das sind die Zellen, zu bringen. Ich bezweifle schwer, dass wir in himmlischen Sphären Sauerstoff benötigen. Auch die Nahrungsaufnahme zum Erhalt unseres Körpers ist nicht mehr notwendig. Essen wird für uns nur noch reiner Genuss bedeuten. Das weiße Haupt deutet auf den unsterblichen Körper und gleichzeitig auf seine ewige Existenz als Geistwesen.

Ganz nebenbei ein kleines Geheimnis. Warum sagte Esau zu Jakob: Lass mich doch essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin matt! Wir lesen etwas später, dass Esau ein Linsengericht aß. Die Linsen sind ein Symbol für die roten Blutkörperchen. Esau hat es so gewollt, darum wählte er die Erde und nicht den Himmel.

Auf der Erde benötigt man die roten Blutkörperchen zum Leben, denn sie transportieren den lebensnotwendigen Sauerstoff über den Blutkreislauf zu allen Zellen hin. Einen zweiten Hinweis auf Esaus Auswahl erkennen wir daran, dass er außer Atem war, als er zu Jakob ins Zelt ging.  


Exkurs: Engel
Beschaffenheit der Engel, insbesondere der gefallenen und ihre Kinder  
Engel sind Geistwesen und von Gott geschaffene Geschöpfe.  Ihr Aussehen wird bereits im Alten Testament beschrieben. So lesen wir in Numeri 13,22: Und sie (das Volk Israel) zogen an der Südseite hinauf und kamen nach Hebron, und daselbst waren Achiman, Scheschai und Talmai, die Kinder Enaks. Hebron aber war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden.  Wenn wir die Namen der Kinder Enaks übersetzen, erfahren wir etwas über die Geistwesen.

Der erstgenannte heißt Achiman und bedeutet  "Bruder eines Anteils".

Der zweite heißt Scheschai. Sein Name bedeutet "Weißlich" "weißgrau".

Der dritte der Kinder Enaks heißt Talmai und bedeutet zerfurcht (im Sinne von nicht glatt; er gleicht einem Stein, der nur aus Spitzen und Kanten besteht. Ein Gegensatz dazu bildet ein glatter Stein). Die Wortwurzel shesh bedeutet gebleicht bzw. ausgebleicht und deren Wortwurzel shajish bedeutet weiß.

Der Priester aus Offenbarung 1 ist also "wie die Engel", was seine weiße Gestalt angeht. Der Herr sagt in Matthäus 22,30: denn in der Auferstehung ... sind sie wie Engel Gottes im Himmel.


Wer aber ist nun Enak?
Es fehlt uns noch die Bedeutung des Names des Vaters, denn die drei Kinder waren Kinder Enaks. Sein Name wird mit Halskette, Halsband oder Halsreif übersetz, doch nicht als Schmuck, sondern, so wird in Mickelson´s Dictionary erläuternd hinzugefügt, "als wenn erdrosselt bzw. stranguliert. Die Wortwurzel anak bedeutet ersticken bzw. erwürgen. Das ist der Vater Enak. Jesus erwähnt diesen bösen Vater in Johannes 8, 44 und seine Kinder gleich mit: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder (deshalb sein Name Enak = Halskette) von Anfang ... Damit haben wir den Vater Enak identifiziert.


Wer wird mit den Namen der Kinder Enaks beschrieben?  
Wie wir schon aus Johannes 8, 44 erfahren haben, bezeichnet Jesus die Juden, die ihm geglaubt haben (Vers 31), als Kinder des Teufels. Das ist schon schockierend oder nicht? Menschen können an Jesus glauben und dennoch aus dem Bösen sein.

In den vier Bibelstellen, in denen wir die Enak-Abkömmlinge erwähnt finden, wird folgendes über sie erzählt. In Numeri 13,22 werden sie Kinder genannt. In Josua 15,14 sind sie bereits zu Söhnen  herangewachsen.

Während sie in Numeri 13,22 nur erwähnt werden, treibt sie Kaleb in Josua 15 aus. Im Buch der Richter werden sie von Juda "geschlagen". Die vierte Erwähnung, nun ist scheinbar nur noch ein Sohn Enaks übrig, findet sich in 1.Chronika 9,17. Dort wird Achiman in der Liste der Torwächter aufgeführt. Der erste Torwächter nennt sich Schallum und bedeutet Vergeltung, Rache, Strafe. Der zweite Torwächter heißt "heimtückisch". Die Wortwurzel, akkuv, bedeutet anschwellen, sich aufblähen. Der Dritte nennt sich Talmon und bedeutet bedrückend, beklemmend, unterdrückend. Den Vierten, Achiman, kennen wir bereits mit Namen, "Bruder eines Anteils". Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, wer seine Brüder sind und in welchen Dingen der "Bruder Achiman" einen Anteil hatte. (Prophetisch: Von welcher Art ist sein Beitrag: Er nimmt teil an Rache, Vergeltung, Strafe, bläht sich auf und unterdrückt diejenigen, die hineingehen wollen.) Kennst du auch solche Türhüter? Dann gehe dort erst gar nicht rein.

Jesus spricht zu solchen Söhnen unmissverständlich: Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener (das ist Satan) war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

Der Herr will ausdrücken: Der Mörder giert nach Blut, denn wer seinen Lügen widersteht, muss mit dem Tod rechnen. Schon heute können wir dieses scheußliche Verhalten an den islamistischen Fundamentalisten der IS sehen. In der großen Drangsal wird die Mehrheit der radikalen Juden genau das Gleiche tun, gleich wie es im Buch Esther erzählt wird; und zwar in der Umkehrung und verschleiert. Die Lügner, das sind die Söhne Enaks, sind jene die Torhüter der Versammlung, die die Treuen Israels töten werden. Ihr spiritueller Vater ist Satan, ein Menschenmörder von Anfang an.

Ende des Exkurses.
Hinweis zum Selbststudium: Josua und Kaleb waren die einzigen Kundschafter, die nicht gegen Gott und Moses gemurrt hatten, sondern ihr Vertrauen auf Gott setzten. Der Herr wird sein Volk ins verheißene Land bringen und den Sieg über die Bewohner des Landes davon tragen, dessen waren sich die beiden einig.
Josua steht für Jesus und zwar in Beziehung zur Kirche. Kaleb symbolisiert den Messias in Bezug auf das jüdische Volk (nur nach der Entrückung?). Im Selbststudium einfach ihrer Spur folgen.



Daniel 10,6

und sein Leib war wie ein Chrysolith, und sein Angesicht wie das Aussehen des Blitzes, und seine Augen wie Feuerfackeln, und seine Arme und seine Füße wie der Anblick von leuchtendem Erze; und die Stimme seiner Worte war wie die Stimme einer Menge.

Hier sehen wir den Leib des Herrn nicht weiß, sondern goldfarben. Der Chrysolith, hebräisch tarshish genannt, kommt aus Spanien, benannt nach dem Ort Tarsis. Es scheint sich um einen gelben Topas zu handeln. Wenn das Aussehen des Leibes und das Aussehen seines Angesichts sichtbar werden, dann muss der Chrysolith heller scheinen als die Sonne. Möglicherweise eine Anspielung auf die Erscheinung, wie Saulus sie hatte, als er auf dem Weg nach Damaskus war, um die Gläubigen zu verhaften und vielleicht sogar zu töten, denn es ist Halbzeit der letzten Danielwoche. Nun lässt sich das Wort für Blitz, hebräisch Barak, auch mit "blitzendem Schwert" übersetzen. Es scheint die geeignetere Übersetzungsvariante zu sein, denn der Feind fuchtelt ebenfalls mit dem Schwert herum. Die Bibel sagt:

Glatt sind die Milchworte seines Mundes, und Krieg ist sein Herz; geschmeidiger sind seine Worte als Öl, und sie sind gezogene Schwerter. Psalm 55,22

Dieser Mann ist gelehrig, weiß das Wort Gottes - versteckt zum eigenen Vorteil - zu gebrauchen und wird durch seine Bildung die Vielen verführen.

In der Offenbarung lesen wir von Jesus: und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht war wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft. Welche Gewalt und Kraft im Schwert verborgen liegt, scheint uns gar wenig bekannt zu sein. Aber mit dem Hauch seines Mundes wird der Herr den Gottlosen "töten".  Geistliche Kriegsführung auf höchstem Niveau.

Die Parallelen zwischen Daniel 10 und Offenbarung 1 sind auffallend. Die Unterschiede sind nicht immer sofort zu erkennen. Weitere Unterschiede sind: Daniel sieht das Gesicht am Fluss Hiddekel, Johannes sieht das Gesicht in der Verbannung auf Patmos. Daniel hebt die Augen auf, Johannes muss zurücksehen. Daniel sieht erst die Erscheinung des Mannes und hört dann seine Stimme, Johannes hört ihn erst, dreht sich dann um, um zu sehen, wer da redet.

Der jeweilige zeitliche Aspekt wird durch die sinnliche Wahrnehmung beschrieben. Daniel sieht den Mann vor sich sieht oberhalb des Flusses. Johannes muss sich umdrehen, schaut gleichsam in die Vergangenheit zurück. Er sieht zuerst die sieben Leuchter, die an das zurückliegende Zeugnis der sieben Versammlungen erinnern, erst danach sieht er den Hohenpriester Jesus.

Die Augen sind wie Feuerfackeln. Sie erinnern an die sieben Fackeln aus Offenbarung 4,5. Sie stellen die sieben Geister Gottes dar. Die Augen des Herrn sind nur Licht und gar keine Finsternis ist in ihm. Ein lichtes Auge deutet auf den inneren Zustand eines Menschen. Jesus sagt: Die Lampe des Leibes ist das Auge: wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht (glänzend, leuchtend) sein. Und das auch der ganze Leib leuchtet und glänzt, wird durch den Edelstein bestätigt. Es handelt sich bei diesem Chrysolith um den gelben Topas.

Wenn nun die Lampe, das ist das Auge, Licht ausstrahlt, dann reflektiert der chrysolithe Leib und strahlt gelbgoldenen Glanz. Mit Leib ist hier besonders der Rumpf des Körpers gemeint, der alle inneren Organe umschließt. Er wird von den Gliedmaßen unterschieden. Arme und Füße sind wie leuchtendes Erz. Es handelt sich hier um Kupfererz und zwar um ein ganz besonderes. In Esra 8,27 werden zwei Geräte genannt, die aus aus glänzendem Kupfer waren und so kostbar sind wie Gold. Dieses glänzende Kupfer sehen wir hier in Daniel 10. Der Unterschied zu Offenbarung 1 ist, dass das Kupfer nicht mehr wie im Ofen glüht. Die Handlungen, symbolisiert durch die kupfernen Arme, und unsere Wege, symbolisiert durch die Füße, ebenfalls kupfern, müssen während der Zeit der Kirche noch gereinigt werden. Weil nun Daniel aber das Kupfer nicht glühend sieht, muss sich die Vision auf einen Zeitpunkt nach der Entrückung und unmittelbar vor der großen Drangsal beziehen, denn die Treuen haben ihre Handlungen und Wege gut gemacht.

Die Stimme seiner Worte war wie die Stimme einer Menge. Hier findet eine Anspielung auf die Gläubigen statt. Der Herr und die Heiligen der höchsten Örter sprechen mit einer Stimme.

Im Gegensatz dazu wird in der Offenbarung die Stimme mit dem Rauschen vieler Wasser verglichen. Das Bild lässt sich gut verstehen, wenn wir Joh. 7,37ff lesen: An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus auf und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. wer an mich glaubt, gleichwie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.

Die Wasser werden auf den Heiligen Geist bezogen, der in den Gläubigen wohnt. Zweitausend Jahre schon fließt dieses Wasser in alle Welt. Viele Menschen haben davon getrunken und sind errettet worden. Das sind die großen Wasser aus der Offenbarung, die dann mit rasanter Geschwindigkeit von oben herabkommen. Deshalb hört Daniel den Mann, Ish-Echad, wie die Stimme einer Menge. Auch dieses Skript darf als Teil der vielen Wasser gerechnet werden.


Und es kommt noch schöner!
Nun kommen wir zu einem Detail, das ich weiter oben mich nicht getraute auszuführen, bis die Dinge einigermaßen deutlich geworden sind. Der Begriff Ish-Echad deutet auch an, dass es sich hier um Christus und seine Gemeinde handelt, wie sonst würde Daniel die Stimme des Mannes wie die Stimme einer Menge wahrnehmen. Der Mann Ish-Echad repräsentiert "den Christus" und zwar im singulärem Sinn. Ein Leib, vom dem Jesus das Haupt ist.


Die Zeiten beider Visionen
Wir gehen nochmals auf den zeitlichen Aspekt beider Visionen ein. Johannes sieht den Priester zu Beginn der Zeit der Gemeinde, aber er schaut zurück. Das ist ein wichtiges Detail. Johannes wird hier als Knecht gesehen, der zurückschaut. Damit repräsentiert er die Gläubigen nach der Entrückung. Das erklärt auch, warum Johannes wie tot zu seinen Füßen fällt. Christen fallen nicht wie tot vor dem Herrn. Jesus unser Bräutigam holt uns ab. Er kommt uns entgegen, in den Wolken. Darum schreibt Paulus den Thessalonichern: ... wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen (den Auferstandenen) entrückt werden in den Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein.

Daniel blickt zu ihm aufwärts, nach der Entrückung.  Darum glüht das Kupfer in Daniels Vision nicht mehr. Alle Gerechtigkeit ist vollbracht, Gott hat die Versammlung geheiligt und gereinigt. Nun ist sie droben im Haus des Vaters angekommen.

Die Schlussfolgerung ergibt sich auch aus der Länge des weißen Gewandes. In der Offenbarung reicht das Gewand bis zu den Fußknöcheln. Auf diese Weise trug man sein Hauskleid, wenn man daheim war. Auch der Priesterdienst ist eine Tätigkeit im Haus. Wenn man jedoch außer Haus ging, so nahm man einen Gürtel um seine Lenden bzw. Hüften herum und raffte das Kleid so weit hoch, dass man, ohne zu stolpern, auch eilig seines Weges gehen konnte und selbst an Treppen das Kleid nicht nochmals anheben musste.

Der Herr ist hier in Daniel 10 gleichsam unterwegs. Mit ihm sind seine Berufenen, seine Auswählten und seine Treuen, um Krieg zu führen mit dem Tier und den Königen, die dem Tier ihre Macht geben werden.  

Einen weiteren Aspekt sehen wir im Schwert des Mundes. Es deutet auf das Wort Gottes, dass der Kirche den richtigen Weg vorzeichnet. Wo Kurskorrektur angezeigt ist, nennt sie der Herr. Noch können wir auf seine Worte hören, auf seinem Weg gehen und nach seinen Taten tun. In Daniel wird das Schwert im Mund nicht genannt und doch redet der "Ish-Echad". Er redet mit der Stimme einer Menge. Unüberhörbar!



Daniel 10,7

Und ich, Daniel, allein sah das Gesicht; die Männer aber, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht; doch fiel ein großer Schrecken auf sie, und sie flohen und verbargen sich.

Daniel allein
Nur Daniel sah das Gesicht. Die Vision wurde von den anderen Männern nicht gesehen. Was der Ish-Echad zu Beginn redete wird nicht mitgeteilt nur die anderen Worte ab Vers 11 bis zum Ende des Kapitels 12. Aber im Hebräerbrief haben wir eine Andeutung auf die Worte der Menge, denn es heißt: Darum, das wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns ... mit Ausharren laufen. Die Wolke als Symbol für eine große Menge Menschen, die als Zeugen weiterhin wirken. Das ist die Stimme der Menge, die der Prophet hörte. Daniel wir ermuntern dich mit Ausharren zu laufen und deinen Weg bis zum Ende im Vertrauen auf den Herrn zu gehen.

Im Hebräerbrief wird der Lauf mit einem Wettlauf verglichen. Es handelt sich um eine Sportart, in der es erstens auf Geschwindigkeit ankommt und zweitens auf Ausdauer. Während des Wettlaufs werden die Dinge in schneller Abfolge am Gläubigen vorbei rasen.



Daniel 10,8-10

Und ich blieb allein übrig und sah dieses große Gesicht; und es blieb keine Kraft in mir, und meine Gesichtsfarbe verwandelte sich an mir bis zur Entstellung, und ich behielt keine Kraft. Und ich hörte die Stimme seiner Worte; und als ich die Stimme seiner Worte hörte, sank ich betäubt auf mein Angesicht, mit meinem Angesicht zur Erde. Und siehe, eine Hand rührte mich an und machte, dass ich auf meine Knie und Hände emporwankte.


Was dem Gottlosen und dem Treuen bleibt
Die übrigen Männer, die sich am Rand des Flusses aufhielten fliehen, denn ein großer Schrecken hat sie überfallen. Sie versuchen sich zu verstecken. Für das, was nun kommt, gibt es aber auf dieser Erde kein Versteck. Das gleiche gilt für die Dämonen.

Nur Daniel bleibt an dem Ort des Geschehens. Aber auch er wird von einer tiefen Furcht befallen. In ihm bleibt keine Kraft mehr. Das kann nur der verstehen, dem Ähnliches widerfahren ist. Schlagartig wird ihm die Last deutlich und genau dieser Moment fordert vom Körper so viel Energie, dass innerhalb von wenigen Sekunden man völlig zusammenbricht. Der Prophet befindet sich im Schockzustand und der ist lebensbedrohlich. Es scheint, als wenn er in die Bewusstlosigkeit abdriftet. Er fällt zur Erde, mit seinem Angesicht zu Boden. Daniel ist so erstarrt, dass er nicht einmal während des Sturzes seinen Kopf zur Seite drehen kann und deshalb direkt aufs Gesicht fällt.

Nochmals Daniel 10 zusammengefasst
Daniel sieht die Vision, versteht sie, versteht auch was der Mann am Fluss redet und die Menge der Stimme und bricht zusammen. Völlig gelähmt, stürzt er vornüber auf sein Gesicht. Nur noch ein Notarzt kann helfen.
Und da, ganz unverhofft, rührt ihn zärtlich eine gute Hand an und ermöglicht es ihm, dass er aufstehen kann. Daniel, noch auf allen Vieren, rappelt sich mühselig auf. Er hat seine innere Balance noch nicht gefunden, noch dreht sich alles um ihn herum. Er wankt und schwankt empor. In diesem Augenblick, bevor der Prophet wieder klar denken kann, sagt der Redende: Daniel, du vielgeliebter Mann!
Es wird uns nichts über Daniels Gefühle gesagt, als er die erlösenden Worte hörte. Wer Menschen erlebt hat, die in ähnlicher Lage waren wie Daniel, wird ermessen können, welche überwallenden Gefühle ihn überfluteten.

 

Daniel 10,11

Und er sprach zu mir: Daniel, du vielgeliebter Mann! Merke auf die Worte, die ich zu dir rede, und stehe auf deiner Stelle; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dieses Wort zu mir redete, stand ich zitternd auf.

Vielgeliebt!  Es beschreibt die Zuneigung Gottes zu Daniel. Immer wieder hat der Prophet, und das bereits im jugendlichem Alter, die Liebe und Treue seines Gottes erlebt. Das Wort Mann, das für Daniel gebraucht wird, unterscheidet ihn von den Männern, die sich vor dem Schrecken, der über sie kommt, fliehen. Das hebräische Wort für jene Männer heißt Enosch und steht für deren Hinfälligkeit und Sterblichkeit. Daniel ist ein Ish. Er ist ein Mann, der seine Seele rechtzeitig bei Gott in Sicherheit gebracht hat.

Das Wort, das für "vielgeliebter" steht, bedeutet: Daniel,  "ich freue mich auf dich". Der Herr freut sich auf Daniel. Sind das nicht schöne Klänge?  Zärtliche und liebliche Worte? Das tut seiner Seele wohl. Bei allem Mitgefühl, das er für die Zurückgebliebenen nach der Entrückung hat, verheißt im der Bote: Es dauert nicht mehr lange und dann sind wir zusammen und das auf ewig. Ewige Liebe wird ihm verheißen.

Ist es nicht das, wonach auch unsere Seele dürstet, nach ewiger, reiner Liebe? Daniel muss hier um die 90 Jahre alt gewesen sein, als ihm durch den Redenden gesagt wird:"Ich freue mich auf dich."

Solch eine Liebe, die den Mann Daniel begehrt, um ihn bei sich zu haben, stärkt ihn. Der Prophet kommt wieder zu Kräften. Ihm wird gesagt: Stehe auf deiner Stelle! Es ist gleichsam die letzte Anweisung im Leben Daniels. Er soll feststehen und auf die Worte achten, die ihm nun mitgeteilt werden. Daniel zittert. Warum? Die Vision ist noch in seinen Gliedern, dennoch soll Daniel jetzt wieder ganz konzentriert zuhören. Der Redende bemerkt seine Angst und macht ihm Mut. Er ruft ihm zu: Fürchte dich nicht, Daniel!



Daniel 10, 12

Und er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn von dem ersten Tage an, da du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden; und um deiner Worte willen bin ich gekommen.

Daniel soll sich nicht fürchten. Der Engel begründet dies mit dem Verhalten des Propheten. Er hatte zwei Jahre zuvor sein Herz darauf gerichtet, Verständnis zu erlangen und hat sich in diesem Prozess des Erkennens vor Gott gedemütigt. Welche Worte sind erhört worden um dessentwillen der Engel jetzt gekommen ist? Vielleicht ist es eine Wiederholung des Gebets, das Daniel bereits in Kapitel 9 betete. Es würde durchaus Sinn machen, denn auch Daniel wusste, ich brauch die tägliche Vergebung.
Das Gebet aus Daniel 9 ist zwei Jahre her. Der Sachverhalt ist folgender: Das erste Jahr des Königs Darius ist auch das erste Jahr des Königs Kores. Die Zeit Babylons ist vorbei und jetzt herrschen die Meder und Perser in einer Doppel-Monarchie. Kores steht für Persien und Darius für die Meder. Prophetisch heißt das: Darius steht für die Zeit der Juden und damit für die sichtbare Perspektive und Kores für die unsichtbare Welt, die geistliche Perspektive. Darüber hinaus wird Darius gespiegelt. Er steht sowohl für den Messias als auch für den antichristlichem Herrscher.

Deshalb macht es auch Sinn, dass der Engel seine Verspätung erklärt und sagt: Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir einundzwanzig Tage entgegen; und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich trug daselbst den Sieg davon bei den Königen von Persien.

Der Erstgenannte, der Fürst von Persien, wird einer der  Dämonen sein, der dem Engel Gabriel widersteht. Die "Könige von Persien" sind dann demnach die untergeordneten Herrscher.

Nun heißt der aktuelle König Kores. Wie bereits erklärt bedeutet Sein Name, "besitzt du den (Schmelz)-Ofen?" Noch scheint Kores, durch den erfolgreichen Kampf des Engels Gabriel, sich für die Juden stark zu machen. Doch auch Kores wird gespiegelt. Auf der einen Seite deutet er auf Gott und auf der anderen Seite auf den Gott dieser Welt; das ist Satan. Der Teufel wird die Treuen dieser Erde ins "Feuer" werfen. Das Feuer wird ihnen aber nichts anhaben, denn auch Jesus ist mit ihnen im Feuer.


Welchen Unterschied erkennt Daniel
Wenn am Anfang dieses Skriptes die Frage gestellt wurde: Was muss hier getrennt werden? so ist es die Schlussfolgerung, die wir aus den zwei Visionen, Offenbarung 1 und Daniel 10, ziehen müssen.
Das Zeitalter der Kirche liegt zwischen den beiden Visionen. Es wird oft als Zeitalter der Gnade bezeichnet, ist aber strenggenommen nicht richtig. Es ist die Zeit der Erstgeborenen. Jeder von uns, der heute noch zu Jesus umkehrt, gehört zu der Gruppe der Erstgeborenen. Daniel hat es richtig erfasst. Er sieht, die Zeit als abgelaufen. Auch deshalb ist er so bestürzt und isst drei volle Wochen kein Brot, kein Fleisch und trinkt keinen Wein. Den Segen der Erstgeburt haben die Zurückgebliebenen verachtet, den Worten des heutigen Zeugnisses nicht geglaubt.

Aber diejenigen, die dann zu ihrem Gott umkehren, erhalten den Segen des Zweitgeborenen. Deshalb sagt Paulus im Hebräerbrief: Durch Glauben segnete Isaak in Bezug auf zukünftige Dinge, den Jakob und den Esau.

Esau hatte für ein Linsengericht das Erstgeburtsrecht an Jakob verkauft.  Als er vom Feld zurückkam und das zubereitete Essen zum Vater hereinbrachte, fragte ihn Isaak: Wer bist du? Da antwortete Esau: "Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau". Die Reaktion Isaaks verbindet die Reaktion der Männer aus Daniel 10. Vergleichen wir die Texte.

Genesis 27,33: Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über die Maßen

Daniel 10,7: die Männer aber, welche bei mir waren, sahen das Gesicht nicht, doch fiel ein großer Schrecken auf sie.

Isaak erschrickt mit großem Schrecken und das über die Maßen und auf den Männer, die mit Daniel zusammen waren, fällt genau dieser große Schrecken. Nun findet sich das Wort Schrecken im Alten Testament acht Mal. Und das erste Mal wird es dazu verwendet, den Schrecken Isaaks zu kennzeichnen. Alle weiteren Vorkommen des Wortes "Schrecken", hebräisch charadah´ (חרדה H2731), erzählen von der Zeit des großen Schreckens. Es ist die Drangsal Jakobs. Auch als die große Drangsal bekannt, beschrieben in der Offenbarung des Johannes.

Paulus schreibt einmal: … weil ja Juden Zeichen fordern, wird ihnen vielleicht das Zeichen der Entrückung helfen zu ihrem Gott umzukehren. Das Zeichen aus Offenbarung 12 wird sie nachdenklich stimmen, denn das Weib, das Johannes sieht, ist nicht das Israel, welches die meisten Ausleger direkt mit dem jüdischen Volk verbinden.

Rahel und ihre Söhne
Rahel hatte nur zwei Söhne, Joseph und Benjamin. Aber in Genesis 46,22 lesen wir Erstaunliches, denn dort heißt es: Das sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren wurden; aller Seelen waren vierzehn. Die Söhne Jakobs, also von Rahel, sind vierzehn Söhne.

Die Zahl 14 steht insbesondere für das Zeugnis der Gemeinde zwischen Pfingsten und Entrückung. Eine Andeutung finden wir im Neuen Testament, wenn auch versteckt. Langsam enthüllt sich, wer wir sind.

Paulus hat 14 Briefe geschrieben. Die übrigen  7 Briefe sind von Jakobus, Petrus, Johannes und Judas.. Die 14 Briefe richten sich schwerpunktmäßig an die Versammlung Gottes. Die sieben anderen Briefe richten sich an das jüdische Zeugnis. (Prophetische Perspektive)

Von Ephraim wissen wir, dass er doppelte Frucht bedeutet. Und so weisen die 14 Briefe des Apostels auf Ephraim. Die sieben anderen Lehrbriefe deuten auf Manasse (Benjamin). Die Zahl sieben für Benjamin, das sind die Juden nach der Entrückung; die Zahl vierzehn für die Gläubigen aus allen Nationen, das ist Ephraim "doppelte Frucht".



Zur Struktur des Neuen Testament

Sie ist einfach genial. Alle Briefe korrespondieren mit den sieben Sendschreiben aus Offenbarung 2 und 3.

Der erste Brief des Neuen Testaments, das ist der
  1. Brief an die Römer, korrespondiert mit dem Sendschreiben an Ephesus;
  2. der 1. Brief an die Korinther korrespondiert mit dem Sendschreiben an Smyrna;
  3. der 2. Brief an die Korinther mit dem Sendschreiben an Pergamos;
  4. der Brief an die Galater mit dem Sendschreiben an Thyatira;
  5. der Brief an die Epheser mit dem Sendschreiben an Sardes;
  6. der Brief an die Philipper mit dem Sendschreiben an Philaldelphia;
  7. der Brief an die Kolosser mit dem Sendschreiben an Laodizäa.


Anschließend beginnt der Kreis von vorne:
  1. Der erste Brief an die Thessalonicher mit dem Sendschreiben an Ephesus;
  2. Der zweite Brief an die Thessalonicher mit dem Sendschreiben an Smyrna;
  3. der erste Brief an Timotheus mit mit dem Sendschreiben an Pergamos;
  4. der zweite Brief an Timotheus mit dem Sendschreiben an Thyatira;
  5. der Brief an Titus mit dem Sendschreiben an Sardes;
  6. der Brief an Philemon mit dem Sendschreiben an Philadelphia;
  7. der Brief an die Hebräer mit dem Sendschreiben an Laodizäa.


Das sind die 14 Briefe des Paulus. Prophetisch endet hiermit die Zeit der Kirche.


Nun zu den letzten sieben Briefen. Mit ihr drehen wir die dritte Runde.
  1. Der Brief des Jakobus korrespondiert mit dem Sendschreiben an Ephesus;
  2. der erste Brief des Petrus korrespondiert mit dem Sendschreiben an Smyrna;
  3. der zweite Brief des Petrus korrespondiert mit dem Sendschreiben an Pergamos
  4. der erste Brief des Johannes mit Thyatira
  5. der zweite Brief des Johannes mit Sardes
  6. der dritte Brief des Johannes mit Philadelphia
  7. der Brief des Judas mit Laodizäa;

Das sind die sieben Briefe von Jakobus, Petrus, Johannes und Judas.

In Ihnen wird u.a. der Unterschied, den der Prophet Daniel verstanden hat, erzählt.

Damit soll nicht ausgesagt werden, dass diese Briefe uns heute nichts zu sagen haben, ganz im Gegenteil. Doch wenn wir den prophetischen Focus auf die Briefe richten, dann verstehen wir ihre prophetische Dimension.



Ausblick: Daniel 10-12

Die Kapitel 10-12 im Buch Daniel bilden eine Einheit. Alles, was nach der Vision Daniels vom Engel Gabriel erzählt wird, ereignet sich nach dem Zeitpunkt der Vision.

Wir haben bereits festgestellt, dass die Vision des Johannes am Anfang der Kirche stattfand. Die Unterschiede in den Details beider Visionen deuten offensichtlich auf das Ende des Zeitalters der Gemeinde. Und deshalb steht der Priester in Offenbarung 1 am Anfang und der Mann am rasanten Fluss am Ende des Zeitalters des Erstgeborenen. Die Zahl der Nationen ist komplett.

Daniel 10,13
Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir einundzwanzig Tage entgegen; und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten, kam, um mir zu helfen, und ich trug daselbst den Sieg davon bei den Königen von Persien.

Der Fürst des Königreichs von Persien widersteht, dass kann sich nur auf Satan beziehen, deshalb wird er auch "der Widersacher" genannt.

Die 21 Tage korrespondieren mit den drei vollen Wochen, in denen Daniel fastet und deuten gleichzeitig auf die Zeit der 21 Lehrbriefe des Neuen Testaments. Der letzte Brief, der von Judas, beschreibt die große Mühsal, die Daniel verstanden hatte, siehe Vers 1. Zwischen dem 21 Tag und dem 24, am letztgenannten hatte Daniel die Vision, liegen drei Tage. Von diesen drei Tagen spricht der Prophet Hosea: "Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tage uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben."


Daniel  10,14
Und ich bin gekommen, um dich verstehen zu lassen, was deinem Volke am Ende der Tage widerfahren wird; denn das Gesicht geht noch auf ferne Tage.

"Am Ende der Tage" ist eine Phrase, die die Zeit vor der Wiederkunft des Messias beschreibt. Die Kriege, wir lesen von ihnen ab Vers 20, deuten auf die Auseinandersetzungen der geistlichen Mächte, die ihren sichtbaren Ausdruck in den Kriegen der Völker findet.


15
Und als er in dieser Weise mit mir redete, richtete ich mein Angesicht zur Erde und verstummte.
Nun wissen wir nicht, wie lange Daniel schwieg, aber in der Offenbarung lesen wir ebenfalls von einem Schweigen, dass sich über eine halbe Stunde hinzog bevor das Gericht beginnt.

16
Und siehe, einer, den Menschenkindern gleich, berührte meine Lippen; und ich tat meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, wegen des Gesichts überfielen mich die Wehen, und ich habe keine Kraft behalten.
Endlich kommt dem Propheten ein Mensch zu Hilfe, er rührt seine Lippen an, so dass Daniel sein Herz ausschütten kann. Er erzählt von Wehen, die auf die Geburt eines Kindes hindeuten. Was sind das für Wehen:  Es sind die Wehen des Messias, der seinen letzten Sohn, symbolisiert durch Benjamins Geburt, mit dem Tod des Gebärenden verglichen wird. Jeder Vater, der wenigsten einmal bei der Geburt eines Kindes dabei wahr, kennt solche Gefühle. Die Frau, die den Sohn zur Welt bringt heißt Rahel. Auch wenn die Mutter im Kindsbett stirbt, so ist so dennoch nicht tot. Sie wurde nur für eine kurze Zeit von ihrem Jüngsten getrennt.

17
Und wie vermag ein Knecht dieses meines Herrn mit diesem meinem Herrn zu reden? Und ich, von nun an bleibt keine Kraft mehr in mir, und kein Odem ist in mir übrig.

Die Geburt eines Kindes kann sich oft über Stunden, ja sogar Tage hinziehen. Solche Geburten sind für die Mutter sehr kraftraubend. Ohne vorheriges Atemtraining wird es schwer gleichmäßig zu atmen. Wenn Daniel sich als Knecht bezeichnet, so muss auch das Weib, dass im Gebären steht, eine Magd sein und von einer Magd lesen wir bereits in Genesis 16. Es ist Hagar, die Ägypterin, und deutet auf das irdische Jerusalem und damit auf den Überrest Israels.


18
Da rührte mich wiederum einer an, von Aussehen wie ein Mensch, und stärkte mich.
Ist das nicht lieblich anzusehen? Wieder kommt einer, der Daniel stärkt. Es scheint ein anderer Mensch zu sein. Wir deuten nach unserer Einschätzung: das ist einer der Geburtshelfer, die Deborah - Bienen - genannt werden. Und mit was stärken sie? Na klar,  mit ein wenig Honig. Und so  wird das Bittere süß.


19
Und er sprach: Fürchte dich nicht, du vielgeliebter Mann! Friede dir! Sei stark, ja, sei stark! Und als er mit mir redete, fühlte ich mich gestärkt und sprach: Mein Herr möge reden, denn du hast mich gestärkt.

Der Zweite, Adam genannt, ermuntert Daniel: "Fürchte dich nicht."
Eine wiederholte Ermunterung ist auch notwendig und wenn der Adam, der ihm hier auch noch sagt: du Vielgeliebter Mann, dann wirken solche Worte gleichwie ein Wunder. Der Redende setzt dann noch eins drauf und ruft: Friede dir!

20
Da sprach er: Weißt du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt werde ich zurückkehren, um mit dem Fürsten von Persien zu streiten; aber wenn ich ausziehe, siehe, so wird der Fürst von Griechenland kommen.


21
Doch will ich dir kundtun, was in dem Buche der Wahrheit verzeichnet ist. Und es ist kein einziger, der mir wider jene mutig beisteht, als nur Michael, euer Fürst.

Als Ergänzung diene das Skript Offenbarung 1

Fortsetzung folgt!


Wir empfehlen den Tor-Browser, weil er ein sicheres Surfen ermöglicht und die Suchmaschine Qwant.com, weil ungefiltert.
Zurück zum Seiteninhalt